Fehmarn: Ehemaliger Bürgermeister Otto-Uwe Schmiedt ist tot

Nach schwerer Krankheit ist Fehmarns früherer Bürgermeister Otto-Uwe Schmiedt im Alter von 63 Jahren verstorben. Diese Nachricht machte auf der Insel bereits Anfang der Woche die Runde und wurde jetzt offiziell aus dem Rathaus in Burg bestätigt. Beigesetzt wird Otto-Uwe Schmiedt in seiner Heimatstadt Reinfeld (Kreis Stormarn). Von dort aus hatte sich der frühere Zeitsoldat der Bundeswehr im Offiziersrang nach einem Studium zum Diplom-Verwaltungswirt erfolgreich um den Bürgermeisterstuhl der Stadt Fehmarn beworben, die kurz zuvor aus den drei Landgemeinden und der Stadt Burg gebildet worden war. Wegbereiter der Fusion war damals Schmiedts Vorgänger Klaus Tscheuschner, der sich nicht wieder zur Wahl gestellt hatte. Schmiedt war der erste direkt gewählte Insel-Bürgermeister: So wurde Schmiedt 2003 nicht nur der erste Bürgermeister der jungen Stadt Fehmarn, sondern durch die Neuordnung des Gemeindewahlgesetzes im Jahre 1998 auch der erste durch die Bevölkerung direkt gewählte Bürgermeister. Davor waren selbst die hauptamtlichen Bürgermeister stets von den Gemeinde- und Stadtvertretungen gewählt worden. Erste Sporen und praktische Erfahrungen in der Lokalpolitik holte sich der parteilose Otto-Uwe Schmiedt bereits in seiner neunjährigen Zugehörigkeit der Stadtvertretung Reinfeld, wo er der WIR (Wähler-Initiative Reinfeld) angehörte. Auf Fehmarn fungierte er zwei Wahlperioden (zwölf Jahre) als Bürgermeister. Bei seiner Wiederwahl im Jahre 2009 konnte er sich auf Anhieb und mit Bravour gegen vier weitere Kandidaten durchsetzen. Im Jahre 2015 trat Schmiedt aus eigenem Willen in den Ruhestand. Mit seiner Frau Sabine und den beiden inzwischen erwachsenen Söhnen bezog Otto-Uwe Schmiedt einen zuvor erworbenen und restaurierten Resthof im malerischen Küstenort Katharinenhof an der Nordostküste Fehmarns, unweit der Steilküste. Er schob die Debatte um die Schulreform an: 2004 schob er die Debatte um eine Schulreform auf Fehmarn an, die im Sommer 2007 zur Gründung von Schleswig-Holsteins erster Gemeinschaftsschule führte. Die Inselschule Fehmarn trägt also ebenso wie das Spaßbad Fehmare in Burgtiefe wesentliche „Geburtsmerkmale“ des Bürgermeisters Schmiedt. Den Titel „Schneekönig“ verliehen ihm Presse und Fernsehen im Jahrhundertwinter 2010, als Otto-Uwe Schmiedt mit ruhiger und geschickter Hand Regie über die inselweiten Schneeräum- und Versorgungsaktionen führte. Ehrenamtlich tätig als Fahrer des Bürgerbusses: Im Ruhestand seit 2015 brachte sich Schmiedt weiterhin ins öffentliche Leben der Insel ein, so arbeitete er als ehrenamtlicher Fahrer des Bürgerbusses und machte Stadtführungen für Touristen und Tagesgäste. Sein Ableben hat sowohl in der Verwaltung und der Lokalpolitik der Insel und darüber hinaus als auch in der Bevölkerung große Bestürzung hervorgerufen. Sein Nachfolger von 2015, Fehmarns heutiger Bürgermeister Jörg Weber (SPD), sagt: „Sein viel zu früher Tod macht mich sehr betroffen. Otto-Uwe Schmiedt hat als erster gewählter Bürgermeister nach der Fusion große Aufgaben zu meistern gehabt. Wir werden ihm ein bleibendes Andenken bewahren.“ Lesen Sie auch: So erlebte Otto-Uwe Schmiedt seine Zeit als Bürgermeister Ein Bürgermeister auf Abschiedstour Von Michael Kirchner