Gas-Ausfall in Eutin: Alle Haushalte wieder am Netz

Es war eine einmalige Leistung in einer noch nie dagewesenen Situation. Nachdem wegen eines Lecks in einer Leitung aus Sicherheitsgründen 5500 Haushalte in Eutin in der Nacht zu Sonnabend von der Gasversorgung getrennt werden mussten, gelang es den Stadtwerken Eutin (SWE) bereits am selben Tag, fast alle wieder ans Netz zu nehmen. Dabei erhielten sie Hilfe von Unternehmen der Region, aber auch etlichen anderen Energieversorgern in Schleswig-Holstein. Hilfe von Stadtwerken aus dem ganzen Land: „Das berührt mich noch heute“, sagte Stadtwerke-Geschäftsführer Marc Mißling am Montag. „Wir arbeiten mit den anderen Stadtwerken immer in einem kollegialen Rahmen zusammen. Sie haben sofort gesagt, natürlich helfen wir euch. Das war wirklich toll.“ Damit die Haushalte wieder mit Gas versorgt werden konnten, seien in der Spitze 75 Monteure von anderen Stadtwerken im Land in Eutin unterwegs gewesen. Dazu zählten beispielsweise die Stadtwerke Neustadt, der Zweckverband Ostholstein, die Gemeindewerke Stockelsdorf, die Stadtwerke Lübeck, ebenso kam Unterstützung aus Ratzeburg/Mölln, Eckernförde/Rendsburg, aus Elmshorn und Pinneberg. Auch private Betriebe unterstützten: Wie Mißling weiter berichtete, seien darüber hinaus von privaten Installateur-Betrieben in der Region Mitarbeiter zur Hilfe gekommen: „In der Spitze über 50 Leute. Dieses Miteinander war klasse. Und auch meine Mitarbeiter haben einen ganz tollen Job gemacht.“ Über die Monteure habe er auch ein breites Feedback von den Eutinern erhalten: „Zu 99 Prozent waren die Menschen dankbar“, so der SWE-Geschäftsführer. Lesen Sie auch Eutin: Nach Gas-Leck bei Malente fast alle Bewohner wieder am Netz Eutin ohne Gas: Haushalte müssen bis zu 48 Stunden auf Reparatur warten Corona-Homeschooling vorbei: Schulstart an Grundschulen in Ostholstein Der große personelle Einsatz sei erforderlich gewesen, „weil es für uns als Gasversorger wichtig ist, jeden Haushalt direkt zu entsperren“. Bis kurz nach Mitternacht seien Monteure dafür am Sonnabend und in der Nacht zu Sonntag im Stadtgebiet unterwegs gewesen. Wenige Nachzügler, die bis dahin nicht angetroffen wurden, bekamen am Sonntag tagsüber Besuch. „Am Montag sind noch einige Restarbeiten erledigt worden, bei gewerblichen Betrieben, die am Wochenende oder wegen Corona ohnehin geschlossen sind. Aber alle sind im Verlauf des Montags wieder mit Gas versorgt worden“, erläuterte Marc Mißling. Stadtwerke-Chef: Notfallpläne haben gegriffen: Sein Fazit des Wochenendes: „Wir hatten eine absolute Not-und Krisensituation. Die Notfallpläne, die wir uns selbst geschrieben haben, haben gegriffen. Es war eine hervorragende professionelle Zusammenarbeit mit anderen Institutionen wie der Polizei, der Feuerwehr und der Stadtverwaltung. Wir werden trotzdem noch mal reflektieren, was besser geht. Aber im Kern ist es eigentlich ideal gelaufen.“ Leck in Hochdruckleitung in Malente als Ursache: Das Leck war vermutlich aufgrund eines Frostschadens in einer Hochdruckgasleitung in der Neversfelder Straße in Malente entstanden. Techniker hatten es bei einer routinemäßigen Überprüfung der Leitung bemerkt. Weil der Gasdruck bei den Reparaturarbeiten zu hoch wurde und ein sicheres Arbeiten nicht mehr möglich war, musste die Gasversorgung am Sonnabendmorgen um 0.15 Uhr unterbrochen werden. Dadurch wurde ein Großteil der Eutiner von der Gasversorgung abgeschnitten und die Heizungen fielen aus. Von BEN