Gegen Corona in Grömitz: Alle Alloheim-Bewohner geimpft

Sechs Todesfälle sowie 49 infizierte Bewohner und Mitarbeiter: Das ist die derzeitige traurige Situation im Grömitzer Alloheim „Grömitz Höhe“. Das Coronavirus in der Senioren-Residenz breitete sich immer weiter aus. Nun wurde gehandelt. Am Sonntag, 10. Januar, rückte das mobile Impfteam von DRK und Johannitern an, um den Bewohnern der stationären Pflege und im Bereich „Betreutes Wohnen“ die erste Spritze zu verabreichen. Kritik am Ausschluss des Bereichs „Betreutes Wohnen“: Zuletzt gab es Kritik, dass die Bewohner im „Betreuten Wohnen“ von der Maßnahme ausgeschlossen werden sollten. Doch das Gesundheitsamt, der Betreiber des Alloheims sowie die Politik und die Kirche forderten, alle zu impfen. Der Grund: Der Pflegebereich sowie „Betreutes Wohnen“ sind räumlich miteinander verbunden, viele Gebäudeteile wie Treppen, Aufzüge und Räume würden in corona-freien Zeiten gemeinsam genutzt. Der Appell zeigte Wirkung, so dass innerhalb von wenigen Tagen ein Impftermin feststand. Impfung gegen das Corona-Virus: Rettungswagen von DRK und Johanniter standen vor dem Eingangsbereich des Alloheims, Mitarbeiter des Impfteams sind in ihren Schutzanzügen und Masken nur kurz zu sehen. Das Impfen findet an verschiedenen Impfpunkten in der Residenz statt, wie Alloheim-Regionalleiter Christoph Laube erläutert. Die zwei medizinischen Teams bestehen aus drei Personen, zudem ist jeweils ein Impfarzt im Einsatz. Zunächst wurden die Freiwilligen aus dem Bereich „Betreutes Wohnen“ versorgt. „61 Bewohner wurden geimpft, drei aus persönlichen Gründen nicht“, erklärt Bürgermeister Mark Burmeister (parteilos), der sich zusammen mit Bürgervorsteher Heinz Bäker (FDP) vor Ort kurz mit Christoph Laube austauschte. Organisatorischer Kraftakt für das Personal: Der Heimleiter wirkte angespannt, musste fast sein gesamtes Personal für das Impfen einspannen. „Fast jeder ist im Einsatz“, berichtet er von einer dreifachen Besetzung im Heim. Die Bewohner mussten vom Ärzteteam aufgeklärt, von den Mitarbeitern zu den Impfpunkten gebracht und nach der Spritze noch eine halbe Stunde beaufsichtigt werden. Ein organisatorischer Kraftakt. Mark Burmeister bedankte sich bei Christoph Laube und vor allem bei den knapp 70 Mitarbeitern, die „viele schwere Monate“ hinter sich haben. Zuvor sprach er den Angehörigen der verstorbenen Bewohner sein Beileid aus. Lesen Sie auch Corona in Grömitz: Fünfter Todesfall im Alloheim Grömitz: Massive Vorwürfe nach Corona-Ausbruch in Senioren-Residenz In drei Wochen wird noch einmal geimpft: Am Mittag wurden die Bewohner im stationären Bereich geimpft. Jedoch nur diejenigen der insgesamt 87 Betagten, die ein negatives Testergebnis aufweisen. Zeitgleich war das Kontrollteam vor Ort und nahm von den Heimbewohnern in der Pflege und auch von den Mitarbeitern erneut Abstriche. Christoph Laube sagte, er sei froh, dass die Impfungen sowohl im stationären Bereich als auch im betreuten Wohnen durchgeführt werden konnten und so das Risiko minimiert werde. In drei Wochen, also am 31. Januar, steht die zweite Impfung an. Von Beke Zill