Jahrzehnte ist es her, dass ein echtes Vogelpärchen den Burger Schwanenteich belebte. Jetzt kehrt der weiße Vogel zurück – zumindest als Schöpfung des Hamburger Graffiti-Künstlers Michael Kiessling. Es sind nicht die einzigen Neuerungen, die hier wieder zum Verweilen einladen.
Die Idee stammt von der Unternehmer-Familie Thelosen, die gleich nebenan das baufällige frühere Sparkassen-Gebäude abgerissen und dort 2014 ein modernes Energie-Effizienzhaus errichtet hat. In Absprache mit der Stadt und dem Tourismus-Service Fehmarn haben sie rund um den Schwanenteich neue Akzente gesetzt.
Am augenfälligsten sind die Schwanenmotive des Hamburger Graffiti-Künstlers Kiessling. Seit Wochen konnte man von der Straße aus beobachten, wie er die schmucklosen Versorgungskästen von Telekom, Netz-AG und LBV-SH verwandelte. Jetzt sind zumindest die Schwäne fertig. Das Spannende daran: Wer von der Bahnhofstraße aus die grüne Teichanlage betritt, sich dort Richtung Stadtpark umdreht und den richtigen Aussichtspunkt findet, kann visuell den prächtigen weißen Graffiti-Schwan vor den schlanken Baumstämmen detailgenau in das reale Bild dahinter einbetten.
Künstler stammt aus der Hip-Hop-Kultur
Kiessling kam 1987 über die Hip-Hop-Kultur zum Sprühen. Heute ist er ein international gefragter Künstler und Designer. Das Altonaer Museum hat preisgekrönte Werke von ihm übernommen. Am Burger Schwanenteich entstehen auch noch maritime Motive oder demnächst ein Strandkorb. Damit seine Werke witterungsbeständig sind, werden sie hinterher mit einem speziellen umweltfreundlichen Lack versehen. Bei der offiziellen Übergabe an Bürgermeister Jörg Weber (SPD) war auch Kiesslings Galerist Alex Heimkind anwesend.
Die Schwäne sind außerdem in der Gestalt von zwei Bänken nach Burg zurückgekehrt – eine ist weiß, die andere schwarz. Die Figuren stammen aus der Schwanenstadt Kleve am Niederrhein, aus der die Familie Thelosen ursprünglich stammt. „Wir machen es in Burg auf Fehmarn für die Öffentlichkeit, denn auch wir lieben diesen Ort“, betonte Tim Thelosen bei der Übergabe.
Gerd-J. Schwennsen