Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik – dafür steht „Mint“. Das Projekt des Rotary Clubs Neustadt findet am Küstengymnasium im Schuljahr 2018/19 bereits zum vierten Mal statt. 24 Schüler erarbeiten derzeit in zehn Gruppen ganz unterschiedliche Ideen, die mit dem Schwerpunkt „Gesundheit auf sehr verschiedene Art und Weise zu tun haben.
Günstig Medikamente produzieren
Als Team „Medizinfaker“ haben es sich Jule Engel, Julia Lucas und Susanne Milsch zur Aufgabe gemacht, Medikamente, die häufig eingesetzt werden, günstiger selbst herzustellen. Die Schülerinnen des zehnten und elften Jahrgangs haben sich für ihre Arbeit schmerzstillende Tabletten mit dem Wirkstoff Acetylsalicylsäure ausgesucht.
„Dabei haben wir uns auf die drei wesentlichen Bestandteile der Pillen – Salicylsäure, Essigsäure und geringe Mengen an Schwefelsäure – beschränkt und eigene Tabletten produziert. Andere Zusatzstoffe haben wir weggelassen“, erzählt Jule. Ziel sei es, im kleinen Rahmen aufzuzeigen, was vielleicht auch mit anderen Arzneien möglich wäre. „Wir müssen jetzt nur noch durch weitere Versuche nachweisen, dass unser Medikament auch den angegebenen Wirkstoff hat“, erklärt Susanne.
Der Achtklässler Ole Geberbauer setzt sich indes im positiven Sinne des Wortes mit Geldwäsche auseinander. Mit seinem Sprühmittel kann er Münzen und andere feste Gegenstände von Bakterien befreien. Er habe es auf Thymian-Öl-Basis mit stark verdünntem Essig entwickelt. „Es ist aber nicht zur Hautdesinfektion geeignet“, betont der junge Forscher.
„Bei den Projekten wird nicht nur chemisch gearbeitet“, erzählt Sabine Bethke, Lehrerin am Küstengymnasium. Auch diverse technische Entwicklungen haben Gruppen vorzuzeigen, so Bethke, die zusammen mit ihrer Kollegin Vanja Böttcher „Mint“ an der Schule betreut. Damit ältere Menschen ihre Tabletten auch korrekt einnehmen, wurde zum Beispiel ein sogenannter „Tablomat“ erfunden.
Andere Teams erstellen Internetseiten, auf dem die täglich zu sich genommene Menge an Zucker errechnet werden kann, oder haben sogar Apps programmiert wie die Schüler Finn-Ole Peters, Tim Reil und Benjamin Sienkewitz. Sie möchten mit ihrer Projektgruppe „WRDW – Wir retten die Welt“ etwas gegen Luftverschmutzung tun.
Bäume für ein besseres Klima
Bei ihrer Arbeit gehe es darum, die Luftqualität zu verbessern. Ihr System könne die Belastung an einer bestimmten Stelle aufzeigen und gebe Anregungen, was man dagegen machen kann, erläutert Finn-Ole. Die Gruppe selbst will später einmal Bäume pflanzen. Durch eine Kooperation mit Gewerbetreibenden soll eine Finanzierung dafür aufgebaut werden. Diese könnten durch den Verkauf von Einkaufstüten eingenommenes Geld abgeben.
„Die Schüler haben wirklich wieder ganz tolle Sachen auf die Beine gestellt“, sagt der Präsident des Rotary Clubs, Axel Semrau. Das „Mint“-Projekt mache allen Beteiligten sehr viel Freude. Am 16. Mai ist mit einer feierlichen Veranstaltung bei den Rotariern die Prämierung der besten Umsetzungen geplant. Der Club schüttet dabei Preise im Wert von 2250 Euro aus.
Markus Billhardt