Landespolitik soll helfen im Kampf gegen Belt-Sperrzone

Es war ein über dreistündiges Gespräch und die Bilanz dieses Runden Tisches stimmt die Ostholsteiner verhalten optimistisch. Lars Wernicke, der den Kampf gegen die Sperrzone maßgeblich organisiert, meinte im Anschluss: „Wir ziehen ein positives Fazit.“ Unter anderem wurden in Kiel folgende Themen besprochen: Mitten im Fehmarnbelt zwischen Dänemark und Fehmarn liegt die Sperrzone, die von Angelkuttern nicht mehr befahren werden darf. In den Dorschgründen gilt ein ganzjähriges Verbot für die Freizeitfischerei. • der Umgang mit Fischen und Beifang, die das gesetzliche Mindestmaß überschreiten • eine Änderung im Landesfischereigesetz (LFischG) • Möglichkeiten zur Verbesserung der angel-touristischen Rahmenbedingungen sowie • Auswirkungen der bundes- und europarechtlichen Regelungen auf die Angelfischerei im Norden. Wernicke: „Als Erfolg verzeichnen wir, dass unser Einwand zur Änderung des Landesfischereigesetzes Wirkung zeigt und diese jetzt aus dem Entwurf gestrichen wurde.“ Dabei ging es um den Datenschutz. Ursprünglich sollten Wasserfahrzeuge, von denen aus Fischfang betrieben wird, auf Verlangen der Fischereiaufsicht den Fahrtverlauf belegen – beispielsweise über Seekartenplotter. Ausgiebig diskutiert wurde am Runden Tisch auch der Paragraf §39 des LFischG. Dieser beschäftigt sich unter anderem mit dem „Fischen mit der Handangel, das von Vornherein auf das Zurücksetzen von gefangenen Fischen ausgerichtet ist (Catch & Release)“. Wernicke: „In diesem Punkt wurde keine Einigung erzielt. Wir haben aber klargestellt, dass die aktuelle Situation zur Verunsicherung bei Anglern führen kann. Wir hoffen, dass man die Entscheidung über die Entnahme von Fischen in die Verantwortung von uns Anglern legt. Das würde eine selektive und nachhaltige Fischerei ermöglichen und den Beständen zugute kommen.“ Was seitens der Ostholsteiner abgelehnt worden sei, sind zusätzliche Vorgaben, wann man einen Fisch zurücksetzen darf und wann nicht. Wernicke fragt: „Soll der Angler zukünftig den gefangenen Fisch hältern (= in einem speziellen Behälter aufbewahren, Anm. der Red.), um alle möglichen Fallbeispiele zu prüfen? Das ist doch praxisfremd! Wir haben für die Abschaffung plädiert, konnten aber keine Einigung erzielen. Jetzt wird sich die Politik damit beschäftigen und wir werden das Ergebnis abwarten.“ Wichtigster Punkt aus Sicht der Ostholsteiner Delegation war aber die Verbesserung der angeltouristischen Rahmenbedingungen. „Hier haben wir die Situation und die Probleme geschildert“, berichtet Wernicke. Zwar seien viele Probleme nicht auf Landesebene entstanden, jedoch gebe es Rahmenbedingungen, die vom Land zu beeinflussen sind. So dürfe es keine zusätzlichen Einschränkungen für Angler geben, fordert Wernicke vom Land. Kontrollen seien wichtig, aber Angler dürften nicht pauschal unter Verdacht gestellt werden. „Zudem haben wir an die Politik appelliert, sich Gedanken über Möglichkeiten der finanziellen Unterstützung für angeltouristische Betriebe zu machen – insbesondere wenn das ,Bag Limit’ über 2018 hinaus Bestand haben sollte“, fordert Wernicke. „Bag Limit“ bedeutet, dass im Februar und März maximal drei Dorsche pro Angler geangelt werden dürfen – danach fünf. Letzter Punkt der Besprechung war die mögliche Änderung bei der Fischereiabgabe. Dies fand keinen Zuspruch in Kiel. Die Landespolitiker verwiesen auf den Nutzen der Abgabe für Angler. Auch über eine Studie zum Angeltourismus wurde beraten. Zum Schluss waren sich alle Teilnehmer einig, dass der Runde Tisch mindestens einmal jährlich oder bei aktuellen Themen auch öfter stattfinden solle. Louis Gäbler

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