Lensahn: Neue Freilauffläche für Hunde vorerst gestrichen

Die Fläche im kleinen Waldstück an der Waldorfschule Lensahn wurde von der Gemeinde bereits gekauft, ein Hunde-Freilauf wird dort jedoch zumindest in diesem Jahr nicht mehr entstehen. Die Gemeindevertreter stimmten am Mittwoch, 10. Februar, einem Haushalt zu, aus dem die für die Herrichtung des Platzes vorgesehenen 25 000 Euro auf Antrag der CDU-Fraktion vorerst gestrichen wurden. Hunde-Freilauf gestrichen – Grüne stimmen gegen Haushalt: „Eine große Enttäuschung“, sagt Grünen-Sprecher Roland Gangl. Die Gemeinde sei nicht in den roten Zahlen, der Vorgang für ihn nicht verständlich. Um ein Zeichen zu setzen, stimmten seine Fraktionskollegin Diane Berndt und er sogar gegen den Haushalt, der trotz dieser Nein-Stimmen angenommen wurde. „Kein anderer Tierhalter zahlt Steuern“, ärgert sich Gangl, „und es ist unverständlich, dass gerade Hundebesitzer so hängen gelassen werden.“ Lesen Sie auch Oldenburg in Holstein: Neuer Hundeverein gegründet Mehr Freilaufflächen für Hunde in Ostholstein Dirk Bruhse, Büroleiter des Bürgermeisters, kann die Aufregung nicht ganz nachvollziehen, denn: „Der Platz wird ja auf alle Fälle gebaut, nur eben erst 2022.“ Voraussetzung sei, dass sich ein Verein fände, der die Haftung übernimmt. In Oldenburg etwa, wo es bereits zwei offizielle Laufflächen gab, gründeten sich 2020 zu diesem Zwecke die „Fellnasen“ und kümmern sich nun um eine Wiese im ehemaligen Schulgarten einer Grundschule. „Einen solchen Trägerverein brauchen wir auch“, so Bruhse, „denn wo sich Menschen und Hunde bewegen, kann dies versicherungsrechtliche Folgen haben.“ Von diesen aber nehme die Gemeinde Abstand. Daher sei das Vorhaben „im Rahmen der Haushaltskonsolidierung“ verschoben worden. Kritik: Trägerverein erst Wunsch, dann plötzlich Bedingung: Für Gangl ist dies ein vorgeschobenes Argument. „Entgegen der bisherigen Beschlüsse wird ein Trägerverein nun zur Bedingung – dabei war das Finden eines solchen bisher nur Wunsch der Gemeinde.“ Viele Hundehalter, ist er sicher, würden nun traurig sein. Nicht wenige ließen ihre Vierbeiner aktuell im Kurpark frei laufen, „auch wenn’s verboten ist“. Das riefe immer wieder das Ordnungsamt auf den Plan, weil sich gerade ältere Menschen und Kinder zurecht gestört fühlten. Selbst der Sportplatz sei vor Freilauf suchenden Hundebesitzern nicht mehr sicher. „Wir hatten sehr gehofft, diese Problematik so entschärfen zu können“, sagt Gangl. Er setze nun darauf, dass sich ähnlich wie in Oldenburg einige Hundefreunde auf den Weg machen und einen entsprechenden Verein gründen. Die Grünen würden dabei gern unterstützen, sagt Gangl. Auf dass der Hundeauslauf 2022 dann auch wirklich umgesetzt werde. Von Annika Langhagel