Malente-Rothensande: Ferien auf dem Immenhof bald im Hotel Gut Immenhof

Die Vorbereitungen für die Eröffnung des Hotels Gut Immenhof laufen auf Hochtouren. Das neue Ferienresort, das idyllisch am Kellersee in Malente liegt, soll im Frühsommer eingeweiht werden. „Wenn wir anfangen, machen wir alles auf“, sagt Hoteldirektor Thilo Mühl, der trotz der aktuellen Einschränkungen durch die Corona-Pandemie optimistisch auf den Start der Feriensaison 2021 blickt. „Der aktuelle Trend geht zum Urlaub in Deutschland. Und die Holsteinische Schweiz wird dabei immer beliebter.“ Immenhof wird Vorreiter in Norddeutschland: Neben klassischen Erholungssuchenden, die bei guten Wellnessangeboten und Fine-Dining entspannen würden, sollen auch Aktivurlauber angesprochen werden, die die traumhafte Landschaft bei Wanderungen, Radtouren, Seefahrten oder Ausritten genießen wollten. Ein besonderes Angebot sei dabei die Kombination aus gehobener Unterkunft für Mensch und Tier, die einmalige Reiterferien ermögliche. „Unsere Gäste können ihre eigenen Pferde mitbringen“, erläutert Mühl. Von den vorhandenen 21 Stallplätzen stünden mindestens acht Boxen für Gastpferde zur Verfügung. Hinzu kämen eigene Pferde und Ponys, die für Reitstunden und Ausritte in Wald und Flur entlang der Seen genutzt werden könnten. Betreut werde diese Abteilung von einem Pferdewirtschaftsmeister und seinem Team. „In dieser Konstellation wird Gut Immenhof der Vorreiter in Norddeutschland“, schwärmt Mühl. Einen weiteren Schwerpunkt bilde das doppelte gastronomische Angebot. Zusätzlich zum Fine-Dining – also dem vornehmen Speisen – setzt das zweite, größere Restaurant auf gehobene Holsteiner Küche. Auch wenn alle 142 Betten in den 50 Gästezimmern, Suiten und Ferienwohnungen belegt seien, reiche die Kapazität aus, um weitere Besucher bewirten zu können. Konzertsaal fasst 350 Zuhörer: Erfreut zeigt sich Mühl in diesem Zusammenhang auch über das rege Interesse aus der Region, die Räume und Einrichtungen des Ferienresorts zu nutzen. Vor allem der große Saal weckt mit guter Akustik und einer Kapazität von 350 Zuhörern offenbar große Begehrlichkeiten. „Es gab erste Kontakte zum Schleswig-Holstein Musikfestival“, berichtet Mühl. Und auch der Immenhof-Museumsverein, der seine Ausstellung in einem Raum einrichten werde, beabsichtige seine Gala mit der Filmpreisverleihung im großen Saal auszurichten. Weitere Konzerte, Lesungen oder Theateraufführungen? „Vorgefühlt haben viele. Aber ich will das im Einzelnen noch gar nicht verraten“, antwortet Mühl. Denn sämtliche kulturellen Veranstaltungen stünden derzeit unter einem großen Vorbehalt, weil man nicht wisse, wie sich die Pandemie weiter entwickle und welche Rahmenbedingungen eingehalten werden müssten. Das Gleiche gelte für Reitsportveranstaltungen, die ebenfalls angedacht seien. Egal in welchem Bereich: Größere Veranstaltungen, die meist eine entsprechende Vorlaufzeit und Planung erforderten, könnten möglicherweise erst ab 2022 angeboten werden, stellt Mühl fest. „Was gut und sicher umgesetzt werden kann, wollen wir gerne unterstützen.“ Akquise der 60 Mitarbeiter hat begonnen: Dass der Immenhof bereits 2021 wieder als Filmkulisse dienen könnte, hält Mühl trotz entsprechender Anfragen einiger TV-Produktionsgesellschaften für unwahrscheinlich. „Wir wollen die Ferien auf dem Immenhof zunächst nur für unsere Hotelgäste anbieten.“ Die Akquise der rund 60 benötigten Mitarbeiter habe bereits begonnen. Lesen Sie auch Gut Immenhof: Tourismusminister Buchholz begeistert vom Hotelprojekt Kanutour in Malente: Vom Intermar zum Immenhof Malente: So schön wird der neue Immenhof auf Gut Rothensande Immenhof-Filmpreis in Malente verliehen Der „Hof Rodesand“ wird 1361 erstmals urkundlich erwähnt. 1775 vergab der Eutiner Fürstbischof das Vorwerk Rodensande zunächst in Erbpacht an Johann Peter Grage aus Augstfelde, der es später erwarb. Im 19. Jahrhundert wechselte die Großbauernstelle durch Verkauf weitere zwölf Mal den Besitzer. 1911 kaufte Franz Bleßmann den Hof. Der reiche Kieler Ziegeleibesitzer ließ das repräsentative Herrenhaus, ein neues Torhaus sowie den großen Kuhstall errichten und gab der Gutsanlage damit weitgehend das heutige Aussehen. Fünf Jahrzehnte und fünf Eigentümer später erwarb Artur Nörenberg 1957 das Gut, das kurz zuvor durch die Immenhof-Heimatfilm-Triologie deutschlandweit bekannt geworden war. Der Hamburger Kaffee-Kaufmann und Landwirt baute eine Pferdezucht auf. 2002 starb Nörenberg. 2009 kaufte Franz-Josef Stolle das Gut von der Erbengemeinschaft und verkaufte das Anwesen 2012 an den Schweizer Investor Carl-Joachim Deilmann. Die Gut Immenhof GmbH & Co. KG baut Deutschlands berühmtesten Ponyhof in eine noble Hotelanlage für Familien mit Pferdeanschluss um. „Wir sind dabei, die noch offenen Stellen zu besetzen“, verrät Mühl. Insbesondere im Service und in der Küche müssten noch einige Lücken geschlossen werden. Dabei hat Gut Immenhof als Arbeitgeber durchaus einen Trumpf im Ärmel. Als Unterkünfte stehen 28 neu geschaffene Wohneinheiten am Beuthiner Hof bei Eutin zur Verfügung. Von Dirk Schneider