Mehr Freilaufflächen für Hunde in Ostholstein

Daniela Stödt geht gern im Lensahner Kurpark spazieren. Mit dabei hat sie ihre beiden Jack Russell Terrier „Hannah“ und „Dee J.“ Die Hunde sind bei den Gassi-Runden stets angeleint. „Die beiden mögen es auch nicht besonders gern, wenn andere Hunde plötzlich auf sie zugelaufen kommen“, sagt ihre Besitzerin. Das Problem: Hundebesitzer in Lensahn habe keine richtige Möglichkeit, ihre Hunde ohne Leine laufen zu lassen. Vielleicht wird sich das aber künftig ändern. Umfassende Leinenpflicht in Schleswig-Holstein: Wir haben immer mal wieder gehört, dass Hundebesitzer es schade finden, dass es in Lensahn keine Möglichkeit gibt, die Tiere frei laufen zu lassen“, sagt Roland Gangl, Grünen-Sprecher in Lensahn. Denn klar ist: Wer seinen Hund von der Leine lässt, tut das häufig unerlaubt. In Parks, die der Allgemeinheit zugänglich sind, herrscht in Schleswig-Holstein Leinenpflicht. Genauso wie in Fußgängerzonen, Einkaufsbereichen, innerörtlichen Straßen und Plätzen sowie in vielen anderen Bereichen – alles nachzulesen im schleswig-holsteinischen Hundegesetz. Die Grünen haben deshalb angeregt, die Einrichtung einer Freilauffläche in Lensahn zu prüfen. Die Gemeindevertretung hat den Vorschlag mehrheitlich angenommen. Auch in anderen Gemeinden und Städten hat sich in dieser Richtung in der Vergangenheit einiges getan. Laut dem Gesundheitsministerium Schleswig-Holstein ist das Betreten und Nutzen auch von eingezäunten Freilaufflächen für Hunde vom Land nicht untersagt. Einige Kommunen haben eingezäunte Flächen dennoch vorsichtshalber geschlossen – zum Beispiel die Stadt Bad Schwartau. Bitte informieren Sie sich vor einem Besuch der zur Verfügung stehenden Flächen, ob diese derzeit nutzbar sind. Der große Auslauf in Klingberg war am Montag noch geöffnet. Laut dem Förderverein wird dort die Einhaltung der geltenden Sicherheitsregeln (Mindestabstand, Kontaktsperre) kontrolliert. Verstoßen die Halter gegen die Regeln, können dieser und jeder andere Auslauf jederzeit geschlossen werden. Lensahn sucht geeignete Fläche: Lensahn sucht nun nach einer passenden Fläche zum Kauf oder zur Pacht. Eine zuerst angedachte Wiese im Kurpark hat sich als ungünstig erwiesen. Denn das zur Verfügung stehende Gebiet im Besitz der Gemeinde ist mit 80 mal 80 Metern noch nicht einmal ein Hektar groß. Zum Vergleich: Kürzlich erst hat die Stadt Eutin beschlossen, eine Fläche an der Blauen Lehmkuhle als Auslauf einrichten zu wollen. Diese umfasst immerhin 1,3 Hektar. Gerade bei kleinen Flächen bestünde die Gefahr, dass die Hunde sich verbeißen oder durch Kot übertragbare Krankheiten zum Problem werden, sagt Lensahns Bürgermeister Klaus Winter. „Deshalb ist es sehr unwahrscheinlich, dass es diese Fläche wird“, sagt Roland Gangl. Lesen Sie auch: Leinen los: Freilauffläche für Hunde in Eutin Oldenburg prüft möglichen weiteren Auslauf: Einige andere Städte und Gemeinden haben bereits Tatsachen für Hunde und ihre Halter geschaffen. Zum Beispiel Oldenburg: Dort gibt es aktuell zwei Flächen (am Sonnenweg und an der Göhler Straße). Die Fläche am Sonnenweg ist nicht eingezäunt, der andere Auslauf zum Teil. An beiden Freilaufflächen weisen Schilder auf den Auslauf hin, sodass nicht nur Halter, sondern auch Spaziergänger wissen, dass dort Hunde ohne Leine herumlaufen dürfen. Außerdem stehen Spender für Hundekotbeutel und Abfalleimer bereit. „Es gibt auch Überlegungen, eine weitere Fläche als Hundefreilauffläche auszuweisen“, sagt Bürgermeister Jörg Saba (parteilos). Ein neu gegründeter Verein hätte angefragt, ob der ehemalige Schulgarten der Grundschule am Wasserquell gepachtet werden kann. Der Verein würde das Gelände herrichten und einzäunen. „Generell sehe ich das Vorhaben sehr positiv“, sagt Saba. Man müsse aber noch prüfen, ob es realisierbar ist und die Politik müsse natürlich zustimmen. Weitere Auslaufflächen im Kreis Ostholstein: Einen besonders großen Auslauf gibt es in Klingberg (Gemeinde Scharbeutz). Die eingezäunte Fläche ist 18 Hektar groß und wird von einem Verein unterhalten. Auch in Kellenhusen können sich Hunde auf dem Gebiet der Landesforsten auf einer etwa ein Hektar großen eingezäunten Fläche ohne Leine austoben, genauso bei Pansdorf in der Gemeinde Ratekau. Über die genaue Lage der Flächen informieren die Landesforsten. Hier gibt es Hundestrände: Abgesehen von eingezäunten Flächen im Binnenland gibt es am Ostholsteins Ostseeküsten viele ausgewiesene Hundestrände. Während in der Nebensaison die Strände für Hunde freigegeben werden, gilt ab Ende März an vielen Strandschnitten ein Hundeverbot. Ausgewiesene Hundestrände schaffen Abhilfe. Aber Vorsicht: Nicht an jedem Hundestrand dürfen die Vierbeiner von der Leine gelassen werden. Die Beschilderung gibt Auskunft. In der Lübecker Bucht zwischen Scharbeutz und Neustadt gibt es laut der Tourismus-Agentur Lübecker Bucht sechs Hundestrände. In Scharbeutz findet sich der erste nahe der Ostsee-Therme (Strandzugang 4). Der Haffkruger Hundestrand befindet sich an Zugang 31. In Sierksdorf beginnt der Abschnitt am Ortsrand unterhalb der Ferienpark-Anlage. Auch in Neustadt unterhalb der Schön-Klinik am Kiebitzberg dürfen Hunde ohne Leine laufen. In Pelzerhaken gibt es vier für Hunde ausgewiesene Strandabschnitte und in Rettin noch einmal einen zwischen den Abgängen 23 und 24 an der Surfschule. Diese Karte zeigt die Hundestrände in Ostholstein: Auf Fehmarn sind vier Hundestrände ausgewiesen: zwei in Meeschendorf (100 Meter westlich und 600 Meter östlich des Strandparkplatzes, einen in Bojendorf nördlich des Campingplatzes und einen am Grünen Brink etwa 300 Meter östlich des Parkplatzes). Heiligenhafen stellt eine Fläche nahe der DLRG-Hauptstation zur Verfügung. Weitere Abschnitte gibt es unter anderem in Grömitz, Lensterstrand und Dahme. Von Luisa Jacobsen

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