Neustadt: Kommt hier das Baumaterial für den Belttunnel an?

Die Stadtwerke Neustadt wollen in 2021 so viel Geld wie nie zuvor investieren. Werkleiterin Vera Litzka kündigte an, rund 18,3 Millionen Euro in verschiedene Projekte stecken zu wollen. Dies entspreche rund 65 Prozent des Umsatzes des städtischen Eigenbetriebs. Im Fokus steht dabei auch der Hafen. Insbesondere das Be- und Entladen von Schiffen gilt zwar als beliebter Hingucker, findet jedoch nur alle paar Wochen statt und zieht regelmäßig ein Defizit nach sich. „Wir haben eine Genehmigung für zehn Schiffe pro Jahr vorliegen und prüfen gerade, ob es sinnvoll ist, diese erweitern zu lassen“, sagte Litzka. Auslöser hierfür seien mehrere Anfragen für mehr Schiffsumschlag. Diese stünden in Zusammenhang mit dem Bau der festen Fehmarnbeltquerung. „Es handelt sich um Baustoffe und -materialien“, führte die Werkleiterin aus. Stege am Hafen werden erneuert: Auf der anderen Seite des Hafenbeckens liegen vor allem Segelschiffe. Nach dem Umbau mehrerer Anlagen sind nun die Stege D und E an der Reihe. Der Abriss hat begonnen. „Wir werden noch vor Saisonbeginn fertig sein“, äußerte sich Vera Litzka optimistisch. Ebenfalls vor dem Osterwochenende – welches traditionell für volle Strände und Promenaden sorgt – soll das WLan-Netz stark verbessert und erweitert werden. „Wir wollen zu Beginn der Saison ein stabiles WLan aus Glasfaser haben. Das ist für Bürger und Tourismus wichtig“, verdeutlichte Litzka. Unter anderem werde die Infrastruktur für die Strände in Rettin und Pelzerhaken sowie in Neustadt am Pagodenspeicher, am Strandbad und am Bahnhof dafür bereitgestellt. Leitungen werden von den Stadtwerken saniert: Darüber hinaus geht es vor allem um die Erneuerung von Leitungen und den Ausbau von Netzen in den Bereichen Wärme, Strom und Abwasser. Unter anderem beteiligen sich die Stadtwerke an Sanierungsarbeiten der Stadt in den Straßen Heisterbusch, Teufelsberg, Bödelsoll sowie Sandberger Weg bis Berliner Platz. „Im Heisterbusch gibt es einen Regenwasserkanal von 1928“, sagte Litzka. Dieses alte Schätzchen gelte es zu ersetzen. Neustadt wächst: Auswirkungen auf die Infrastruktur: Auswirkungen auf die Infrastruktur der Stadtwerke haben auch die zahlreichen Neubauten im Bereich Lübscher Mühlenberg, die Umgestaltung der Hafenwestseite sowie die anstehende Wohnbebauung auf dem ehemaligen Stadtwerke-Gelände am Ziegelhof. Sie alle dürften zur Folge haben, dass die Zahl der Menschen, die sich in der Region aufhält, steigt. Deshalb wollen Vera Litzka und ihr Team prüfen, ob das Klärwerk am Ortsrand von Neustadt den wachsenden Anforderungen weiterhin gerecht wird. „Es wurde 1956 geplant – mit einer gewissen Reserve. Irgendwann werden wir es ausbauen müssen“, stellte sie klar. Bereits beschlossen ist, die Technik des Pumpwerks im Bereich der Schön-Klinik zu erneuern. Auch soll es am sechs Jahrzehnte alten Pumpwerk Süd (im Heisterbusch) bauliche und technische Veränderungen geben. Stadtwerke investieren Millionen in Wärme: Im Bereich Wärme wird mit Ausgaben in Höhe von fast drei Millionen Euro geplant. Der Neubau des Küstengymnasiums soll mit Erdwärme und das Neubaugebiet Lübscher Mühlenberg mit Nahwärme versorgt werden. Ebenfalls im Fokus stehen der Kindergarten Jona, der soziale Wohnungsbau in der Oldenburger Straße sowie weitere Neubauten am Ostring. Lesen Sie auch Ostholstein baut: Millionen für Schulen und Brücken Grömitz: Impfteam soll alle Bewohner im Alloheim gegen Corona impfen Belt- und Sundquerung: So wird das Bau-Jahr 2021 auf Lolland und Fehmarn Digitale Angebote für Stadtwerke-Kunden: Positiv ist aus Sicht des Unternehmens, dass immer mehr Kunden die digitalen Angebote nutzen. „Bei der Zählerablesung kommt inzwischen ein Viertel online rein. Auch können Rechnungen so abgerufen, Parkkarten bestellt und Verträge abgeschlossen werden“, listete Litzka die Möglichkeiten auf. Passend dazu sagte Mitarbeiter Michael Scherf, dass das Glasfasernetz weiter ausgebaut werde. Von Sebastian Rosenkötter