Neustadt: Patienten und Mitarbeiter der Schön-Klinik mit Corona infiziert

Die Corona-Pandemie wirkt sich weiter auf das Leben in Ostholstein aus. Verglichen mit dem Vortag meldete das Eutiner Gesundheitsamt am Freitag, 29. Januar, 20 Neuinfektionen. Einige dieser Fälle gehen auf einen Ausbruch in der Neustädter Schön-Klinik zurück. Sprecherin Astrid Reining sagte den LN, dass seit Mittwochabend drei Mitarbeiter sowie drei Patienten (alle von einer Station) positiv auf das Virus getestet worden seien. 15 Corona-Testergebnisse liegen noch nicht vor: Ob sich weitere Personen angesteckt haben, wird derzeit ermittelt. Laut Reining liegen die Testergebnisse für 14 Mitarbeiter und einen Patienten noch nicht vor. Darüber hinaus sagte die Sprecherin, dass sich bislang nur drei Angestellte der Schön-Klinik in Quarantäne befänden. 1100 Mitarbeiter arbeiten am Neustädter Standort der Schön-Kliniken. Zudem befinden sich derzeit 488 Patienten in dem Krankenhaus. 433 Angestellte haben sich bereits einmal gegen das Coronavirus impfen lassen. Aufnahmestopp und FFP2-Masken-Pflicht: Der Corona-Ausbruch wirkt sich auf den laufenden Betrieb in der Klinik aus. So gebe es einen Aufnahmestopp auf der betroffenen Station, umfängliche Testung bei Mitarbeitern und Patienten. Zudem muss das Personal bei patientennahen Tätigkeiten FFP2-Masken tragen. So gelangte das Virus in die Klinik: Bereits festzustehen scheint, wie das Virus in die Schön-Klinik gelangen konnte. Das Unternehmen geht davon aus, dass eine Bewohnerin des benachbarten Dana-Pflegeheims die Indexpatientin ist, sprich die Person, von der sich Covid-19 ausgebreitet hat. In der Einrichtung hatte es vor wenigen Tagen mehr als 40 Infektionen mit dem Coronavirus gegeben. Ebenfalls wurde ein massiver Ausbruch aus dem Stockelsdorfer Alten- und Pflegeheim (APH) gemeldet. Betrieb der Notaufnahme läuft normal weiter: Astrid Reining betonte, dass sich die aktuelle Corona-Lage nicht auf geplante Operationen und Behandlungen auswirke. Es müssten keinerlei Termine abgesagt werden. Ebenfalls nicht beeinflusst werde der Betrieb der Notaufnahme, in der jährlich weit mehr als 10 000 Menschen versorgt werden. Darüber hinaus teilte Kreissprecherin Annika Sommerfeld mit: „Der Fachdienst Gesundheit hat für die betroffene Station auf Grundlage des Infektionsschutzgesetzes einen Verlegungs- und Aufnahmestopp angeordnet.“ Zusätzlich seien weitere Maßnahmen wie bestimmte Hygiene- und Desinfektionsmaßnahme oder das Tragen von FFP2-Masken ohne Ausatemventil für Mitarbeiter angewiesen worden. Infektionsgeschehen in Eutiner Krankenhaus entspannt sich: Corona-Infektionen in Krankenhäusern sorgten zuletzt immer wieder für Wirbel. Die wohl größten Ausbrüche gab es in der Lübecker Sana-Klinik (83 positive Mitarbeiter) sowie im Eutiner Sankt-Elisabeth-Krankenhaus. Sprecherin Jeannine Kloor sagte in Bezug auf das Elisabeth-Krankenhaus, dass zwar nach wie vor 31 Mitarbeiter und elf Patienten als positiv gelten, jedoch elf Kollegen zurück im Dienst seien. Zudem soll am 1. Februar der Regelbetrieb wieder aufgenommen werden. Sana-Kliniken versorgen 27 Corona-Patienten: Infektionen mit dem Coronavirus gab es in den vergangenen Wochen auch immer wieder bei den Sana-Kliniken in Ostholstein. Momentan befinden sich laut Kliniksprecher Michael Hesse 25 Mitarbeiter in Quarantäne. „Davon 19 Mitarbeiter mit einem positiven Testergebnis. Die weiteren fünf Mitarbeiter weisen ein negatives Ergebnis auf. Da sie allerdings als Kontaktpersonen gelten, ist hier die häusliche Quarantäne vom Gesundheitsamt verordnet“, teilte Hesse mit. Weiter informierte er, dass die Sana-Kliniken in Ostholstein momentan 27 Covid-positive Patienten versorgen. „Am Standort Eutin werden derzeit zwölf Patienten auf der Normalstation und drei auf der Intensivstation behandelt. In Oldenburg sind es zwölf Covid-Patienten, die alle nicht intensivpflichtig sind und dementsprechend auf Normalstation behandelt werden können.“ Lesen Sie auch Bad Schwartau: Firma entwickelt Corona-Spucktest für Privatleute Bürgermeister-Wahl in Timmendorf: Tritt Robert Wagner wieder an? Ostholstein: Hier entstehen 2021 Häuser, Wohnungen und Bauland Corona: Ein weiterer Todesfall in Ostholstein: Bezogen auf den gesamten Kreis gelten derzeit 308 Personen als positiv und 1382 als genesen. 385 befinden sich in Quarantäne. Außerdem gab es einen weiteren Todesfall. Damit sind insgesamt 30 Ostholsteiner infolge der Pandemie verstorben. Der aktuelle Inzidenz-Wert liegt bei 79,8. Das bedeutet, dass in den vergangenen sieben Tagen bei fast 80 Menschen das Virus nachgewiesen wurde – bezogen auf 100 000 Einwohner. Von Sebastian Rosenkötter