Neustadt: Pelzerhaken soll vor Hochwasser geschützt werden

Während auf Fehmarn, in Dahme und in Kellenhusen die Menschen, Häuser und Straßen mit Deichen vor Sturmfluten geschützt werden, muss sich Neustadt in puncto Hochwasserschutz etwas einfallen lassen, insbesondere Pelzerhaken gilt als gefährdet. Jahrelange Mahnungen von Umweltschützern haben bislang nicht zu konkreten Handlungen geführt. In 2021 will sich Bürgermeister Mirko Spieckermann (parteilos) mit seinen Mitarbeitern der Sache annehmen. Hochwasser: Bürgervorsteher will keine hohe Wand: „Wir müssen uns der Thematik stellen. Die Hochwasserlagen kommen immer wieder“, sagt er. Bürgervorsteher Sönke Sela (CDU) ergänzt: „Es muss eine Lösung geben, die nicht dazu führt, dass wir eine hohe Hochwasserwand bekommen, es sollte eher etwas zum Hochfahren sein.“ Die Skulpturen-Triennale am Neustädter Hafen findet normalerweise alle drei Jahre statt. 2021 wäre es wieder soweit. Bürgervorsteher Sönke Sela (CDU) äußerte sich nun zuversichtlich, dass der Termin trotz Pandemie stattfinden kann, schließlich finde die Veranstaltung an der frischen Luft statt. Zudem kündigte er für Ende August/Anfang September eine Neuauflage der Sommernacht der Kulturen an. Darüber hinaus will er im kommenden Jahr Sitzungen der Stadtverordneten sowie Ausschüsse der Stadt je nach Corona-Lage auch digital durchführen. Entsprechende Vorbereitungen würden aktuell getroffen. Ortstermin mit Feuerwehr und Verwaltung gefordert: Sebastian Schmidt, Fraktionsvorsitzender der Christdemokraten, hat bereits vor einigen Wochen an Gespräche im Juni 2019 erinnert: „Es wurde viel diskutiert, viel geplant, jedoch wurden keine erkennbaren Ergebnisse erzielt. Wenn wir gar nichts tun, wird es nicht besser.“ Zügig solle es einen Ortstermin mit Bauverwaltung, Tourismus-Service und Feuerwehr geben. Lesen Sie auch Feuerwehr hat Hochwassergefahr in Neustadt im Blick: So müssen Bürger ihr Eigentum schützen BUND warnt vor Sturmfluten an der Ostsee, Orte wie Neustadt müssen handeln Teile Neustadts standen kurz vor der Evakuierung Neustadt: Politik wollte Hochwasserschutz nicht: Dabei waren die Planungen schon mal deutlich weiter: Im Sommer 2012 wurde bereits eine Spundwand parallel zum Strand geplant – mit einer Höhe von zum Teil über 1,80 Meter. Anfang 2013 schließlich sprach sich die damalige Mehrheit der Stadtverordneten mit Stimmen von CDU, FDP und BGN gegen das Projekt aus. Viel passiert ist seitdem nicht, wobei die Warnungen vor Überschwemmungen und damit verbundenen Schäden nie aufgehört haben. Anfang 2019 und auch Anfang 2017 hatte es Überflutungen in Neustadt gegeben. Von Sebastian Rosenkötter