Neustadt baut einen Kreisverkeh: Zahl der Unfälle am Ostring ist hoch

Zwei Unfälle in vier Tagen: Die Stelle, wo Ostring und Oldenburger Straße in Neustadt aufeinandertreffen, ist jetzt erneut in den Fokus gerückt. Seit Jahren gibt es hier immer wieder Zusammenstöße mit Verletzten. Die Polizei bezeichnete den Bereich im Verkehrssicherheitsbericht für Ostholstein mehrfach als Unfallschwerpunkt – zuletzt 2015. Bürger, Feuerwehrleute und Bürgermeister sehen nach der erneuten Häufung von Unfällen dringenden Handlungsbedarf. Nach jahrelangen Diskussionen wurde im Februar dieses Jahres bekannt, dass der Landesbetrieb Straßenbau und Verkehr (LBV) dem Bau eines Kreisverkehrs zugestimmt hat. Dies war notwendig, da auch die Landesstraße 309 von dem Umbau betroffen wäre. Mittlerweile gibt es sogar einen Zeitplan. „Die Planungsleistungen werden gegenwärtig ausgeschrieben. Die Planungen sollen schnellstmöglich erfolgen, sodass mit dem Bau bereits in 2021 begonnen werden kann“, sagt Bürgermeister Mirko Spieckermann (parteilos). Kreisel in Neustadt gefordert – seit 1994: Er erklärt, dass die Stadt bereits 1994 – also vor 26 Jahren – vom Land gefordert hat, die Einmündung umgestalten. „Der LBV hat einem Umbau auch immer zugestimmt. Allerdings wollte der LBV eine abknickende Einmündung, die Stadt einen Kreisverkehr“, sagt Spieckermann. Die Umgestaltung sei wegen der schlecht einsehbaren Kreuzung notwendig. Zuletzt habe die steigende Zahl an Autos und anderen Fahrzeugen deutlich gemacht, dass eine Veränderung her müsse. Zugleich ist mit der Erweiterung des Neubaugebiets am Ostring um 600 Wohneinheiten ein größeres Verkehrsaufkommen zu erwarten. Auch deshalb habe sich das städtische Bauamt nun mit dem LBV auf einen Kreisverkehr einigen können. „Im Frühjahr 2020 wurde eine Verwaltungsvereinbarung unterzeichnet“, sagt der Bürgermeister. Neustadts Unfallschwerpunkt: Drei Unfälle in 2020: Allein im ersten Halbjahr 2020 gab es laut Polizei drei Unfälle mit vier Leichtverletzten. Zuletzt kollidierten Anfang Juli ein Auto und ein Lkw. Wenige Tage zuvor hatte die Fahrerin eines Mazda das Stoppschild übersehen und war mit einem Polo zusammengestoßen. Kreissprecherin Annika Sommerfeld weiß um die Lage. „Die Einmündung Ostring/Oldenburger Straße ist in der Vergangenheit mehrfach eine Unfallhäufungsstelle gewesen. Ursächlich war jeweils die Missachtung der vorfahrtregelnden Verkehrszeichen.“ Nach Erörterungen mit der Unfallkommission seien zunächst Veränderungen an den Markierungen und bei der Verkehrsbeschilderung vorgenommen worden. Bleiben Sie informiert: Testen Sie den kostenlosen Newsletter für Ostholstein Kreis für Kreisverkehr oder Ampel: „Nachdem von 2016 bis 2018 keine Unfallhäufung festzustellen war, kam es 2019 wieder zu fünf Verkehrsunfällen. Da die Beschilderung eindeutig ist, ist eine Verbesserung der Situation nur durch verkehrsregelnde Maßnahmen nicht mehr möglich“, erklärt Sommerfeld. Zugleich plädiert der Fachdienst Straßenverkehr des Kreises ebenfalls für den Bau eines Kreisels. Auch eine Ampelanlage sei denkbar. Feuerwehr lobt den beschlossenen Bau: Dass der Bau eines Kreisverkehrs beschlossen ist und im kommenden Jahr umgesetzt werden soll, dürfte nicht nur viele Autofahrer freuen: Auch Neustadts Feuerwehrchef Alexander Wengelewski kann das befürworten. „An dieser Stelle hat eigentlich jeder Feuerwehrmann schon einmal Unfälle erlebt und es passiert recht häufig, dass wir da auch sind“, erklärt er. „Viele fahren da auch ungern lang. Gerade die ganzen Urlauber, die auf dem Weg nach Grömitz sind – die kennen das nicht. Es ist eine ganz blöde Stelle.“ Ein Kreisel werde aus Sicht der Freiwilligen Feuerwehr ganz klar zur Verkehrssicherheit beitragen. Lesen Sie auch: Verletzter bei Unfall in Neustadt am Ostring Plakataktion in Neustadt: Autos sollen Radfahrer mit Abstand überholen Wohnen in Neustadt: Lübscher Mühlenberg ist größtes Neubaugebiet Von Sebastian Rosenkötter