Oldenburg: Planer stellen Konzept für neues Wohngebiet vor

Aufgrund der steigenden Nachfrage nach altengerechten Wohnungen und nach Baugrundstücken für den Einfamilienhausbau, bemüht sich Oldenburg seit längerer Zeit, geeignete Grundstücke als Baugebiete auszuweisen. Für eine bisher landwirtschaftlich genutzte Fläche am nordöstlichen Ortsrand hinter dem Gewerbegebiet am Voßberg wurde jetzt ein Konzept für ein Wohngebiet „Am Sandkamp“ vorgestellt. Kirche ist Eigentümer des künftigen Baulands: Das etwa 3,8 Hektar große Grundstück hat die Kirche als Eigentümer derzeit noch verpachtet. Es laufen aber intensive Gespräche mit einem Investor. Daraus hat sich bereits ein Plan ergeben, wie das Gebiet zwischen dem Kremsdorfer Weg und dem Sandkamp später einmal aussehen könnte. Errichtet werden sollen unter anderem mehrere drei bis vier geschossige Mehrfamilienhäuser mit insgesamt 90 bis 100 Wohnungen. Kita und Hospiz in östlicher Lage geplant: Außerdem ist geplant, zwölf Grundstücke mit Einfamilienhäuser zu bebauen sowie sieben Reihenhäuser entstehen zu lassen. Auch bleibt genügend Raum, um ein Familien- und Kindergartenzentrums sowie ein Hospiz im östlichen Bereich in Feldrandlage anzusiedeln. „Wir sind uns der Verantwortung bewusst, in Kooperation mit der Stadt und der Kirche das Gebiet zu entwickeln“, erläutert Carsten Wiele, Geschäftsführer der W2 Ingenieurgesellschaft aus Hohenwestedt. Seit zwei Jahren arbeitet Architekt Jürgen Ruoff aus Oldenburg mit der Kirche an dem Projekt. „Unsere Angebotsplanung entstand aus dem Mangel an Wohnraum heraus“, sagt Ruoff. Wie Carsten Wiele ergänzt, sei ihm und seinem Team das Grundstück über eine Bausparkasse angeboten und dann der Kontakt mit der Kirchengemeinde hergestellt worden. Sodann habe man sich daran gemacht, einen Plan für die rund 25 000 Quadratmeter Bauerweiterungsfläche und etwa 12 000 Quadratmeter Ackerland zu erstellen. Planer haben viele Ideen für das Wohngebiet: Vorgesehen sei eine breite Zufahrt über den Sandkamp und eine ringförmig angelegte und verkehrsberuhigte Straßenführung im Wohngebiet selbst, so Wiele. Entlang der Straße im Süden und Westen sollen die Geschosswohnungsbauten entstehen, nach Norden die Reihenhäuser und im „inneren“ Bereich die Einfamilienhäuser, unterteilt durch eine Wegeverbindung. „Dies könnte vielleicht eine gestaltete Achse mit Aufenthaltsmöglichkeiten werden“, so der Fachmann aus Hohenwestedt. Das Konzept ist nicht in Stein gemeißelt: Jürgen Ruoff ergänzt, dass Pkw-Stellplätze ebenerdig unter die Mehrfamilienhäuser gebaut werden könnten: „So müssen wir nicht unter die Erde und können ruhige Wohnzonen gestalten.“ Außerdem sollten die Einfamilienhäuser möglichst einheitliche Dachformen und die Geschosswohnungsbauten Gründächer bekommen. Der Architekt betont noch: „In unserer Planung ist nichts in Stein gemeißelt, es sind bisher noch Gedankenspiele.“ Auch werde die Kirche nach dem Verkauf der Fläche Wohneigentum erwerben, um dieses zu vermieten. Lesen Sie auch Grömitz: Einheimische werden bei dem Verkauf von Bauland bevorzugt Holsteiner Hof in Timmendorfer Strand: Hotel-Abriss erst in drei Jahren Kellenhusen: Das sind die Pläne für das neue Gästezentrum Wie Oldenburgs Pastor Jörn Lauenroth hervorhebt, finde die Kirche die Grundidee mit dem Hospiz gut und unterstütze diese. „Es müssen aber mit den dafür Verantwortlichen noch weitere Gespräche geführt werden.“ Das Wohngebiet wäre auch ohne Hospiz denkbar, so Wiele, doch oberstes Ziel sei es, eine Einigung zu finden, damit das Konzept inhaltlich rund sei. Er betont: „Wir möchten ein Leben für Alt und Jung, für Generationen nebeneinander, zu erschwinglichen Preisen ermöglichen – mit Kita und Hospiz, die den Anfang und das Ende des Lebens symbolisieren.“ Politik beschließt Aufstellung des B-Plans: Ein erster Schritt ist jetzt getan. Die Mitglieder des Ausschusses für Umwelt und Bauwesen haben der Aufstellung eines Bebauungsplans zugestimmt. „Ich finde es ein ausgewogenes und tolles Wohnprojekt“, sagt Silja Hasselmann von den Grünen. Der Ausschussvorsitzende Detlef Ruwoldt (CDU) schließt sich an: „Ich hoffe, dass wir ein schönes Wohngebiet für Oldenburg dazu bekommen.“ Neuer Wohnraum für alle Altersgruppen werde dringend benötigt. Ein weitere Projektidee zur Bebauung mit Wohnraum sorgt nach der Sitzung des Bauausschusses für Gesprächsstoff in Oldenburg. Ein Investor hat ein Konzept mit verschiedenen Varianten für eine Fläche rund um den Famila-Markt im Gewerbegebiet vorgestellt. Auf dem Grund befindet sich ein kleines Wäldchen. „Es gibt gar keine Notwendigkeit für Stimmungsmache gegen diese Pläne. Es ist noch überhaupt nichts spruchreif“, sag Erster Stadtrat Jens Junkersdorf (CDU), der für den erkrankten Bürgermeister Jörg Saba derzeit die Amtsgeschäfte führt. Von Markus Billhardt