Die Osterbilanz in Schleswig-Holstein hat zwei Gesichter: Während die Polizei sich zufrieden zeigte und kaum Einsätze hatte, die mit Verstößen gegen die Corona-Auflagen zusammenhingen, leidet die Tourismus-Branche.
Im ersten Lockdown habe man 42 Millionen Umsatzverlust hinnehmen müssen, sagt Joachim Nitz, Tourismusdirektor der Timmendorfer Strand Niendorf Tourismus GmbH (TSNT) im Video-Interview. Gerade Feiertage wie Ostern, Pfingsten und der 1. Mai seien normalerweise umsatzstark für die Branche.
„Wir konnten im vergangenen Sommer zeigen, dass der Tourismus bei uns, der ja vor allem am Strand stattfindet, zu keinen erhöhten Infektionswerten führt“, sagt Nitz.
Hier sehen Sie das Video-Interview in ganzer Länge:
So lief das Osterwochenende in Schleswig-Holstein
Die Touristenorte an Nord- und Ostsee hatten ein ruhiges Osterwochenende erlebt. Der befürchtete Ansturm von Tagestouristen in Schleswig-Holstein war ausgeblieben. Die Polizei berichtete durchweg von einer entspannten Verkehrslage.
Die Menschen in Schleswig-Holstein seien mit einem hohen Maß an Eigenverantwortung unterwegs gewesen und hätten sich ganz überwiegend an die Hygiene- und Abstandsbestimmungen sowie die Kontaktbeschränkungen gehalten, teilte die Landespolizei in ihrer Osterbilanz mit. Die Beamten hätten nur in wenigen Fällen Verstöße gegen Kontaktbeschränkungen festgestellt und einige Anzeigen gegen Wildcamper geschrieben.
Die Regeln für Tagestouristen in Schleswig-Holstein
Anders als im Nachbarland Mecklenburg-Vorpommern, wo Urlaubs- und Tagestourismusfahrten wegen der Corona-Pandemie grundsätzlich untersagt sind, sind die Regeln in Schleswig-Holstein etwas lockerer. So dürfen Tagestouristen von überallher einreisen.
Zudem dürfen Eigentümer, die ihre Ferienwohnungen und -häuser nicht selbst nutzen, diese Verwandten oder Freunden unentgeltlich überlassen. Die Urlaubsorte in Schleswig-Holstein hatten deshalb befürchtet, es könnten zu viele Menschen zu Ostern kommen.
So lief das Osterwochenende in Mecklenburg-Vorpommern
Während der Ostertage sind hunderte Fahrzeuge aus Mecklenburg-Vorpommern zurückgewiesen worden, die sich unerlaubterweise im Bundesland aufhielten. Nach Angaben der Landesregierung sind touristische Einreisen nach Mecklenburg-Vorpommern vor dem Hintergrund der Corona-Pandemie grundsätzlich verboten, auch Tagestourismus ist nicht erlaubt.
Es gibt jedoch Ausnahmen für die Einreise. Wer einen Zweitwohnsitz in MV hat, der darf demnach einreisen. Ebenfalls sind Reisen ins Bundesland erlaubt, wenn die Kernfamilie besucht wird. Dazu zählen den Angaben zufolge etwa Kinder, Eltern, Geschwister oder Lebenspartner.
Von RND/kha