Ostholstein: 14,1 Prozent mehr Arbeitslose im März als 2020

Hotels, Restaurants, Schwimmbäder, Kinos, Theater und zahlreiche weitere Branchen und Betriebe dürfen nach wie vor aufgrund der Corona-Pandemie nicht öffnen. Dies wirkt sich auf die Zahl der Arbeitslosen sowie auf die Personen, die in Kurzarbeit sind, aus. Im Kreis Ostholstein waren im März 6388 Menschen als arbeitslos gemeldet. Das sind 270 weniger als im Februar und 789 mehr als vor einem Jahr, was etwa 14,1 Prozent entspricht. Die normalerweise übliche Einstellung zum Frühjahr ist äußerst gering. Die Arbeitslosenquote lag bei sechs Prozent (2020 waren es 5,3 Prozent). Kurzarbeit verhindert Arbeitslosigkeit: Markus Dusch, Vorsitzender der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit, erläuterte: „Hinzu kommt, dass weniger Arbeitslose mit beruflichen Maßnahmen oder in geförderte Beschäftigung starteten, sodass mehr Frauen und Männer von Arbeitslosigkeit betroffen sind als im Vorjahr.“ Zugleich betonte er, dass durch die Nutzung der Kurzarbeit weitere Arbeitslosigkeit verhindert werden und Unternehmen ihr eingearbeitetes Personal so erhalten bliebe. Viele freie Ausbildungsstellen: Darüber hinaus stellte Dusch klar, dass niemand wegen der Corona-Lage auf eine Ausbildung verzichten solle. „Junge Menschen finden aktuell ein breites Angebot an interessanten Möglichkeiten. Rein rechnerisch stehen zwischen Lübeck und Fehmarn je gemeldetem Ausbildungssuchenden zwei Ausbildungsstellen zur Auswahl.“ Gute Chancen gebe es unter anderem in den Bereichen Elektronik und Mechatronik, in Ernährungsberufe, im Hotel- und Gastgewerbe sowie in Dienstleistungsberufen und in der Pflege. Laut Agentur waren im März noch 923 Jugendliche auf Jobsuche. Markus Dusch sagte weiter, dass Betriebe unbedingt weiter ausbilden sollten, da der Fachkräftebedarf hoch bleiben werde. Künftige Potenziale könnten zum Beispiel im Rahmen des Girls‘ beziehungsweise Boys’ Day am 22. April gewonnen werden. Lesen Sie auch Ostern an der Ostsee: Diese Ausflüge sind trotz Corona-Lockdown möglich Ostholstein: Termine für Schnelltests auf Corona werden vor Ostern knapp Ostholstein verschärft vor den Feiertagen Maskenpflicht an der Ostsee Kurzarbeit in Ostholstein: Die Zahlen für Oktober: Neue Zahlen veröffentlichte die Arbeitsagentur jetzt in Bezug auf Kurzarbeit. Demnach haben 398 Betriebe im Oktober 2020 für 2060 Beschäftigte Kurzarbeitergeld erhalten. „Der Anteil dieser Kurzarbeitenden an der Anzahl der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten ergibt eine Kurzarbeiterquote von 3,3 Prozent. Die wirtschaftliche Erholung während der Sommermonate wird dabei sichtbar. Zum Höchststand im April 2020 lag die Quote bei 21,7 Prozent“, erklärte Agentursprecherin Olga Nommensen. Von den für März gemeldeten 6388 Arbeitslosen zählten 3215 zum Rechtskreis SGB III. Beim Jobcenter Ostholstein (Rechtskreis SGB II) waren zudem 3173 Arbeitslose gemeldet, 209 mehr als vor einem Jahr. Von Sebastian Rosenkötter