Ostholstein: AOK meldet für 2019 Hunderte Fälle von Krätze

Die Zahl der Krätze-Fälle im Kreis Ostholstein ist im Jahr 2019 gestiegen. Aus den nunmehr vorliegenden Statistiken geht laut AOK Nordwest hervor, dass es in dem Jahr insgesamt 689 Fälle gab. Dies seien 38,1 Prozent mehr als 2018 mit 499 Fällen. „Krätze ist eine ansteckende Hautkrankheit, die durch Parasiten ausgelöst wird. Um sie schnell wieder loszuwerden, ist eine Behandlung mit Salben und gegebenenfalls auch mit Tabletten notwendig“, stellt AOK-Service-Regionsleiter Reinhard Wunsch klar. Krätze: Das sind typische Symptome: Als typische Symptome würden ein starker Juckreiz und eine schuppig-krustige Haut mit kleinen Knötchen gelten. Durch den starken Juckreiz sei die Haut oft mit blutigen Kratzspuren übersät. Wenn Krätzmilben die Haut besiedeln würden, werde diese geschädigt. Dadurch reagiere das Immunsystem und es komme zu entzündlichen Prozessen mit den typischen Hautveränderungen. „Die Übertragung einer einzigen Milbe reicht schon aus, um Krätze zu verursachen. Daher kann eine Ansteckung mit Krätze jeden treffen und hat nicht unbedingt etwas mit mangelnder Hygiene zu tun“, heißt es in der Mitteilung der AOK. So läuft eine Ansteckung mit Krätze: Direkt von Mensch zu Mensch sei die gewöhnliche Krätze nur dann ansteckend, wenn ein enger, großflächiger Haut-zu-Haut-Kontakt über einen Zeitraum von mindestens fünf bis zehn Minuten bestehe. Dementsprechend seien das Handschütteln sowie Umarmungen ohne Risiko. Auch eine indirekte Übertragung über Kleidung, Handtücher oder Bettwäsche sei möglich. Lesen Sie auch Fehmarn: Das Hühnerei aus Puttgarden gibt es im Automaten der Familie Rauert Übernachtungsverbot in Ostholstein für Wohnmobil- und Bulli-Fahrer Urlaub an der Ostsee: Gastronomen bieten Dinner im Wohnmobil an Kleidung heiß waschen oder einfrieren: Im Erkrankungsfall ist eine Behandlung mit Salben und gegebenenfalls auch mit Tabletten notwendig. So könnten die Milben samt Larven und Eiern abgetötet werden. „Hygiene und ein gestärktes Immunsystem spielen für den Verlauf eine große Rolle“, führt Wunsch aus. Sinnvoll sei es, Kleidung, Handtücher und Bettwäsche täglich zu wechseln und bei 60 Grad zu waschen. Alternativ könne die Kleidung auch für zwei Stunden in den Gefrierschrank gepackt werden – bei mindestens 25 Grad unter Null. Von Sebastian Rosenkötter