Ostholstein: Corona-Ausbrüche auf Fehmarn und in Heiligenhafen

Im Kreis Ostholstein gibt es zwei weitere größere Corona-Ausbrüche. Diesmal sind das Charleston Wohn- und Pflegezentrum in Burg auf Fehmarn sowie der Bauhof Heiligenhafen betroffen. Zuletzt standen die Neustädter Schön-Klinik, das benachbarte Dana-Pflegeheim sowie das Alten- und Pflegeheim (APH) in Stockelsdorf im Fokus. Auf Fehmarn wurden bisher 16 von 69 Bewohnern sowie drei von 60 Mitarbeitern positiv getestet. Wobei einige der Betroffenen bislang nur mit einem Antigen-Schnelltest (POC) und nicht mit einem PCR-Test, welcher als sicherer gilt, untersucht wurden. Charleston-Sprecher Jens Büker sagte, dass nicht zweifelsfrei nachvollziehbar sei, wie es zu den Ansteckungen kommen konnte. Zugleich teilte er mit, dass es keine Todesfälle gebe. Hohe Impfquote in Heim auf Fehmarn: Ähnlich wie bei den Heimen in Neustadt und Stockelsdorf haben viele Mitarbeiter und Bewohner bereits die erste von zwei Impfungen gegen Covid-19 erhalten. Laut Büker haben sich bei dem Termin am 19. Januar 90 Prozent der Senioren sowie 85 Prozent der Angestellten impfen lassen. PCR-Test für alle Mitarbeiter und Bewohner: Um mögliche weitere Infektionen zu entdecken und eine noch größere Ausbreitung zu verhindern, wurden nach Angaben des Sprechers am Dienstag alle bislang als negativ geltenden Bewohner einem Schnelltest unterzogen. Darüber hinaus würden Mitarbeiter täglich vor Dienstbeginn getestet. Zudem informierte Kreissprecherin Carina Leonhardt, dass das Gesundheitsamt eine PCR-Testung aller Personen für den 5. Februar veranlasst hat. Auch seien nur noch absolut notwendige Besuche erlaubt. Passend dazu sagte Jens Büker: „Die verstärkten Hygienemaßnahmen sowie die infolge der Isolation unflexibleren Personaleinsatzmöglichkeiten führen für die Mitarbeitenden zu Mehraufwand.“ Einrichtungsleiter Dirk Mittag ergänzte, dass die Mitarbeiter dies mit außerordentlichem Engagement kompensieren würden. Übersicht für Schleswig-Holstein: Wie stark verbreitet sich die Corona-Erkrankung? Übersicht für Deutschland: Die Gesamtentwicklung, alle Hotspots und Reisewarnungen Diese beiden Artikel sind kostenlos für alle lesbar, die nachfolgenden regionalen Analysen sind LN-Plus-Lesern vorbehalten. Testen Sie jetzt kostenlos LN+! Interaktive Karte: Wo sind die Corona-Hotspots in Schleswig-Holstein? Wo würde eine Einschränkung der Bewegungsfreiheit gelten? Analyse: Gibt es mehr Corona-Infektionen, weil auch mehr getestet wird? Belegung der Krankenhäuser mit Corona: Wie viele Intensivbetten in Schleswig-Holstein sind frei? Wie viele Menschen wurden bisher in SH gegen Corona geimpft? Mehr aus Ihrer Region: Zahlen und Fakten zum Coronavirus in Lübeck Zahlen und Fakten zum Coronavirus in Ostholstein Zahlen und Fakten zum Coronavirus in Segeberg Zahlen und Fakten zum Coronavirus im Kreis Herzogtum Lauenburg Zahlen und Fakten zum Coronavirus in Stormarn Heiligenhafen: Alle Bauhof-Mitarbeiter in Quarantäne: Auf der anderen Seite des Sunds in Heiligenhafen haben sich fünf der 24 Mitarbeiter des Bauhofs, welcher ein Betriebszweig der Heiligenhafener Verkehrsbetriebe (HVB) ist, mit Covid-19 infiziert. HVB-Geschäftsführer Manfred Wohnrade teilte den LN mit, dass zunächst am 28. Januar ein Angestellter mit Erkältungssymptomen positiv getestet worden sei. „Wir haben daraufhin alle Mitarbeiter angewiesen, einen Test beim Hausarzt zu machen. Dabei kamen vier weitere Fälle dazu. Am Samstagnachmittag hat das Gesundheitsamt als Schutzmaßnahme dann die Quarantäne für alle Mitarbeiter angeordnet“, führte Wohnrade aus. Wie konnte sich das Virus in Heiligenhafen verbreiten? Dies habe dazu geführt, dass der Winterdienst neu organisiert werden musste. Der HVB-Geschäftsführer betonte, dass dieser nun laufe – und dankte einige Feuerwehrleuten sowie Firmen, die eingesprungen seien. „Wir gehen davon aus, dass der Winterdienst und auch die Müllentsorgung sichergestellt sind. Das Ordnungsamt der Stadt ist informiert und wir stehen im Austausch, falls gewisse Arbeiten kurzfristig erledigt werden müssen“, erläuterte er. Zahl der Corona-Fälle im Monatsvergleich: Corona-Regeln: HVB-Chef schließt Fehlverhalten aus: Darüber hinaus betonte Manfred Wohnrade: „Wir haben für den Bauhof, wie für alle anderen Betriebszweige auch, ein Hygienekonzept. Die Mitarbeiter sind in Kohorten eingeteilt und es gibt unterschiedliche Anfangs- und Endzeiten. Außerdem wurden feste Teams gebildet, und es gilt eine Maskenpflicht.“ Wie es zu den Ansteckungen gekommen sei, könne er derzeit nicht beantworten. Ein Fehlverhalten eines oder mehrerer Mitarbeiter schließe er aus. Weitere Tests stünden an. Zudem befinde man sich in engem Kontakt zum Gesundheitsamt. Corona: Zwei weitere Todesfälle in Ostholstein: Eben dieses gab Dienstag (2. Februar) bekannt, dass seit Montag eine Neuinfektion mit Corona hinzugekommen ist. Die Zahl der Ostholsteiner, die an oder mit dem Virus verstorben sind, erhöhte sich von 32 auf 34. Auch befinden sich wieder mehr Menschen wegen einer Corona-Erkrankung in einem Krankenhaus. Diese Zahl stieg von 26 auf 30. Ebenfalls zunehmend ist die Zahl der Personen, die in Quarantäne bleiben müssen. Sie liegt bei 426 (zuvor 373). Lesen Sie auch Bitte um Corona-Impfstelle auf Fehmarn: Ministerium bereitet Antwort vor Ostholstein: Andrang im Lockdown bei Tierärzten und Züchtern AKW-Schutt nach Ostholstein? Minister Albrecht will Betroffene informieren Das ist der aktuelle Inzidenz-Wert für den Kreis: Indes ist der Inzidenz-Wert, der täglich vom Robert-Koch-Institut (RKI) ermittelt wird, leicht rückläufig (70,8). 24 Stunden zuvor waren es 75,8. Der Wert gibt an, wie viele Personen sich in den vergangenen sieben Tagen – bezogen auf 100 000 Einwohner – nachweislich mit dem Coronavirus infiziert haben. Von Sebastian Rosenkötter