Supermärkte an Ostholsteins Küste dürfen sonntags nicht öffnen

Dass Geschäfte an der Küste auch an Sonn- und Feiertagen öffnen dürfen, ist eine Besonderheit in Schleswig-Holstein und hat hauptsächlich mit dem Tourismus zu tun. Eben dieser findet aktuell wegen der Corona-Beschränkungen kaum statt. Bereits seit Anfang November dürfen Restaurants ihre Waren nur noch zum Mitnehmen verkaufen, Hotels und Ferienwohnungen sind für Urlauber geschlossen. Dennoch löst die Absicht des Landes, die Bäderregelung in den kommenden Wochen – vorerst zunächst bis zum 10. Januar – auszusetzen, teilweise Kritik aus. Kritik an geplanter Schließung von Supermärkten: Oliver Wagner, Leiter des Oldenburger Famila-Marktes, hat sogar an die Landesregierung geschrieben: Er nennt die Entscheidung unverständlich, würden doch gerade die Sonntage zu einer Entzerrung beitragen und dafür sorgen, dass sich nicht allzu viele Kunden gleichzeitig in einem Geschäft aufhielten. „Unsere Häuser machen je nach Größe an solchen Tagen Umsätze von 25 000 bis 50 000 Euro. Diese Umsätze verschieben sich dann in den Vor- oder Folgetag. Statt Entlastung bedeutet das für unsere Mitarbeiter eine noch höhere Belastung und unnötige Gefährdung“, führt er aus. Supermärkte und Warenhäuser stünden seit Beginn der Krise unter Dauerfeuer. Lesen Sie auch Ostholstein: Haben Recyclinghöfe im Lockdown geöffnet? Ostholstein: Werden im Lockdown noch Weihnachtsbäume verkauft? Ostholstein: So plant die Küste an der Ostsee mit Tagesgästen Unternehmer äußern Verständnis, da keine Touristen da sind: Anders äußert sich Denis Schlüter, Betreiber von Nahkauf-Schlüter in Neustadt: „Der Tourismus ist nicht da. Unabhängig davon denke ich, dass das jetzt so gemacht werden muss.“ Seine Branche gehöre zu den glücklichen, die während der Pandemie überhaupt arbeiten dürften. „Der Einheimische kann organisieren, dass er an anderen Tagen einkauft“, sagt Schlüter. Reimer Jens, Geschäftsführer der Edeka-Jens-Märkte, spricht von einer nachvollziehbaren Entscheidung. „Die Touristen sind nicht da. Hier ist nichts los.“ Von Sebastian Rosenkötter

Ostholstein: Keine Bäderregelung - Supermärkte sonntags und feiertags zu