Ostholstein: So lief die Sperrung am Bungsberg

Das coronabedingt zuletzt brisante Thema Wintersport am und auf dem zum Wochenende noch verschneiten Bungsberg hat sich erledigt – zumindest vorerst. Bei Regen und Temperaturen um drei Grad kann auf dem wieder ergrünten höchsten Gipfel der Holsteinischen Schweiz weder gerodelt noch Ski oder Snowboard gefahren werden. Der für den Bungsberg zuständige Bürgermeister Winfried Saak (parteilos) berichtet bei einer Ortsbegehung am Montag: „Die am Sonntagnachmittag abgebaute Absperrung der Zufahrt wird zunächst nicht mehr gebraucht. Wie es am nächsten Wochenende bei eventuell erneutem Schneefall aussieht, werden wir dann intern besprechen.“ Am vergangenen Freitag hatte das Ordnungsamt Ostholstein-Mitte in Absprache mit dem Bürgermeister und den Beamten der örtlichen Polizeistation die Zuwegungen zu dem in Privatbesitz befindlichen Terrain vom Bauhof absperren lassen und untersagt, den Berg für winterliche Aktivitäten zu nutzen. „Wir wollten und mussten schließlich aufgrund der verschärften Corona-Lage alles tun, um einen eventuellen Massenansturm und Zustände wie etwa im Harz zu verhindern“, erläutert Saak und fügt hinzu: „Auch wenn es in der Gemeinde einige Leute gab, die das unverhältnismäßig fanden und mich als Spielverderber sahen, weil sie um ihr seltenes Wintervergnügen gebracht wurden, hat das Gros unserer Bürger Verständnis für diese befristeten Maßnahmen gezeigt.“ Bauhof- und Polizei-Kontrollen verliefen problemlos: Auch Bauhof-Mitarbeiter Peter Klepp bestätigt: „Wir haben hier von Freitag bis Sonntag wechselweise mit der Polizei stichprobenartige Kontrollen gemacht und können keine besonderen Vorkommnisse vermelden. Die Leute haben sich mit der Sperrung abgefunden.“ Eine ähnliche Bilanz zieht Ulli Fritz Gerlach als Sprecher der auch für Ostholstein zuständigen Polizeidirektion Lübeck: „Wir haben den Bereich im Rahmen der Präsenztätigkeit am Wochenende kontrolliert. Es gab dort keine Probleme, Verstöße wurden nicht festgestellt.“ Lesen Sie auch Nach sechs Corona-Toten: Alle Alloheim-Bewohner in Grömitz werden geimpft Wohnungen, Häuser, Bauland: Hier wird 2021 in Ostholstein gebaut Ostholstein: Diese Projekte wollen Bürger verhindern Allerdings räumt Bürgermeister Saak ein: „Sollte es noch einmal massiv schneien, müssen wir uns eventuell noch irgendetwas anderes einfallen lassen. Denn wenn wir am Wochenende die Zufahrt zu den Parkplätzen am zurzeit coronabedingt komplett geschlossenen Erlebnis- und Bildungszentrum sperren, kann ja auch das dortige Café-Restaurant, das einen Abhol- und Lieferservice anbietet, nicht angefahren werden.“ Von Andreas Oelker