Ostholstein: Wieder mehr Kurzarbeit im Teil-Lockdown im November

Die Arbeitsagentur meldet, dass sich der Teil-Lockdown im November bislang nicht auf die Zahl der Arbeitslosen ausgewirkt hat. Im Kreis Ostholstein sei der übliche Anstieg im Herbst sogar geringer als in den Vorjahren. Kurzarbeit wirkt sich positiv aus: Wenig verwunderlich ist, dass wieder mehr Ostholsteiner in Kurzarbeit sind. Jedoch stimmt die Perspektive auf einen Impfstoff die Unternehmen aus Sicht der Arbeitsagentur zuversichtlicher und in Kombination mit den finanziellen Hilfen durch den Bund sei die Bereitschaft, Beschäftigte zu halten, gestiegen. „Es ist gut, dass viele Unternehmen von Kurzarbeit Gebrauch machen. Bei Lockerung der Vorsorgemaßnahmen können die Unternehmen flexibel und schnell den Betrieb wiederaufnehmen, ohne aufwendig nach neuem Fachpersonal suchen zu müssen“, führt Markus Dusch, Geschäftsführer der Arbeitsagentur Lübeck aus. Vom 1. März bis 25. November sind kreisweit 3068 Anzeigen zur Kurzarbeit für 28 698 Beschäftigte eingegangen. Die meisten Meldungen gingen von Betrieben (1991) gingen im April ein. Danach sank die Zahl stark und verzeichnete im November einen erneuten Anstieg auf 405 Anzeigen für 4092 Beschäftigte. Wie umfangreich die angezeigte Kurzarbeit tatsächlich genutzt wird, zeigt sich erst in den Arbeitszeitabrechnungen, für die Betriebe drei Monate Zeit haben. So haben im Juni 854 Betriebe für 5513 Beschäftigte tatsächlich Kurzarbeitergeld erhalten. Das waren neun Prozent der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten. Tausende Ostholsteiner sind arbeitslos: Weiter teilte die Agentur mit, dass im November 5592 Ostholsteiner arbeitslos gemeldet waren. Das waren 7,8 Prozent mehr als im Vorjahr, wobei im November selbst weniger Menschen als 2019 neu dazugekommen sind. Im Mai waren – verglichen mit dem Vorjahr – noch 28,2 Prozent mehr Personen von Arbeitslosigkeit betroffen. Die Arbeitslosenquote für den November wird mit 5,4 Prozent angegeben. Trotz des aktuellen Teil-Lockdowns werden in den Bereichen Gesundheitswesen, Handwerk, Handel, Pflege, Erziehung und verarbeitendes Gewerbe weiter Beschäftigte gesucht. Arbeitslosigkeit: Viele Schwerbehinderte sind betroffen: Besonders von Arbeitslosigkeit betroffen sind Menschen mit Behinderung. „Zurzeit sind im Agenturbezirk 829 schwerbehinderte Menschen arbeitslos gemeldet“, teilt die Arbeitsagentur mit. Weiter heißt es von Markus Dusch: „In vielen Fällen ist die Einschränkung überhaupt nicht sichtbar und darüber hinaus die Berufsausübung nicht oder nur in geringem Ausmaß beeinträchtigt.“ Lesen Sie auch: Kurzarbeit: 13 165 Ostholsteiner betroffen, Arbeitslosenzahl stagniert Fehmarn: Hausboote während Corona so beliebt wie nie Maskenpflicht in Ostholstein wird teilweise verschärft Von Sebastian Rosenkötter