Ostholstein: Zahl der Straftaten ist leicht gestiegen

Die am Montag von der Polizeidirektion Lübeck vorgelegte Kriminalstatistik für das Jahr 2019 läuft für Ostholstein gegen den Landestrend. Die Zahl der erfassten Straftaten ist leicht gestiegen. So waren es 167 mehr als im Vorjahr, das ist ein Plus von 1,33 Prozent. Die Erklärung der Polizei dafür: die Grenzlage zu Dänemark, die dort höhere Kontrolldichte und die gestiegene Zahl der sogenannten Asylverfahrensdelikte (+17 Prozent). Insgesamt haben Schutz- und Kriminalpolizei in Ostholstein im vergangenen Jahr 12 709 Straftaten und Vergehen erfasst. Die Aufklärungsquote stieg von 54,8 Prozent auf 55,4 Prozent und liegt noch etwas über dem Landesdurchschnitt von 54,7 Prozent. Auch hier spielen die Asylverfahrensdelikte einschließlich der von der Bundespolizei festgestellten eine Rolle, da die Aufklärungsquote hier naturgemäß bei 100 Prozent. Rechnet man die Asylverfahrensdelikte heraus, läge die gesamte Aufklärungsquote bei 52,1 Prozent. Lesen Sie dazu auch: Kriminalität im Norden: So wenig Straftaten wie seit 40 Jahren nicht mehr Etwas mehr Wohnungseinbrüche: Leicht gestiegen ist die Zahl der Wohnungseinbrüche. Die Polizei zählte 16 (+ 6,5 Prozent) mehr als im Vorjahr. Allerdings ist es nur eine Steigerung auf niedrigem Niveau. Den großen Rückgang gab es von 2016 auf 2017. Wurden im Jahr 2016 noch 488 Ostholsteiner in ihren Häusern oder Wohnungen von Einbrechern heimgesucht, waren es im Jahr 2017 nur noch 240. Diese Zahl ist im vergangenen Jahr wieder leicht auf 262 angestiegen. Einen außergewöhnlichen Anstieg vermerkt die Polizei bei Umweltdelikten. Ihre Zahl schnellte um 73 Fälle auf 233 (+46 Prozent) nach oben. Kriminaldirektor Jochen Berndt von der Polizeidirektion Lübeck führt dies auf ein gestiegenes Anzeigeverhalten zurück. Er könne sich vorstellen, dass die Menschen im Zuge der Fridays-for-Future-Bewegung sensibler für Umweltsünden geworden seien und diese häufiger meldeten. Viele falsche Amtsträger und Enkel: Ebenfalls stark gestiegen ist die Zahl der Betrugsdelikte um 13 Prozent auf 1315 Fälle. Laut Berndt sei der Eindruck richtig, dass im vergangenen Jahr besonders häufig falsche Polizisten, Enkel oder Stadtwerkemitarbeiter unterwegs waren, um insbesondere älteren Menschen ihr Erspartes abzunehmen. Fälle, die nicht extra in der Statistik ausgewiesen sind. In diesem Zusammenhang wiederholt die Polizei ihre Warnungen und Ratschläge: niemals Geld oder Schmuck an Fremde aushändigen, niemals Geld auf unbekannte Konten überweisen, 110 wählen, wenn einem etwas oder jemand verdächtig erscheint. Mehr sexueller Missbrauch an Kindern: Eine Steigerung um knapp zehn Prozent auf 179 Fälle gibt es bei Sexualdelikten. Dabei wirke sich aus, dass Belästigungen auf sexueller Basis nach einer Gesetzesänderung vor drei Jahren miterfasst werden. Auffällig sei die Zunahme beim sexuellen Missbrauch von Kindern, teilten die Statistiker der Polizei mit. Sie erhöhten sich von 30 auf 42 Taten. Sinkende Zahlen verzeichnet die Polizei beim Raub, bei Freiheitsdelikten (erpresserischer Menschenraub, Zwangsprostitution, aber auch Bedrohung und Nötigung), bei Sachbeschädigungen auf Straßen, Wegen und Plätzen und bei der Straßenkriminalität. Die Zahl der Diebstähle ist ebenfalls zurückgegangen, beim Autoaufbruch, beim Autodiebstahl und beim Fahrraddiebstahl sind sie allerdings gestiegen. Sorgen macht der Polizei der Anstieg der Gewalt gegen Polizeibeamte und andere Einsatzkräfte. Dabei verzeichnet Ostholstein ein Plus von 14 Prozent oder 74 Taten. Eine wissenschaftliche Untersuchung dazu stehe unmittelbar vor dem Abschluss. 272 Kinder als Verdächtige: Zur Kriminalitätsstatistik gehören auch immer Aussagen über die Tatverdächtigen. In Ostholstein ist die Mehrzahl der 5678 mutmaßlichen Täter erwachsen, also über 21 Jahre alt. 1402 sind jünger als 21 Jahre, 272 jünger als 14 Jahre und damit als Kinder strafunmündig. Der Anteil der nichtdeutschen Verdächtigen liegt mit den Verstößen gegen das Asylverfahrensgesetz bei 29 Prozent, rechnet man diese Verstöße raus, bleiben 17 Prozent nichtdeutsche Tatverdächtige. Spundwände schützen Heiligenhafen Landrat Sager: Im Dauereinsatz gegen die Corona-Pandemie 17 Jahre ehrenamtlicher Bürgermeister: Eckhard Klodt hört auf Neue Geschäftsidee: Fleischer bietet seine Waren im Automaten an Leere Ostseeküste: Die Stille nach dem Appell Von Susanne Peyronnet

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