Ostholsteins Weihnachtsbeleuchtung - von schlicht bis opulent

Jeder, wie er’s mag. Wenn die Ostholsteiner ihre Weihnachtsbeleuchtung herausholen, ist die Bandbreite groß. Eher weißere oder eher gelbere Lichter, große oder kleine, bunte oder einfarbige, etwas Schlichtes oder überbordende Üppigkeit – dem eigenen Geschmack sind keine Grenzen gesetzt. Der Lichterwald: Eine der üppigsten Dekorationen findet sich in einem der kleinsten Orte: In Siblin, zwischen Eutin und Ahrensbök. Da stehen Hirsche aus weißem Licht, außerdem Eisbären. Da passt das Weiß. Daneben steht ein ebenso weißer Schneemann. Wenn auch rundherum alles im Graubraun eines ausklingenden und oft reichlich nassen Dezembers versinkt, erscheint mit Einbruch der Dunkelheit wie von Zauberhand der Zauberwald aus Licht mit seinen Bewohnern. Die „Landlust“-Variante: Eine Adventsdekoration wie aus einer Deko-Zeitschrift hat sich das Strandcafé in Haffkrug gegeben. Girlanden, garniert mit Lichterketten, Sternen und Kugeln, kunstvoll über der Eingangspforte drapiert. Das ist schick, das hat Stil. Und rechts und links der Tür hängen güldene Klingglöckchen. Das würde auch „Landlust“-Lesern gefallen. Der Lichterregen: Die benachbarte Kaffeerösterei hat sich dagegen für verspielten Minimalismus entscheiden. Es ist nur eine Lichterkette mit den Winzlingsbirnen, die in diesem Jahr so sehr in Mode zu sein scheinen und die wie tröpfelnder Regen von einem Sims hängen. Aber die ungewöhnliche Fassade mit der Bullaugentür und den symmetrisch dazu angeordneten Fenstern ist sowieso schon schön anzusehen und bekommt durch den kleinen Lichterregen einen festlichen Anstrich. Aus dem Baumarkt: Die Supermarkt- oder Baumarkt-Variante wählt so mancher, der nur einen Balkon für die Weihnachtsbeleuchtung hat. Bäumchen mit Lichtern, Rentier und Schlitten aus Lichtschläuchen und ein gewohnt pummeliger Weihnachtsmann im roten Mantel – fertig ist die Lichtdekoration für Advent und Weihnachten. Schlicht und für jeden verständlich. Der Klassiker: Keiner Mode unterworfen und ein Dauerbrenner bei der Weihnachtsbeleuchtung ist der Herrnhuter Stern. Seit 1982 wird er auch aus Kunststoff hergestellt und ist damit wetterfest. Damit begann der Siegeszug des vor über 160 Jahren erstmals zusammengesetzt Stern auch für den Außenbereich. Unsymmetrisch und unorthodox: Wer Lichterketten aufhängt, kann seiner Kreativität freien Lauf lassen. Die Ketten müssen nicht mal gerade hängen. Wie charmant so ein Durcheinander aus Lichtern sein kann, beweist das „Tohus“ in Eutin. Kreuz und quer verlaufen die Lichtgirlanden über die historische Fassade. Minimalistisches Licht: Wer’s ganz minimalistisch mag, wählt einfach nur einen weißen Stern. Auf den Balkon gestellt, scheint er bei Dunkelheit beinahe zu schweben. Gerade so strahlt er noch Balkongitter und Fenster an, das war’s aber auch schon. Von Susanne Peyronnet

Advent - Ostholsteins Lichter – von schlicht bis opulent