Ostsee-Häfen: WLan und neue Stege für Jachten

Die Wassersportsaison beginnt traditionell an Ostern. Bevor es losgeht, müssen Tausende Segel- und Motorboote in die Ostsee gelassen werden. In Ostholsteins Häfen laufen die Vorbereitungen auf Hochtouren. Teilweise wurde kräftig in neue Steganlagen investiert und so manch ein Bootsbesitzer muss für seinen Liegeplatz in diesem Jahr mehr zahlen – ein Überblick: Jachthafen auf Fehmarn bekommt Aussichtsturm: Eine besondere Entwicklung lässt sich im Hafen von Burgtiefe auf Fehmarn beobachten, der seit wenigen Tagen ein Vier-Sterne-Hafen ist. Nach dem Bau der Erlebnispromenade entsteht jetzt – quasi als I-Tüpfelchen – ein 18,50 Meter hoher Aussichtsturm. „Des Weiteren werden im Frühjahr an den öffentlichen Grillplätzen vier Schutzpavillons errichtet. Außerdem wird ein Bebauungsplan für Hausboote erarbeitet“, teilt Tourismuschef Oliver Behncke mit. All diese Investitionen dürften zu der aktuell 100-prozentigen Auslastung des Hafens beigetragen haben. 2015 lag diese bei 61 Prozent. „Es stehen bereits 200 Interessenten auf der Warteliste“, sagt Behncke und ergänzt, dass die Liegeplatzentgelte für 2021 um bis zu 20 Prozent angehoben würden. „Dabei darf aber nicht vergessen werden, dass die letzte Erhöhung 2014 stattgefunden hat“, betont er. Ancora-Marina erhöht Preise und setzt auf WLan: Teurer wird es für Segler auch in der Ancora-Marina in Neustadt. Geschäftsführer Oliver Seiter sagt: „Als kaufmännisch verantwortliches Unternehmen müssen wir natürlich auch der aktuellen Kostenentwicklung auf der Liegenschaft gerecht werden und dies mit moderaten Preiserhöhungen einkalkulieren.“ Zugleich habe das Unternehmen eine Steganlage im Osthafen komplett erneuert und baue derzeit ein neues WLan-Netz für alle Hafenbereiche auf. Steg in Heiligenhafen nicht mehr aus Holz: In Heiligenhafen werden in diesen Tagen bereits die ersten Boote gekrant, wobei es sich meist um Charterjachten handelt, die aus logistischen Gründen ihre Liegeplätze einnehmen mussten. Die vergangenen Monate haben die Mitarbeiter der Marina genutzt, um Steg 9 zu erneuern. „Hier wurden Stahlpfähle für den Unterbau gerammt und dann steht der Aufbau des neuen Stegbelages an“, führt Manfred Wohnrade, Geschäftsführer der Heiligenhafener Verkehrsbetriebe, aus. Dieser wird erstmals nicht aus Holz, sondern aus glasfaserverstärktem Kunststoff (GFK) bestehen. „GFK hat eine längere Lebensdauer. Außerdem wird der Steg einen halben Meter breiter und bietet somit mehr Komfort als bisher“, sagt Wohnrade. Selfie Point im Hafen kommt erst nach Corona: Darüber hinaus wird zurzeit an der Promenade von Steg 8 ein Hafenkontor als neue Anlaufstelle für rund 16 000 Gastlieger gebaut. „Das Gebäude ist aufgeständert. Im unteren Bereich haben wir eine öffentliche WC-Anlage installiert“, erläutert Wohnrade. Außerdem werde ein Geldautomat installiert und später auf der Terrasse ein Selfie Point eingerichtet, „denn es gibt einen tollen Ausblick mit der Marina im Hintergrund“. Wobei dies erst nach der Pandemie geschehen soll. Bereits in diesem Jahr greift eine Preiserhöhung um zwei Euro pro Quadratmeter Liegeplatzfläche für Dauermieter. Auch Gastlieger werden etwas stärker zur Kasse gebeten. Lesen Sie auch Grömitz: Vom einfachen Holzsteg zum modernen Jachthafen Heiligenhafen bekommt Steg für Fischer und will Hafen ausbaggern Neue Regel in Neustadt: Angler dürfen mit Erlaubnis im Hafen Fische fangen Grömitz: Dauerlieger sind wie Zweitwohnungsbesitzer: Wie in Ostholstein üblich, startet die Wassersportsaison auch in Grömitz am 1. April. Jacqueline Felsmann vom Tourismus-Service sagt, dass alle 780 Liegeplätze vergeben sind und die Gebühren stabil bleiben. Zugleich ist sie optimistisch, dass die Segler im Gegensatz zum vergangenen Jahr pünktlich starten dürfen. „Bisher gehen wir davon aus, dass Dauerlieger wie Zweitwohnungsbesitzer behandelt werden“, sagt Felsmann. Niendorf: Segler-Verein will Sanitäranlagen erneuern: Etwas weiter südlich wartet Hafenmeister Burghard Hein vom Segler-Verein Niendorf/Ostsee (SVNO) auf das nächste Bund-Länder-Treffen am 22. März. Davon losgelöst sagt er, dass die rund 200 Plätze an den Stegen von SVNO, Yachtclub, Kommunalhafen und Evers-Werft rund um Ostern nach und nach besetzt werden. „Bei uns im SVNO wird es erst wieder zur Saison 2022 eine Preiserhöhung geben. Wir planen den Neubau der Sanitäranlagen“, erklärt er. Und der Yachtclub lasse derzeit einen neuen Belag auf seinen Stegen auftragen. Neustadt: Zwei neue Stege im Kommunalhafen: Zwei Stege standen zuletzt auch im Neustädter Kommunalhafen im Fokus. Hafenmeister Sven Oldhof sagt: „Die Stege D und E sind grundlegend den neuen Sicherheitsstandards angepasst, saniert und optisch aufgewertet worden.“ Außerdem könnten Gastlieger nun kontaktlos vom Liegeplatz aus per App die Gebühr bezahlen. Die Liegeplatzgebühren indes verändern sich – verglichen mit 2020 – nicht. Genau dies gilt auch für die Marina Großenbrode, wo etwa 250 Schiffe ins Wasser gebracht werden müssen – damit die Wassersportsaison 2021 beginnen kann. Von Sebastian Rosenkötter

Ostsee-Häfen: WLan und neue Stege für Jachten - das passiert vor Ostern