Ostsee: Hotels könnten Urlaub an Ostern in Ostholstein ermöglichen

Schleswig-Holsteins Ministerpräsident Daniel Günther (CDU) hat Hoteliers zuletzt Hoffnung gemacht, an Ostern öffnen zu dürfen. Angesichts der deutlichen Zunahme an Corona-Neuinfektionen in der vergangenen Woche scheint eine Ende des seit Anfang November geltenden Lockdowns kaum vorstellbar. Klar ist: viele Gastgeber entlang der ostholsteinischen Ostseeküste sind bereit. Sie alle warten auf das nächste Bund-Länder-Treffen am 22. März. Dann soll es Klarheit geben. Grömitzer Hotel benötig zehn Tage Vorlauf: Doch die Zeit drängt: Olaf Dose-Miekley, Geschäftsführer des Grömitzer Vier-Sterne-Hotels Strandidyll, sagt, dass er und sein Team etwa zehn Tage benötigen, um den Betrieb herzurichten. „Nur dann könnten wir den Gästen alle Service-Angebote anbieten.“ Das größte Problem sei die Lieferkette. Nach der Zwangspause dürfte es einige Tage dauern, bis ausreichend Lebensmittel und Getränke angeliefert würden. „Wir haben nicht nur das Hotel, sondern auch Ferienwohnungen. Die haben wir schneller startklar“, sagt Miekley. Viel Hygiene und wenig Erwartungen: Keine Sorgen macht sich der Geschäftsführer in puncto Hygienekonzept. Dieses habe sich im vergangenen Jahr bereits bewährt. Zudem habe man zahlreiche FFP2- sowie medizinische Masken und Schnelltests besorgt. „Wir wollen unseren Mitarbeitern und Gästen die größtmögliche Sicherheit bieten“, erläutert Olaf Dose-Miekley. Stellt sich die Frage, ob es Ostern wirklich losgehen wird? Dazu sagt er mit Verweis auf den deutschlandweiten Inzidenz-Wert von knapp 100: „Ich habe keine große Erwartungshaltung.“ Hotelchef in Heiligenhafen hofft auf eine Perspektive: Ähnlich äußert sich Fabian Kohlscheen vom Hafenhotel Meereszeiten in Heiligenhafen. „Eigentlich hatte ich die Hoffnungen noch nicht aufgegeben, dass wir das Haus wieder öffnen dürfen. Leider kommen aber jeden Tag neue Botschaften.“ Nun hofft er, dass Gastronomie und Hotellerie zumindest beim Treffen der Ministerpräsidenten zumindest Erwähnung finden, damit es eine Perspektive gibt. „Ich würde am liebsten sofort öffnen, und in meinen Augen ist es egal, wann geöffnet wird – die Küste wird voll werden. Mich stört besonders, dieses hin und her und immer diese kurzfristigen Aussagen. So kann man nicht planen“, stellt er klar. Lieferanten von Lebensmitteln benötigen Zeit: Darüber hinaus sei er auf einen Betrieb unter Corona-Bedingungen vorbereitet. So gebe es unter anderem ausreichend Desinfektionsmittel, eine Einbahnstraßenregelung im Haus, ein digitales Zählsystem im Wellness- und Saunabereich, um die Personenzahl zu kontrollieren, und die Möglichkeit des kontaktlosen Ein- und Auscheckens. Ebenso habe er digitale Speise- und Getränkekarten. „Das einzige Problem sind die Lieferanten. Laut unseren Informationen wurde gesagt, um das gesamte Angebot vor Ort haben zu können, müsste man mit zwei bis drei Wochen rechnen. Wir würden aber trotzdem öffnen und die Gäste mit einem eingeschränkten Angebot versuchen, glücklich zu machen.“ Beach Motel sucht Hotel-Personal: Einen langfristigen Plan für den Tourismus erwartet auch Alexandra Rojas, Hoteldirektorin des Beach Motels in Heiligenhafen. „Wir können uns ausreichend schützen, indem Mitarbeiter zweimal wöchentlich Covid-19-Tests machen und Gäste nur mit negativem Testergebnis anreisen dürfen“, sagt sie. Ebenso wie ihre Kollegen erwartet auch sie Schwierigkeiten mit der Anlieferung von Lebensmitteln. Zudem werde Personal gesucht. „Das ist die größte Herausforderung für die Wiedereröffnung. Das bedeutet jedoch nicht, dass wir das Hygienekonzept nicht einhalten, sondern eher, dass wir unser Angebot entsprechend anpassen müssen, solange wir nicht genügend Mitarbeiter haben, um das Essen zu kochen oder die Speisen zum Gast zu bringen“, sagt sie. Lesen Sie auch Holsteiner Hof in Timmendorfer Strand: Hotel-Abriss erst in drei Jahren Kellenhusen: Das sind die Pläne für das neue Gästezentrum Ostsee-Häfen: WLan und neue Stege für Jachten - das passiert vor Ostern Arborea-Resort: Gesundheit darf nicht gefährdet werden: Weiter südlich in der Neustädter Ancora-Marina warten die Betreiber der Arborea-Resorts auf klare Ansagen der Politik. „Wir wünschen uns sehr, dass eine Lösung gefunden wird, um das Reisen innerhalb Deutschlands wieder zu ermöglichen. Selbstverständlich kann dies nur der Fall sein, solange die Gesundheit der Gesellschaft nicht unter den Maßnahmen gefährdet ist“, teilt Junior-Managerin Sinja Lorenz mit. Hotel Strandkind betreibt Existenzsicherung: Und auch Olaf und Andrea Iskra vom Hotel Strandkind in Pelzerhaken betonen, dass sie lieber etwas länger geschlossen haben, wenn sie dann richtig und am besten dauerhaft können. Um einen sicheren Betrieb zu ermöglichen, haben sie trotz bislang nicht veröffentlichter Vorgaben seitens der zuständigen Behörden, weiter in den Schutz investiert. Im Restaurant stehen durchsichtige Roll-Ups, die als mobile Trennwände genutzt werden können. Zudem wurde die Luca-App zur Kontaktnachverfolgung eingerichtet. „Wir wollen vorbereitet sein. Außerdem geht es hier um Existenzsicherung. Wir sind verantwortlich, dass sich Gast und Mitarbeiter wohlfühlen“, sagt Andrea Iskra. Von Sebastian Rosenkötter