Pansdorfer Hund stirbt an Rattengift: Hundehalterin mahnt zur Vorsicht

Birgit Kaacksteen kann es noch immer nicht fassen. Wenn sie aus dem Haus geht, schaut sie sich wie gewohnt um. „Dann höre ich immer noch das Getrappel von ,Spike’ hinter mir“, sagt sie. Doch stattdessen ist dort jetzt eine Leere. Nur ihre zwölfjährige Hündin „Laika“ trottet hinter ihrer Besitzerin her. Der Platz neben ihr bleibt frei. Denn der dreijährige Rüde „Spike“ ist Anfang April verstorben. Zwei Tage zuvor hatte er Rattengift gefressen. „Spike“ war immer angeleint: Geschehen ist es vermutlich am 7. April. Birgit Kaacksteen war mit ihren beiden Hunden wie so oft auf einem Feldweg hinter der Cesar-Klein-Straße in Pansdorf unterwegs gewesen. Beide Hunde waren an der Leine. „Ich würde sie nie losmachen. Man kann nie die Hand dafür ins Feuer legen, dass sie nicht doch mal losrennen, wenn ein Hase oder ein Reh kommt“, sagt die 56-Jährige. Doch beim Schnüffeln muss „Spike“ dennoch unbemerkt etwas entdeckt und es gefressen haben. „Er war ein richtiger Goldschatz“: „Als wir nach Hause kamen, war erst noch alles wie immer. Er ist ganz normal rumgetobt“, sagt Kaacksteen. „Spike“ sei ohnehin ein fröhliches Kerlchen gewesen. Der sechs Kilo schwere Rüde war im Winter 2017 aus einer Tötungsstation auf Zypern gerettet worden und zu seiner neuen Familie nach Pansdorf gekommen. „Er war ein richtiger Goldschatz“, sagt Birgit Kaacksteen liebevoll. Lesen Sie auch: Ordnungsamt warnt: Giftköder im Riesebusch ausgelegt So lassen Hunde Giftköder links liegen Als die 56-Jährige am Morgen nach dem verheerenden Spaziergang aufwachte, sah sie, dass „Spike“ sich mehrfach übergeben hat. „Natürlich sind wir sofort zum Tierarzt. Er hatte aber kein Blut gespuckt und auch sonst keine Anzeichen einer Vergiftung“, sagt die Pansdorferin. Beim Tierarzt wurde Blut abgenommen und der Allgemeinzustand kontrolliert, bevor Birgit Kaacksteen das Tier wieder mit nach Hause nehmen durfte. „Abends habe ich ihn nur in den Garten gelassen, da war er ziemlich schwach. Aber es ging ja zu der Zeit auch Magen-Darm um“, sagt die Hundehalterin. „Spike“ verlor sehr viel Blut: Am nächsten Morgen dann der Schock: Die ganze Küche war voller Blut. „Spike“ völlig geschwächt. „Dann hat unsere Tierärztin uns sofort in die Tierklinik geschickt. Dort ist ,Spike’ an den Tropf gekommen und wurde behandelt“, sagt Kaacksteen. Seine Besitzer mussten aufgrund der Corona-Sicherheitsmaßnahmen vor der Tür warten, während die Ärzte drinnen um das Leben des kleinen Hundes kämpften. Um kurz nach 18 Uhr dann der Anruf: „Spike“ hat es leider nicht geschafft. Die Trauer bei Birgit Kaacksteen und ihrer Familie ist groß. Und auch in der Nachbarschaft sind viele bestürzt. „Alle mochten ,Spike’, er hat sich mit allen Hunden vertragen und war sehr beliebt“, erzählt Birgit Kaacksteen. Was ihr besonders das Herz bricht, ist, dass sie sich nicht verabschieden konnte. Dabei sei „Spike“ die menschliche Nähe immer besonders wichtig gewesen. „Normalerweise haben wir jedes Tier bis zum letzten Atemzug begleitet, aber das ging in diesem Fall nicht.“ Warnung an andere Hundehalter: Jetzt bleibt ihr nichts mehr übrig, als andere zu warnen. „In der Nachbarschaft habe ich schon überall Bescheid gesagt.“ Und auch die Tierarztpraxis hat eine Warnung über Facebook veröffentlicht. Achtung Rattengift in Pansdorf am Waldrand hinter der Cesar Klein Straße! Spike hat es nicht geschafft!Bitte lasst eure Hunde an der Leine und achtet auf eventuelle Giftköder.Danke 🙏 Posted by Für Pfoten Tierarztpraxis on Friday, April 17, 2020 Fast 1000 Mal wurde der Beitrag geteilt. Darunter finden sich zudem weit über 100 Kommentare, die Anteilnahme aber vor allem auch Unverständnis für eine solche Tat ausdrücken. Denn das Streuen von Rattengift – zu welchem Zweck auch immer – ist privaten Verbrauchern laut einer EU-Verordnung nicht gestattet. Toter Rehbock lag auf dem Feld: Was Birgit Kaacksteen auch merkwürdig findet: Nur wenige Tage nach dem Vorfall lag unweit des Spazierwegs ein toter Rehbock auf dem Feld. „Das erstaunt mich, weil ein Tier meist nicht auf offenem Feld tot umfällt“, sagt sie. „Ich habe Sorge, dass auch andere Tiere das Rattengift gefressen haben.“ Darum hat sie dem Ordnungsamt der Gemeinde Ratekau Bescheid gegeben. Von dort gab es noch keine Rückmeldung zu dem Fund. Volle Läden in Ostholstein: Küstenorte bleiben hingegen leer Gewerbeimmobilien in Ostholstein: Investoren in der „Schockstarre“ Streit in Kellenhusen: Wer bezahlt eine neue Deichtreppe? Feuer durch Schießübung: Rauchsäule über dem Truppenübungsplatz Putlos Gemeindewerke Malente: Wasserleitungen nach Zwangspause spülen Von Maike Wegner

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