Parkhaus mit Wohnungen obendrauf

Vorlage für ein Parkhaus mit sogenannter Kronenbebauung ist das Parkhaus Windmühlenstraße in Hannover, sagt FWE-Fraktionschef Malte Tech. Er und seine Mitstreiter haben ihre Idee in ein Modell umgesetzt, um zu zeigen, wie es aussehen soll. Die Umgestaltung des Stadtgrabens sei sowieso im Rahmen des Integrierten Stadtentwicklungskonzeptes (Isek) vorgesehen, warum dann nicht mehr als die ebenerdigen Parkplätze anlegen? Die Modelle und Ideen zum Parkhaus und zum Schulzentrum am Kleinen See stellt die FWE-Fraktion bei einer außerplanmäßigen Informationsveranstaltung am Montag, 9. Juli, in den Schlossterrassen vor. Beginn ist um 19 Uhr. Tech jongliert mit Zahlen. Auf einer Etage könnten 150 Stellplätze entstehen, macht rund 1,5 Millionen Euro an Kosten. Bei vier Etagen wären es 600 Plätze. „Das halte ich für etwas zu viel“, sagt Tech Drei Stockwerke aber würden ihm gefallen. Zurzeit hat der Stadtgraben 150 Parkplätze. Tech veranschlagt so etwa sechs Millionen Kosten für alles. Die Wohnungen kommen noch obendrauf, finanziell wie baulich. Tech rechnet mal eben weiter. Wenn bei 1600 Quadratmetern Nettobaufläche der Quadratmeter für 2500 Euro verkauft werden kann, bringe die Wohnbebauung vier Millionen Euro ein. Der stellvertretende FWE-Vorsitzende Ivo Stock präzisiert: „Wir schaffen Fläche für Wohnraum, der den Parkraum finanzieren kann.“ Die Wohnungen sollen in lockerer Bauweise dem Parkhaus die Krone aufsetzen. So wie es laut Tech einer „alten Residenzstadt“ angemessen sei. Die zwischen 60 und maximal 100 Quadratmeter großen Wohnungen gruppieren sich in luftiger Höhe um einen Innenhof mit Spielplatz und Ruhezonen. Vielleicht ist sogar noch für jeden ein winziges Stückchen Rasen drin. Stadtvertreter Lothar Sperling ergänzt, dass die Außenfassade des Parkhauses nach Möglichkeit begrünt, die Bäume, die jetzt auf dem Platz stehen, nicht angetastet werden sollen. „Wenn wir dann noch alles mit Photovoltaik ausstatten, können wir den gesamten Stromverbrauch des Hauses damit decken.“ Darüber hinaus haben die FWE-Kommunalpolitiker schon sehr konkrete Vorstellungen. So soll das Parkhaus zwei verglaste Treppenhäuser mit Aufzügen dahinter bekommen, außerdem auf jeder Seite eine Behindertentoilette. Die Zufahrt erfolgt über die Plöner Straße, ein Stück Albert-Mahlstedt-Straße und Am Stadtgraben entlang der Holtex-Schaufenster. Ausgestattet werden soll das Parkhaus mit Ladestationen für E-Autos (innen) und solche für E-Bikes (außen). Tech sagt noch: „Das sind alles Ideen, über die muss man reden.“ Bevor die Politik, sprich die Stadtvertretung, darüber redet, sollen aber erst einmal die Eutiner zu dem Vorschlag Stellung nehmen. In einer öffentlichen Veranstaltung wollen die Freien Wähler ihre Parkhaus-Idee und die Idee für ein Schulzentrum am Kleinen See vorstellen. „Damit die Stadt eine Grundlage hat, um weiter zu entscheiden“, sagt Ivo Stock. „Es lohnt sich nicht, auf Investorensuche zu gehen, ohne Meinungen zu haben.“ Tech ergänzt: „Wir setzen auf Druck von der Bevölkerung, zumal das in unserem Wahlprogramm steht.“ Zustimmung erwartet die FWE auch von der Wirtschaft. Den Einzelhändlern in der Innenstadt sei an Parkplätzen gelegen. Stock hofft gar, dass ein erweitertes Parkplatzangebot in unmittelbarer Nähe vielleicht wieder für einen Supermarkt an Stelle des geschlossenen Skymarktes interessant sein könnte. Susanne Peyronnet

Eutin - Parkhaus mit Wohnungen obendrauf