Planspiel Netzausbau am Gymnasium am Mühlenberg

Nachdem vor Kurzem an der Cesar-Klein-Schule in Ratekau vor Kurzem die Premiere des Planspiels „Zukunft Netzausbau in Schleswig-Holstein stattfand (die LN berichteten), hat Referent Jan Roessel von der Deutschen Gesellschaft in Berlin einen Tag lang einen etwas anderen Unterricht nun auch für eine Klasse der elften Klassenstufe am Gymnasium am Mühlenberg in Bad Schwartau gestaltet. Nach einer Einführung in das Thema, der Verlosung der unterschiedlichen Rollen (Landesregierung, Landrat, Bundesnetzagentur, Bauernverband, Nabu, Landesverband erneuerbarer Energien, IHK, Bürgerinitiative gegen Strom, Netzbetreiber Tennet und die Vermittler) ging es für die Schüler darum, in der zugelosten Rolle die Argumente für eigenen Standpunkt zu finden, aber auch darum, gegebenenfalls die Argumente der Gegenseite nachvollziehen zu können. Richtig spannend wurde es dann gegen Ende des Rollenspiels – denn nichts anderes ist ein Planspiel – beim Runden Tisch, an dem alle Beteiligten in einem argumentativen Tauziehen um der Verlauf der Trasse, die Frei- oder Erdkabel-Variante und eventuelle Entschädigungen rangen. Miklas Hafke, der als Vertreter des Landesregierung sprach, erklärte in einem Statement gleich zu Beginn: „Die Energiewende werden wir als Ziel verfolgen und der Netzaubau ist deswegen notwendig.“ Die Fraktion des Landräte sprach sich am Anfang des Runden des Rundes Tisches klar für eine Erdleitung aus. „Das ist zwar ein Thema, das ganz real existiert“, stellt Jan Roessel klar, „doch die Trassenführung der Leitung ist tatsächlich fiktiv“, weil mit diesem Planspiel keine Einmischung in eine möglicherweise tatsächlich stattfindende Diskussion erfolgen solle. Deswegen handelt sich bei jedem der insgesamt 15 dieser Planspiele, die bis zum Sommer an Schulen in Schleswig-Holstein gespielt werden, um eine erfundene Hochspannungsleitung zwischen Norderstedt und Heide – also weit genug weg von Bad Schwartau. „Die Schüler an dieser Schule sind außerordentlich kompromissbereit“, stellte Roessel zum Ende der Veranstaltung fest. Die schlussendliche Verkündung der GaM-Landesregierung: Die Alternativroute mit ein paar Umleitung wird gebaut, in einigen Bereichen mit Bodenleitung plus Entschädigung für betroffene Bauern. So jedenfalls würden die Schüler vom GaM es machen. „Ja, das alles hier an der Schule ist ein Spiel“, sagt Roessel, „aber in Wirklichkeit ist das Ganze kein Spiel, denn bei dem Thema geht es in der Realität um weitreichende Entscheidungen, von denen das ganze Land betroffen ist.“ Doreen Dankert

Planspiel Netzausbau - Schüler diskutieren über Bau der Hochspannungsleitung