So recht vertrauenserweckend sieht der Citroën Jumper nicht aus, der am Dienstagvormittag in Puttgarden von der Fähre aus Dänemark rollt. Anlass genug für die Bundespolizei, sich Auto und Insassen genauer anzuschauen. Dabei erleben die Beamten eine Überraschung. Außer den drei Menschen auf den Vordersitzen drängeln sich auf der übervollen Ladefläche acht weitere Frauen und Männer.
Zunächst hatten die Bundespolizisten nichts zu beanstanden. Der Fahrer und die beiden Beifahrer wiesen sich ordnungsgemäß mit rumänischen Identitätskarten aus. Als EU-Bürger genießen Rumänen Freizügigkeit. Dann wollten die Beamten jedoch einen Blick in den abgetrennten Laderaum werfen. Da wurden die drei Männer verdächtig unruhig.
Acht Menschen im Laderaum
Nachdem der Laderaum geöffnet worden war, kamen zum Erstaunen der Bundespolizisten weitere acht Frauen und Männer zum Vorschein. Einen ordnungsgemäßen Sitzplatz hatten sie nicht. Sie hockten oder lagen auf und zwischen Matratzen. Außerdem war der Laderaum mit gestapelten Stühlen, Fahrrädern und allerlei Gepäck vollgestopft.
„Das ist sehr gefährlich. Wenn der Fahrer mal bremsen muss, purzelt alles durcheinander“, sagte Bundespolizeisprecher Gerhard Stelke. Mit dieser waghalsigen Art des Transports wollten die elf Menschen ihre Heimat Rumänien erreichen – die von Fehmarn noch rund 2000 Kilometer entfernt ist.
Nicht versichert und zugelassen
Daraus wurde nichts. Denn zusätzlich zu allem anderen war der Kleintransporter weder versichert noch zugelassen. Den Fahrzeughalter erwartet nun eine Anzeige wegen Fahrens ohne Versicherungsschutz und Gefährdung des Straßenverkehrs wegen der Überladung.
Der Citroën musste in Puttgarden stehen bleiben. Den Fahrgästen blieb nichts anderes übrig, als mit dem Zug weiterzufahren.
sas