Reizende Buben und Damen – seit fast vier Jahrzehnten

So eifrig die Spieler bei der Sache sind, machen sie doch keinen Hehl daraus, dass es schwierig ist, junge Leute für Skat zu begeistern. „Wir sind ein Club mit einem höheren Durchschnittsalter“ formuliert es Burmeister. „Es ist sehr schwierig, junge Leute zu finden. Die treiben lieber Sport oder sitzen vor dem PC.“ Deshalb freut sich der Club über jeden jüngeren Mitspieler. Burmeister: „Jüngere sind bei uns 50-Jährige.“ Wobei Männer wie Frauen gleichermaßen willkommen sind, auch wenn im Club nur fünf Frauen mitspielen. Jeder neue, der kommt, darf zwei Mal als Gast mitspielen. „Beim dritten Mal wünschen wir uns eine Aufnahme in den Club“, sagt der Vorsitzende. Das kostet 30 Euro im Jahr, pro Spielabend sind zudem drei Euro zu entrichten. Geld, das wieder ausgespielt wird. Mancher Spieler lässt keinen Spielabend aus. Das freut den Vorsitzenden. Gespielt wird an Vierertischen. Immer drei spielen, einer sitzt, wie es beim Skat heißt. Macht 48 Spiele an einem Abend, an einem Dreiertisch sind es 36. Die gibt es auch, je nachdem, wie viele Spieler kommen. Es muss aufgehen. Bevor aber der erste Bube sticht, müssen die Tische ausgelost werden. Das ist die Aufgabe von Spielleiter Dieter Brede. Die Tisch- und Spielernummern stehen auf kleinen Holzplättchen, die er auf einem runden Getränketablett drapiert, um dann die Konstellationen auszulosen. Brede obliegt es auch, immer für frische Blätter, sprich Spielkarten, zu sorgen. Manchmal werden sie gespendet, als Werbegeschenke, das sei aber rückläufig, sagt Burmeister. Sieben bis acht Blätter werden pro Spielabend benötigt. Dann wird es still im Raum. Es wird gereizt und gestochen, gewonnen und verloren. Gespielt wird nach den deutschen Skatregeln. „Das ist mir am Anfang schwer gefallen, weil ich davon keine Ahnung hatte“, sagt Walter Meidl, einer der regelmäßigen Spieler. Er habe vorher – Achtung, jetzt kommt Skat-Fachsprache – immer nur Bierlachs gespielt oder mit Stock aufheben. Das gebe es im Club nicht. „Da sind die hier knallhart.“ Dennoch geht es im Ahrensböker Skatclub nur um den Spaß am Spiel, nicht um überregionale Wettbewerbe. „Wir sind nicht mehr im Dachverband“, berichtet Burmeister. „Dann hätten wir Mannschaften schicken müssen, dafür haben wir nicht die Leute. Und es ist eine sehr teure Angelegenheit.“ Aber wer braucht schon einen Dachverband und überregionale Spiele, wenn er wahrlich skatverrückt ist? „Ich habe mit neun Jahren angefangen, mein Onkel war Hamburger Meister“, berichtet Burmeister. Meidl hat das Spiel als Jugendlicher von und mit seinen Kumpels gelernt. Die inzwischen älteren Herren sind bis heute dabei geblieben. Der Ahrensböker Skatclub blickt nun voraus auf sein 40-jähriges Bestehen, das 2019 gefeiert werden soll. Dafür werden Gastspieler eingeladen und andere Vereine. „40 Jahre sind ja eine Hausnummer“, sagt Burmeister. Nächster Spielabend ist am Donnerstag, 12. April, in der Gillhalle in Ahrensbök am Langendamm. Wer Interesse hat mitzuspielen oder mehr Infos haben möchte, wende sich an Hans Burmeister, Telefon 045 25/22 69. Von Susanne Peyronnet

Ahrensbök - Reizende Buben und Damen – seit fast vier Jahrzehnten