Scharbeutz: Raketen und Böller an Silvester verboten

Silvesterraketen und Böller dürfen in diesem Jahr aufgrund der Corona-Pandemie nicht verkauft werden. So will das Bundesinnenministerium verhindern, dass sich Menschen verletzen und die Zahl der Patienten in Kliniken ansteigt. Diese seien mit dem Behandeln von an Covid-19-Erkrankten bereits ausgelastet. Ostholsteiner, die noch Feuerwerk vom vergangenen Silvester über haben, dürfen dieses ebenfalls in vielen Bereichen nicht anzünden. Grundlage ist eine neue Verordnung des Kreises. Auch haben mehrere Orte entsprechende Verbote beschlossen. Verbot von Böllern soll Menschenansammlungen verhindern: Demnach dürfen zwischen dem 31. Dezember um 0 Uhr und dem 1. Januar um 24 Uhr keine Feuerwerkskörper in weiten Teilen von Sierksdorf und Scharbeutz gezündet werden. Begründet wird dies auch damit, Menschenansammlungen verhindern zu wollen. So heißt es unter anderem: „Größere Ansammlungen im Zusammenhang mit dem Silvesterfeuerwerk konterkarierten daher die übrigen Maßnahmen zur Bekämpfung der Pandemie, vor allem die Beschränkungen für Silvesterfeiern. Solche Ansammlungen können die über die letzten Wochen erreichte Stabilisierung der Infektionszahlen innerhalb kurzer Zeit wieder zunichtemachen.“ Kein Verständnis für Böllertourismus: Die Scharbeutzer Bürgermeisterin Bettina Schäfer (parteilos) stellt klar: „Neben dem Gebrauch des gesunden Menschenverstandes sind auch gesetzliche Regelungen zu beachten, auf die die Gemeinde hinweisen möchte.“ Böllertourismus, also der Kauf von minderwertigen nicht geprüften Böllern in Nachbarländern sei ein absolutes Unding. „Es gibt doch wirklich wichtigeres als Glühwein und Böller. Allen sollte doch gerade jetzt daran gelegen sein, unsere Krankenhäuser nicht noch mehr zu belasten“, führt sie aus. Lesen Sie auch Wegen Corona: Mann aus Sereetz gesteht im Prozess, Sohn gewürgt zu haben Timmendorfer Strand: 90 Prozent Förderung für neue Seebrücke Malente: Die Curtius Klinik macht bei der Jerusalema Challenge mit Silvester: Auf Tiere Rücksicht nehmen: Generell gilt – losgelöst von den aktuellen Ereignissen und Regelungen – wie schon in den Vorjahren, dass Feuerwerk nicht im Umkreis von Kirchen, Kliniken, Seniorenheimen und reetgedeckten Gebäude abgebrannt werden darf. Ebenso verboten ist das Zündeln unweit von Naturschutzgebieten. Somit darf in zahlreichen Orten wie Timmendorfer Strand so oder so kaum eine Rakete in den Himmel geschossen werden. „Unabhängig hiervon sollte in der Silvesternacht insbesondere auch auf Tiere Rücksicht genommen werden“, sagt Bettina Schäfer und appelliert an die Ostholsteiner, auch mit Rücksicht auf Wildtiere keine Feuerwerke am Waldrand, in Parkanlagen oder an Uferregionen zu zünden. Scharbeutz: Hier darf gar kein Feuerwerk gezündet werden: Darüber hinaus teilt die Bürgermeisterin mit Verweis auf die neue Allgemeinverfügung des Kreises mit, dass an folgenden Orten ein Abbrennverbot für sämtliche Feuerwerkskörper bestehe: Seebrücken und Seebrückenvorplätze in Scharbeutz und Haffkrug, Ostseeplatz, Kurpark Scharbeutz, Haffwiesenpark Haffkrug, komplette Strandallee von der Ostseetherme bis zum Einmündungsbereich der Bahnhofstraße einschließlich des Promenadenweges, Sierksdorfer Weg vom Einmündungsbereich Bahnhofstraße bis Ortsgrenze Sierksdorf einschließlich des Promenadenweges sowie im kompletten Strandbereich von der Ostseetherme bis Ortsgrenze Sierksdorf. Sierksdorfer Verbot und Ahrensböker Appell: In Sierksdorf haben die Gemeindevertreter bereits am 10. Dezember beschlossen, an den gesamten Strandabschnitten das Abbrennen von Feuerwerk zu verbieten. Ahrensbök weist zudem darauf hin, dass sämtliche Rückstände von Feuerwerk durch die Verursacher zu entsorgen sind. Das sind die Feuerwerks-Regeln in Oldenburg: In Oldenburg gilt, dass Feuerwerkskörper der Klasse II mit Flug- oder Steigwirkung in einem Umkreis von 200 Meter sowie sonstige Feuerwerkskörper der Klasse II in einem Umkreis von 50 Meter um besonders brandempfindliche Gebäude in der Stadt Oldenburg einschließlich der Ortsteile Dannau, Klein Wessek, Lübbersdorf, Johannisdorf und Kröß nicht abgebrannt werden dürfen. „Zuwiderhandlungen werden ordnungsrechtlich mit einer Geldbuße geahndet“, heißt es in einer Mitteilung der Stadt. Von Sebastian Rosenkötter