Scharbeutz: Restaurant „Hamptons“ eröffnet Lokal in Timmendorfer Strand

Jetzt bekommt auch Timmendorfer Strand ein „Hamptons“: Der Betreiber des Scharbeutzer Restaurants will ein zweites Lokal im Zentrum Timmendorfs eröffnen. Es soll sich mit klarem asiatischen Stil deutlich vom am Strand von Scharbeutz gelegenen „Hamptons“ abheben. „Ich glaube an diese Region“, erklärt der Chef Daniel Sourdeau, wenngleich er sich ebenso wie seine Kollegen über den anhaltenden Lockdown für die Gastronomie ärgert. Eine Aussicht wie ein Landschaftsbild: Die Aussicht durch die Fenster des Wintergartens sieht aus wie gemalt: blauer Himmel, blaugraue Ostsee mit ordentlich Welle und Schaumkronen, Schnee auf dem Strand, Dünengras, das sich dem Wind beugt. Normalerweise würden sich jetzt zahlreiche Spaziergänger beim Heißgetränk im Scharbeutzer „Hamptons“ aufwärmen, aber seit mehr als drei Monaten gibt es für die Gastronomen kein „Normalerweise“, auch nicht für den „Hamptons“-Chef Daniel Sourdeau. Er ist einerseits frustriert, weil die jüngste Ministerpräsidenten-Runde seiner Branche erneut keine Perspektive eröffnet hat. Andererseits ist Sourdeau optimistisch, glaubt an die Ostseeküste als Boom-Region und will deshalb zwei weitere Restaurants eröffnen. Darunter eines in Timmendorfer Strand, der Vertrag sei bereits unterschrieben, sagt er – für die Räume des bisherigen griechischen Lokals „Athena“ an der Strandallee, im Zentrum, direkt am sogenannten Aurelia-Kreisel. Asiatischer Stil im neuen Timmendorfer Restaurant: Im März soll dort der Umbau beginnen, berichtet Sourdeau, geplant sei ein völlig anderes Konzept als im „Hamptons“ in Scharbeutz mit seiner 1-A-Lage zwischen Strandallee und Wasserkante. Asiatisch werde das Timmendorfer Restaurant ausgerichtet, erklärt der „Hamptons“-Chef, sowohl was die Speisekarte betrifft als auch die Einrichtung, „eher dunkel, indirekte Beleuchtung“. „Hamptons“ werde sich aber auch im Namen des Timmendorfer Lokals wiederfinden, und ebenso die Sonne als Markenzeichen. Fertig sein soll alles zu Ostern, vier Mitarbeiter habe er schon, sagt Sourdeau, „15 weitere brauche ich noch“. Wegen der derzeit ungewissen Lage sei es aber problematisch, neue Arbeitsverträge aufzusetzen – und weder er noch anderen Gastronomen wissen, wann sie wieder öffnen können. Die aktuellen Ergebnisse der Ministerpräsidenten-Runde habe er zunächst fassungslos zur Kenntnis genommen, erklärt der Restaurant-Chef. „Ich verstehe nicht, warum die Frisöre öffnen dürfen und die Gastronomie nicht. Hier wird mit zweierlei Maß gemessen.“ Er sei nicht missgünstig, „aber ich bin davon ausgegangen, dass wir das alle gemeinsam durchstehen“. „Diese Region ist weiter im Kommen“: Doch auch wenn der Lockdown hart ist, geht Daniel Sourdeau davon aus, dass die Gastronomie an der Küste die Einschnitte besser verkraften werde als beispielsweise die Kollegen in den Innenstädten. „ Wenn wir wieder öffnen dürfen, werden uns die Leute überrennen“, ist er überzeugt. Die Menschen wollten raus, „und diese Region ist weiter im Kommen“. Deswegen plant er neben dem Timmendorfer Projekt noch ein weiteres neues Lokal an der Ostsee, hat sich dafür bereits einen Standort ausgeguckt, „doch das ist noch nicht spruchreif“. Lesen Sie auch Restaurants an der Ostsee: Warten auf das Ende des Lockdowns Scharbeutz - US-Ostküsten-Flair im Scharbeutzer „Hamptons“ Scharbeutz - Zum zweiten Mal: Strandhaus Wolfsschlucht abgebrannt Das „Hamptons“ in Scharbeutz eröffnete 2017 in einem reetgedeckten Neubau auf dem Grundstück, auf dem jahrzehntelang das „Strandhaus an der Wolfsschlucht“ stand. Dieses brannte jedoch 2006 und, nach dem Wiederaufbau, 2013 ab. Beide Male ging die Polizei von Brandstiftung aus, ohne dass ein Täter ermittelt werden konnte. Der Kaufmann und Investor Jens Friedländer ließ daraufhin ein neues Lokal mit Wintergarten und Außenterrasse bauen. Im „Hamptons“ sind 30 Mitarbeiter beschäftigt. Die meisten von ihnen befinden sich derzeit in Kurzarbeit, einige kümmern sich jedoch um das Außer-Haus-Geschäft. Von Sabine Latzel