Schule Hutzfeld sucht Fünftklässler, um Schulstandort Bosau zu sichern

Der Kampf für den Erhalt der Außenstelle der Eutiner Wilhelm-Wisser-Gemeinschaftsschule (WWS) in Hutzfeld geht in die heiße Phase. Die Bosauer Gemeindevertreter werben derzeit aktiv auf allen Kanälen, um möglichst viele Fünftklässler von dem künftigen Besuch ihres Schulzentrums zu überzeugen. Für die breit angelegte Werbekampagne haben die Kommunalpolitiker einige Informationsmaterialien und –veranstaltungen vorbereitet. Ziel dieser Aktionen: Mindestens 25 neue Fünftklässler und deren Eltern sollen von dem Schulstandort Hutzfeld so begeistert werden, dass sie ihre Kinder bis zum 3. März dort anmelden. Wird diese Zahl nicht erreicht, wäre dies der erste Schritt zur Schulschließung. Ohne die Bildung einer neuen fünften Klasse würde die WWS-Außenstelle in spätestens zwei Jahren den Betrieb einstellen, verdeutlicht Bürgermeister Eberhard Rauch (CDU). Die aktuellen Schulklassen 7 und 8 könnten bis dahin noch ihren Hauptschulabschluss in Hutzfeld machen; die Schüler der aktuellen fünften und sechsten Klasse würden ab Sommer 2023 in Eutin beschult. Neun Fünftklässler aus der Nachbarschaft: Das Problem: An der gemeindeeigenen Heinrich-Harms-Grundschule werden derzeit nur 25 Viertklässler unterrichtet. Davon ausgehend, dass ein Drittel dieser Kinder nach den Ferien an ein Gymnasium oder an eine andere weiterführende Schule in der Region wechseln wird, müssten vermutlich neun neue Schüler aus den Nachbargemeinden angeworben werden. Doch trotz dieser ernüchternden Zahlen hat Rauch die Hoffnung noch nicht aufgegeben, die erforderliche Quote zu erreichen. Wobei sich die „magische Zahl“ von 25 Schülern zur Bildung einer neuen Klasse keineswegs aus dem Schulgesetz, sondern vielmehr aus einem Vertrag zwischen der Gemeinde Bosau und der Stadt Eutin ergebe, erläutert Rauch. Der Grenzwert stelle den wirtschaftlichen Rahmen dar. Auf der Habenseite stehe aber eine sehr gute Ausstattung: So verfüge die Schule über moderne Fachräume für Biologie, Chemie, Physik und Musik sowie eine Lehrküche. Computerraum mit Laptops und eine digitales Netzwerk seien vorhanden, wirbt Rauch. Zwei große Sporthallen und ein Sportplatz liegen in unmittelbarer Nähe. Der naturnah gestaltete Pausenhof sei Teil eines großen Außengeländes, das im Draußenklassenzimmer auch Unterricht im Freien ermögliche. Gartenklasse und Bienen-Imker-AG würden dieses Angebot abrunden. Zudem hielten die Schulbusse direkt vor der Tür und „die Gemeinde Bosau übernimmt die Schülerbeförderungskosten für auswärtige Fünftklässler“, betont Rauch. Von dieser finanziellen Förderung erhoffen sich die Gemeindevertreter, einige Fahrschüler aus den Nachbargemeinden Glasau und Seedorf (Kreis Segeberg) oder Bösdorf und Nehmten (Kreis Plön) anlocken zu können. Lesen Sie auch Hutzfeld: Gemeinschaftsschule droht Schließung Bosau kämpft gegen Schließung der Wilhelm-Wisser-Schule in Hutzfeld Süseler Grundschule: Kommt ein Neubau mit Kita und Mensa? Parallel dazu suchen die Kommunalpolitiker Unterstützer auf Landesebene. So erklärte der CDU-Landtagsabgeordnete Tim Brockmann nach einem Rundgang, dass er es im Sinne von „kurze Beine, kurze Wege“ grundsätzlich befürworte, „möglichst viele Schulstandorte zu erhalten“. Weitere Informationen, Beratung und Anmeldung vermittelt das Schulsekretariat 045 27/997 50. Von Dirk Schneider