Schwentinebrücke Malente: Neue Brücke frei für Fußgänger und Radfahrer

Seit einem halben Jahr rollen die Autos über die neue Schwentinebrücke an der Gremsmühle in Malente. Jetzt wurde auch der kombinierte Rad- und Fußweg des Bauwerks fertiggestellt. Am Freitag räumten die Bauhofmitarbeiter die letzten Barrieren der Dauerbaustelle beiseite. Der Grund für die Verzögerung der Bauarbeiten liege in der Corona-Pandemie, erläuterte Malentes stellvertretende Bauamtsleiterin Katja Jacobs. So mussten die Arbeiten an dem Bürgersteig im April abgebrochen werden, weil die erforderlichen Winkelstützen, die das Abrutschen der Böschung verhindern sollen, nicht angefertigt werden konnten. Der Betrieb in Süddeutschland hatte die Produktion aufgrund der Corona-Pandemie eingestellt. Erst im Spätsommer konnten die maß- und passgenauen Sonderanfertigungen schließlich hergestellt werden. Nach den Herbstferien waren die Teile vor Ort in Malente, sodass die Bauarbeiten fortgesetzt werden konnten. Bereiche mit Aufenthaltsqualität: Letztlich habe sich das lange Warten aber gelohnt, stellte Bürgermeisterin Tanja Rönck mit einem Blick auf die lange und breite Promenade fest, in die sich das ehemalige Nadelöhr nun verwandelt habe. „Es sind sogar einige Bereiche mit Aufenthaltsqualität entstanden“, schwärmt Rönck von der Gestaltung aus einem Guss. Diese Plätze sollen im Frühjahr mit dem Aufstellen von Sitzbänken weiter aufgewertet werden. In ihrem kurzen Rückblick lobte Rönck die gute Zusammenarbeit aller Beteiligten mit dem gemeinsamen Ziel, das beste Ergebnis für Malente zu erzielen. Als kleines Beispiel nannte Rönck die neue Pumpstation, die unterirdisch gebaut wurde. Der rund einen Quadratmeter große Deckel zum Service-Schacht sei in das Kleinpflaster integriert worden. Und das Entlüftungsrohr nehme das Design der Straßenlaterne auf, dankte Rönck der Leiterin des Geschäftsbereichs Entwässerung beim Zweckverband Ostholstein (ZVO), Hanna Liedtke, für die quasi unsichtbare Einrichtung. Lesen Sie auch: Endlich fertig: Autos rollen über die Schwentinebrücke in Malente Malente: Streit um Schwentinebrücke beigelegt Malente: Schwentinebrücke wird nicht vor Weihnachten fertig Malente: Schwentine-Brücke freigegeben Auch der technikgraue Anschluss- und Verteilerkasten der SH-Netz-AG soll noch mit einem schönen Motiv bemalt und so attraktiver gestaltet werden, berichtete Rönck, die zudem Stephan Sievers dankte: Dieser hatte als Projektleiter seitens des Versorgungsunternehmens einen Großteil der Arbeiten in enger Absprache mit dem Landesbetrieb Straßenbau und Verkehr koordiniert. Trotz der Widrigkeiten schlussendlich erfolgreich: Nun rollt der Verkehr, nun spazieren Passanten. Doch warum überhaupt ein Neubau? Zwei neue Brücken ersetzen altes Bauwerk: Die ursprüngliche, 120 Jahre alte Brücke musste wegen Baufälligkeit abgerissen werden. Das Bauwerk diente allerdings nicht nur Autofahrern, Radlern und Fußgängern, sondern auch Strom- und Telefonkabeln, Gasleitungen, Schmutz- und Trinkwasserrohren als Querungshilfe. Diese Kombination ist baurechtlich allerdings heutzutage nicht mehr zulässig, sodass zwei Brücken mit unterschiedlichen Aufgaben unmittelbar nebeneinander errichtet werden mussten. Nachdem die größere Straßenbrücke mit der Fahrbahn im Mai für den Verkehr freigegeben wurde, kann nun auch die kleinere Versorgungsbrücke betreten und befahren werden. Von Dirk Schneider