Stockelsdorf: Fleischer Nissen schreibt Kinderbuch in der Antarktis

Druckfrisch liegt das kleine Kinderbuch als Geschenk für Kunden mit Kindern bereit am Tresen von Schinken Nissen in Stockelsdorf. Der Autor ist der Geschäftsführer von Schinken Nissen selbst: Fridtjof Nissen. Der Fleischermeister hat jetzt zum zweiten Mal sein schriftstellerisches Talent bewiesen. Vor vier Jahren hatte Nissen seiner Tochter Charlotte (8) ein Buch („Lotte und der Seeluftschinken“) gewidmet, jetzt hat der zweifache Vater das auch für seine jüngste Tochter Clara (4) gemacht. „Clara schreit nach Montagnana-Schinken“ lautet des Titel des Büchleins. Dass in irgendeiner Form auch Schinken in der Geschichte eine Rolle spielt, war naheliegend. Denn wie beim ersten Buch basiert auch die Geschichte des zweitens Buchs auf wahren Begebenheiten im Leben des Fridtjof Nissen. Private Auszeit in der Antarktis: Geschrieben hat Nissen diese Geschichte allerdings weit weg von zu Hause – in der Antarktis. Vor einem Jahr war er für sechs Wochen unterwegs am anderen Ende der Welt. „Es war eine schwierige Zeit damals für mich persönlich, ich brauchte Abstand von allem“, sagt Nissen, „und so habe ich mir vor einem Jahr meinen großen Traum erfüllt und habe eine Reise in die Antarktis gemacht.“ Während dieser Reise ist das Buch entstanden, das Fridtjof Nissen seiner zweiten Tochter gewidmet hat. Die Originalfassung ist handschriftlich in einem kleinen Notizbuch entstanden – Seite für Seite, immer dann, wenn Fridtjof Nissen sich am Abend nach einem klirrendkalten Tag in der Dunkelheit nicht den Eisbergen und Pinguinen gewidmet hat, sondern seiner Tochter Clara. Die Geschichte beginnt mit einer Szene, die sicher viele Eltern kleiner Kinder gut kennen: Die kleine Clara schreit in der Nacht und ist durch nichts zu beruhigen. Fridtjof Nissen versucht, mit Brei, Fläschchen und allerlei Unterhaltungsprogramm die Kleine zu beruhigen, doch nichts scheint zu helfen. Irgendwann ist der Vater mit seinem Latein am Ende. Er packt die Kleine in den Kinderwagen und macht mit ihr einen nächtlichen Spaziergang durch Stockelsdorf. „So ist das tatsächlich öfter gewesen“, erinnert sich Fridtjof Nissen, „denn die Kleine war die ersten zwei Jahre ein Kind, das sehr viel geschrien hat nachts.“ Schilderung von einem Problem vieler junger Eltern: Doch irgendwann findet Fridtjof Nissen durch Zufall die Lösung, um seine kleine Tochter zu beruhigen. Genau an dieser Stelle kommt der Montagnana-Schinken ins Spiel. Dieser Schinken und wie er seinen Weg von Italien nach Stockelsdorf fand, ist eigentlich eine ganz andere Geschichte, aber ab jetzt ist genau dieser Schinken aus dem Leben von Clara nicht mehr wegzudenken. Lesen Sie auch Corona: Gehen Risikogruppen in häuslicher Pflege bei Impfung leer aus? Stockelsdorfer Bürgermeisterin Julia Samtleben im Interview: „Steuererhöhungen sind derzeit keine Option“ Wer wissen will, warum das so ist, muss einfach die Geschichte von Fridtjof Nissen lesen, die anschaulich mit Bildern der Künstlerin Tessa Rath illustriert wurde. 1000 Exemplare gibt es als Geschenk für Kunden mit Kindern am Tresen von Schinken Nissen. Dieses Buch, sagt Fridtjof Nissen, ist eine Hommage an seine Tochter Clara. „Wenn die 1000 Exemplare weg sind, dann sind sie weg“, sagt Nissen, „es gibt nur diese eine Auflage, nicht mehr. Das ist wie beim ersten Buch für Charlotte. Da gibt es einfach keine Exemplare mehr, es gibt nur jeweils eine einzige Auflage, denn es ist etwas Besonderes.“ Von Doreen Dankert