Technik für Schüler in Timmendorfer Strand: 80 neue Tablets für Schulen

Ein großer Schwung neuer Tablet-Computer ist an den Timmendorfer Schulen eingetroffen. Damit sollen vor allem denjenigen Schüler beim Distanzlernen am Ball bleiben, die kein eigenes sogenanntes mobiles Endgerät besitzen. Für das Equipment sind insgesamt etwa 32 000 Euro aus dem Sofortausstattungsprogramm des Bundes geflossen. Familien scheuen sich, um Hilfe zu bitten: „Die Familien geben es nicht gern zu, wenn es zu Hause an den nötigen Geräten fehlt“, hat Cordula Braun, die Leiterin des Ostsee-Gymnasiums Timmendorfer Strand (OGT), beobachtet. „Die Initiative geht von uns aus, das heißt: Die Lehrer merken, dass die Schüler Lernplattformen nicht richtig nutzen oder bei Videokonferenzen fehlen.“ Entweder sei nicht genug Geld für den Kauf eines Tablets da, oder die Eltern säßen selbst im Homeoffice, so dass alle Geräte in einem Haushalt besetzt seien. „Die Schüler versuchen dann teilweise, übers Smartphone am Distanzlernen teilzunehmen, aber das funktioniert nicht gut.“ Lesen Sie auch Spende fürs Homeschooling: 36 Tablets für die Grundschule Scharbeutz Tipps fürs Homeschooling: Kostenloses Material, Programme und Youtube-Kanäle zum Lernen Digitalpakt Schule: Immer noch weniger als eine Milliarde Euro bewilligt Das Angebot, ein Tablet zu leihen, werde dann gern angenommen. Am OGT mit seinen 530 Schülern ist mit 39 neuen Tablets – inklusive Computer-Stiften, USB-Adaptern und Hüllen mit Tastaturen –jetzt ein Grundstock geschaffen, weitere Geräte sollen folgen. „25 Laptops befinden sich zudem schon in der Ausleihe“, erklärt Cordula Braun. Über Ausleih-Verträge seien die jungen Nutzer auch gegen eventuelle Schäden versichert. Die Computer sind außerdem auch bei der Notbetreuung im Einsatz, „und die Zahl der Kinder in der Notbetreuung wächst derzeit.“ Auch die Grundschüler arbeiten mit den Tablets: Die Grund- und Gemeinschaftsschule (GGS) Strand mit ebenfalls etwa 530 Schülern ist in puncto Tablets schon gut versorgt. 350 Geräte gibt es an der GGS, jetzt kommen 37 weitere hinzu. Auch in der Grundschule arbeiten die Kinder mittlerweile mit den Tablets von zu Hause aus, berichtet GGS-Leiterin Esther Passig. Die Schulleiterinnen sind sich einig: „Alle Schüler sollten über die gleiche technische Ausstattung verfügen.“ Die Schüler, die eines der Geräte ausleihen wollen, können sich wie gehabt an die Schulsekretariate wenden. Weitere Hilfe kommt vom Verein „Kinderherz“, sagt die stellvertretende Bürgermeisterin Melanie Puschaddel-Freitag: „Falls sich eine Familie keinen Internet-Anschluss leisten kann, springt der Verein ein. Das zeigt, wie gut vernetzt die Menschen in der Gemeinde sind.“ Von Sabine Latzel