Timmendorf: Eltern nehmen neue Haltestelle langsam an

Geräumig und recht komfortabel, an einen frisch gepflasterten und autofreien Fußweg zum Schulgebäude angeschlossen: Das ist die neue Haltestelle für Eltern-Taxis, die nahe der Timmendorfer GGS Strand Europaschule auf dem Parkplatz Höppnerweg eingerichtet und vor einer Woche offiziell in Betrieb genommen worden ist. Ein Teil der Mütter und Väter nutzt dieses Angebot bereits, das die Lage in der Poststraße entspannen soll, andere bevorzugen weiterhin die Poststraße fürs Bringen und Holen. 80 bis 100 Meter müssen die Kinder zu Fuß bewältigen: Montagmorgen, 7.30 Uhr, ausnahmsweise scheint einmal die kraftlose Wintersonne vom Himmel. Die sechs Stellplätze auf dem als „Elternhaltestelle“ ausgewiesenen Seitenstreifen hinter der Timmendorfer Strand-Arena sind frei – hier gilt eingeschränktes Halteverbot von 7.30 bis 9 Uhr und von 12 bis 14 Uhr, von montags bis freitags. Reichlich Platz also für alle, die ihre Kinder mit dem Auto zur Schule fahren: Am neuen Extra-Halt können sie ihre Mädchen und Jungen aussteigen lassen, damit diese die letzten etwa 80 bis 100 Meter zum Schulgebäude zu Fuß bewältigen. Das machen auch einige, genauer: fünf Mütter beziehungsweise Väter innerhalb von drei Minuten. Direkt vor der Schule, rund um die Haltebucht für den Bus in der Poststraße, ist an diesem Morgen allerdings deutlich mehr los. Ein Auto nach dem anderen stoppt im absoluten Halteverbot auf der linken Straßenseite oder gleich gegenüber in der Bushalte-Bucht. Kofferraum auf, Schulranzen heraus, Küsschen fürs Kind und weiter. Auch mehrfach genutzt: Die Feuerwehr-Zufahrt zwischen Mensa und Gebäude 36a, ein Vater fährt gleich auf den Fußweg. Lesen Sie dazu auch: Kritik aus Kiel:Elterntaxis machen Kinder unselbstständig Extra-Haltestelle für Timmendorfer Elterntaxis gegen Verkehrschaos Eine Mutter parkt direkt unter dem Verbotsschild am Wasserwerk, spaziert mit ihren Kindern zurück zur Fußgängerampel, überquert dort ordnungsgemäß bei Grün mit dem Nachwuchs die Poststraße, bringt ein Kind zum Gebäude 36a und geht dann mit dem anderen weiter Richtung Kita. Die Mitarbeiter vom Ordnungsamt haben schon zwei Mal kontrolliert: Das mag auf Außenstehende befremdlich wirken – das große Verkehrschaos bleibt aber an diesem Montagmorgen aus. Rollen Busse heran, ist die Haltebucht frei – jedenfalls bis auf eine Ausnahme. „Insgesamt wird die neue Regelung positiv aufgenommen“, berichtet Michèl Soltmann, Leiter des Timmendorfer Ordnungsamtes. Bereits zwei Mal haben seine Mitarbeiter seit Einführung des Extra-Halts die Autofahrer in der Poststraße unter die Lupe genommen. „Wer auf dem Fußweg geparkt oder gehalten hat, hat ein Knöllchen bekommen“, sagt Soltmann. Eltern, die in der Bus-Bucht halten wollten, seien ermahnt worden, weiterzufahren. „Ein Großteil hat verständnisvoll reagiert“, erklärt der Ordnungsamtsleiter. „Die Elternhaltestelle muss sich erst einmal durchsetzen“, sagt GGS-Leiterin Esther Passig. Sie hat sich ebenso wie die anderen Verantwortlichen an der Schule eine Entzerrung der Situation in der Poststraße gewünscht – weshalb die Gemeinde Timmendorfer Strand nach einigen politischen Diskussionen das neue Angebot einrichtete. „Wichtig ist, dass die Busse in der Bucht halten können, sonst staut sich der Verkehr die ganze Poststraße entlang“, betont die Schulleiterin. Die Haltestelle wird vor allem im Sommer nützlich sein: Die Eltern, die den Parkplatz Höppnerweg fürs Bringen und Abholen ihrer Kinder schon vor Einrichtung des Extra-Halts nutzten, „machen das natürlich auch weiterhin“, hat Esther Passig beobachtet. Mit gutem Beispiel voran geht Thore Jürgensen, der seinen zehnjährigen Sohn Henri hinter der Strand-Arena absetzt. Er findet es gut, dass der Seitenstreifen als Bring- und Hol-Zone für Eltern freigehalten wird. „Derzeit ist hier auf dem Parkplatz nicht so viel los“, sagt er, „aber im Sommer ist er voll.“ Das vermutet auch Michèl Soltmann. „Dieser Parkplatz ist bei Tagesgästen beliebt, weshalb wir darauf achten müssen, dass der Seitenstreifen frei bleibt“, kündigt er an. Wichtig sei den Verantwortlichen an der GGS, dass vor allem die „neuen“ Eltern auf die Haltestelle hinter der Strand-Arena hingewiesen würden und diese dann nutzten, erklärt Esther Passig – also die Mütter und Väter der Erstklässler und der neuen Fünftklässler. Sie sollen auf Elternabenden und Informationsveranstaltungen auf das Angebot aufmerksam gemacht werden. „Es muss sich in den Köpfen festsetzen“, sagt die Schulleiterin. In einigen Monaten könne dann bilanziert werden, wie erfolgreich die Aktion ist. Windkraft: Der Riss geht mitten durch die Jamaika-Koalition Helfer für den Timmendorfer Ostseelauf gesucht „Dog-Dance“: Wenn Hunde am Strand tanzen Windkraft: Der Riss geht mitten durch die Jamaika-Koalition So wird der Grünkohl in Lübecks Schiffergesellschaft zubereitet Von Sabine Latzel

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