Timmendorfer Bürgermeister mit knapp 60 Prozent abgewählt

Eine mit 52,5 Prozent recht hohe Wahlbeteiligung und ein mit 59,6 Prozent eindeutiges Ergebnis: Das ist die Bilanz des Bürgerentscheids über die Abwahl des parteilosen Bürgermeisters Robert Wagner. Insgesamt 2346 Abstimmungsberechtigte kreuzten das „Ja“ für die Abwahl an, 1588 und damit 40,4 Prozent stimmten mit „Nein“ dagegen. Wagner zeigte sich enttäuscht, „aber auch erleichtert“. Selbstverständlich werde er das Ergebnis akzeptieren, sagte er. Das erste Ergebnis trudelte schon nach 20 Minuten ein: Die Wahlhelferinnen und Wahlhelfer in den neun Wahllokalen haben schnell gezählt, schon 20 Minuten nach Schließung lag das erste Ergebnis – aus Hemmelsdorf – vor. Am längsten dauerte das Warten auf das Ergebnis aus Groß Timmendorf, kein Wunder: Dort wurden auch etwa 1500 Briefwahlstimmen ausgewertet. Er habe mitgefiebert, sagte Wagner. „Nun herrscht Klarheit, und der Weg für einen Neuanfang ist frei.“ Die hohe Wahlbeteiligung habe seiner Ansicht nach ein repräsentatives Ergebnis ergeben. „Die Gemeinde muss zur Ruhe kommen, das haben die Bürger verdient“, befand er. Wie es für ihn selbst weitergeht, werde er später entscheiden. Wagner hat noch bis 2024 die Möglichkeit, auf seinen vorherigen Posten im Dienstleistungszentrum der Bundeswehr zurückzukehren. „Freude ohne Spott und Häme“: Die Vertreter der Fraktionen von WUB, BBNP, SPD, Grünen und FDP, die sich für die Abwahl stark gemacht haben, sind zufrieden. „Es ist aber eine Freude ohne Spott und Häme“, betonten sie. Jetzt müssten alle Bürger der Gemeinde gemeinsam nach vorn schauen. Den Nachfolger oder die Nachfolgerin Wagners erwarte die große Aufgabe, „die Verwaltung wieder auf den Weg zu bringen“. Die Vertreter der Bürgerinitiative, die die Unterschriften für den Entscheid gesammelt haben, dankten „allen, die das ermöglicht haben“. Das Ergebnis zeige „das Vertrauen in die Mehrheit der örtlichen politisch Verantwortlichen“. Der CDU-Ortsvorsitzende Christian Freitag hob vor allem die hohe Wahlbeteiligung als erfreulich hervor. Jetzt gelte es, die Kandidatensuche in Angriff zu nehmen. Die CDU werde dafür eine eigene Kommission bilden, sich aber auch mit den anderen Parteien im Ort austauschen. Lesen Sie auch: Bürgermeister-Frage in Timmendorf: So läuft die Abstimmung über Robert Wagners Zukunft Timmendorf: Richter weisen Eilantrag von Robert Wagner ab Timmendorf: Aufruf zur Fairness vor dem Bürgerentscheid Von Sabine Latzel