Timmendorfer Strand: 90 Prozent Förderung für neue Seebrücke

Die neue, spektakuläre Seebrücke für Timmendorfer Strand rückt näher: Für das 7,3-Millionen-Euro-Projekt sind 90 Prozent Fördermittel zugesagt. Die Gemeinde will in 2021 außerdem in die Schulen, ein neues Baugebiet und Parkscheinautomaten investieren. Der größte Posten im Haushalt 2021 der Gemeinde Timmendorfer Strand hat sich in weiten Teilen quasi erledigt. 3,5 Millionen Euro Baukosten plus 600 000 Euro Planungskosten für die insgesamt 7,3 Millionen Euro teure Seebrücke sind eingestellt – doch das Land hat mittlerweile eine 90-prozentige Förderung zugesagt. So viel soll auch die Nachbargemeinde Scharbeutz für die neuen Seebrücken von Scharbeutz und Haffkrug bekommen. Die marode Timmendorfer Maritim-Seebrücke soll im Januar oder Februar 2021 abgerissen werden, die Einweihung der Nachfolgerin will die Gemeinde im Spätsommer 2022 feiern. Fürs ETC fallen zunächst nur Planungskosten an: Zahlen muss die Gemeinde in 2021 auch einen Teil der insgesamt 1,6 Millionen Euro Planungskosten für die Sanierung des Eissport- und Tenniscentrums (ETC). Die soll nach jüngster Schätzung mit 11,4 Millionen Euro zu Buche schlagen, was sich aber erst mit Baubeginn in 2022 bemerkbar machen wird. 1,3 Millionen Euro sollen 2021 in die Schulen investiert werden, unter anderem in den Brandschutz und in Amok-Warnsysteme für das Ostsee-Gymnasium und die Grund- und Gemeinschaftsschule Strand. Lesen Sie auch Timmendorf: Neue Seebrücke soll im Sommer 2022 stehen ETC Timmendorfer Strand: Sanierung der Eishalle kostet 11 Millionen Timmendorf: Wann kommen die Parkgebühren? Für 1,2 Millionen Euro will die Gemeinde ein Grundstück zwischen Haupt- und Lübecker Straße, nahe der B 76, kaufen, um dort ein Baugebiet zu entwickeln. Da im kommenden Jahr auf den bislang kostenlosen Großparkplätzen Gebühren kassiert werden sollen, ist die Anschaffung von Parkautomaten für 700 000 Euro geplant. Timmendorf erwartet gut 30 Millionen Euro Einnahmen: Die Einnahmen der Gemeinde sind für 2021 optimistischer veranschlagt, als mancher angesichts der Corona-Krise und des Lockdowns vielleicht vermutet hätte. So rechnet Timmendorfer Strand mit fünf Millionen Euro Gewerbesteuer – etwas mehr als in 2020 mit 4,7 Millionen Euro, aber weniger als im „Vor-Corona-Jahr“ 2019 mit 5,8 Millionen Euro. 4,5 Millionen Euro soll der Anteil an der Einkommensteuer betragen, 2,45 Millionen Euro die Zweitwohnungssteuer sowie 2,4 Millionen Euro die Grundsteuer. Hinzu kommen zusammengerechnet etwa 11,5 Millionen Euro aus weiteren Steuern, Gebühren, Mieten und Schlüsselzuweisungen. Und beim gemeindeeigenen Kurbetrieb sind Umsatzerlöse aus Jahreskurabgabe, Strandkurabgabe, Pachten und Sonstigem von 5,5 Millionen Euro zu erwarten. Diesen insgesamt gut 30 Millionen Euro stehen aber auch Ausgaben für das Personal und weitere Verwaltungstätigkeiten in gleicher Höhe gegenüber. Die Gemeinde muss auch in 2021 Kredite aufnehmen, und zwar – inklusive der Kreditaufnahme durch den Kurbetrieb – acht Millionen Euro in 2021. Damit steigt die Gesamtverschuldung bis Ende 2021 auf knapp 26 Millionen Euro. Von Sabine Latzel