Timmendorfer Strand: Feuerwehr befreit eingeklemmte Graugans

Diesen Ausflug hat sich eine Graugans vermutlich anders vorgestellt: Anstatt munter durch die Lüfte zu gleiten, steckte sie am Sonntagmittag zwischen zwei Baumstämmen in Timmendorfer Strand fest. Die Feuerwehr konnte den Vogel befreien und brachte ihn zum Tierarzt. Wie die Graugans in ihre missliche Lage geriet, hat offenbar niemand gesehen. Ein Anwohner in der Ebeltofter Straße in Timmendorfer Strand entdeckte das Tier, als es bereits zwischen zwei kleineren Stämmen feststeckte. Einer der großen Flügel – Graugänse erreichen eine Spannweite von bis zu 1,80 Metern – klemmte zwischen den Bäumen. „Wir haben die Stämme mit Muskelkraft auseinandergespreizt und die Gans herausgezogen“, berichtet Björn Jessen, Ortswehrführer der Freiwilligen Feuerwehr Timmendorfer Strand, die nach der Alarmierung unter dem Stichwort „Tier in Not“ ausgerückt war. Auf dem Weg zum Tierarzt erholte sich die Gans: Ihre Befreiung habe die Gans zahm über sich ergehen lassen, sagt Jessen. Auf der Fahrt zum Timmendorfer Tierarzt Dr. Christoph Schubert erholte sich das Tier aber anscheinend, denn in der Praxis führte es nach Angaben des Veterinärs „einen ordentlichen Tanz auf“. Die Gans habe einen fitten Eindruck gemacht, so Schubert. „Am besten ist es, diese Vögel in ein Tuch einzuwickeln, damit sie nicht mit den Flügeln schlagen können.“ Zudem gelte es, den Kopf festzuhalten, damit die Gans nicht zwicken kann. Lesen Sie auch Feuerwehr rettet Bussard aus eiskaltem Fluss Bad Segeberg: Uhu vom Kalkberg ist wieder frei Feuerwehr rettet junge Dohle aus Schornstein Verband und Schmerzmittel für das verletzte Tier: Ein Flügel der geretteten Gans sei gequetscht gewesen, erklärt der Tierarzt. „Es war aber nichts gebrochen. Die Gans hat ein Hämatom, deshalb habe ich einen Flügelverband angelegt und ihr Schmerzmittel gegeben.“ Wichtig sei es, Untersuchungen von Wildtieren möglichst kurz zu halten, da diese großen Stress für die Tiere bedeuteten. Die Graugans werde jetzt noch ein wenig aufgepäppelt und dann wieder in die Freiheit entlassen, sagt Schubert. „Sie wird mit Sicherheit durchkommen.“ Und möglicherweise bevorzugt sie ja in Zukunft offene Flächen ohne eng zusammenstehende Bäume. Von Sabine Latzel