Timmendorfer Strand: Nach Asbestfund in Schule sind neue Böden verlegt

Die Waggons der Hamburger U-Bahn und etwa 20 Klassenräume der Timmendorfer Grund- und Gemeinschaftsschule (GGS) Strand haben jetzt etwas gemeinsam: einen speziellen Kautschuk-Boden. Dieser ist in den Sommerferien in der GGS verlegt worden, nachdem Gutachter dort im vergangenen Jahr Schadstoffe – unter anderem asbesthaltige Fasern – entdeckt hatten. Für den neuen Boden gab es jetzt sogar ein Umwelt-Zertifikat vom Hersteller. Neuer Belag ist klimaneutral produziert: Eng sei das Zeitfenster für die Handwerker gewesen, berichtet Christina Bonke, Leiterin des Fachbereichs Bauen bei der Timmendorfer Gemeindeverwaltung. „Sie hatten nur die Sommerferien fürs Ausräumen der Klassenzimmer, fürs Abtragen des alten Bodens und des Klebers, fürs Verlegen des neuen Bodens und fürs Einräumen.“ Auf exakt 1152 Quadratmetern in der GGS brachten sie einen klimaneutral produzierten Kautschuk-Belag auf, in etwa 20 Räumen in den Gebäuden Poststraße 36 a und 36 c. Im September 2019 hatten Gutachter in bestimmten Bodenplatten in der GGS asbesthaltige Fasern gefunden. Spätere Messungen ergaben zwar, dass die Luft nicht mit diesen Fasern belastet war. Dennoch waren Sorge und Ärger bei vielen Eltern, Lehrern und Kommunalpolitikern groß, weil die Verwaltung erst Monate später über die Schadstoff-Funde informierte. Kautschuk-Boden auch in Krankenhäusern und Zügen: Der neue, schadstofffreie Boden ist hellgrau mit weißen Sprenkeln. Nach Angaben von Björn Bernitt von der Hersteller-Firma Nora sei der Belag bundesweit in Kitas, Krankenhäusern, Zügen und eben in der Hamburger U-Bahn zu finden. Bei der Herstellung des in der GGS verlegten Materials seien 24 Tonnen Kohlendioxid eingespart worden, was einer Auto-Fahrleistung von 95 000 Kilometern entspreche. Das bestätigte die Firma durch ein Zertifikat, das Bernitt an die stellvertretende Bürgermeisterin Melanie Puschaddel-Freitag überreichte. Der Bodenaustausch hat laut Gemeindeverwaltung 220 000 Euro gekostet. Im nächsten Jahr soll die GGS Strand neue Decken und neue Beleuchtungen für weitere 660 000 Euro bekommen. Diese Maßnahme hatten die Mitglieder des Bauausschusses zurückgestellt, weil wegen der Corona-Pandemie deutliche Steuerausfälle zu erwarten seien. Lesen Sie auch Asbest an Timmendorfer Schule – Harte Kritik an der Verwaltung Entwarnung in der GGS Strand in Timmendorf: Kein Asbest bei Luftmessungen entdeckt Von Sabine Latzel