Die Ermittlungen im Fall der getöteten Asylbewerberin aus dem Iran laufen auf Hochtouren. Sechs Tage nach dem Auffinden der Leiche in der Feldmark bei Gremersdorf waren am Freitag zahlreiche Polizeibeamte im Einsatz. Am Vormittag durchsuchten sie einen Grünstreifen vor der Beruflichen Schule in Oldenburg. Etwa zeitgleich waren Kräfte in dem Gebiet unterwegs, wo die getötete Asylbewerberin aus dem Iran von einem Spaziergänger am 16. Februar gefunden worden war.
Nach Angaben von Schulleiter Michael Gülck waren vier bis fünf Beamte auf dem Schülerparkplatz gegenüber des Gebäudes unterwegs gewesen. Von etwa 7 bis 11 Uhr hätten sie unter anderem den Grünstreifen durchsucht. Details konnte Gülck nicht nennen.
Mutmaßlicher Täter ist in U-Haft
Die Lübecker Oberstaatsanwältin Dr. Ulla Hingst bestätigte, dass beide Aktionen in Zusammenhang mit dem Tötungsdelikt stehen. „Die Suche dient dem Auffinden von Beweismitteln“, erläuterte sie. Was genau gesucht werde, wollte sie nicht sagen. Schließlich dürften die Ermittlungen nicht gefährdet werden. Ebenfalls unter die Lupe genommen wird derzeit der Wagen des mutmaßlichen Täters. Es handelt sich um einen 22 Jahre alten Iraker, der seit Montagabend in Untersuchungshaft in der Lübecker Justizvollzugsanstalt sitzt. Dem Freund des Opfers wird Totschlag vorgeworfen.
Suche nach Fasern und Blutspuren
Ob die Spezialisten in dem Auto Fasern von der Kleidung der Toten oder Blutspuren gefunden haben, ist noch unklar. „Das Fahrzeug wurde sichergestellt. Die Auswertung läuft und dauert noch an“, erläuterte die Oberstaatsanwältin. Keine Neuigkeiten gebe es bezüglich einer Aussage des Verdächtigen. Dieser verweigere nach wie vor sämtliche Angaben. Bereits zu Wochenbeginn hatte Ulla Hingst mitgeteilt, dass der Mann keinerlei Angaben zu seinen persönlichen Verhältnissen gemacht und somit von seinem Schweigerecht Gebrauch gemacht habe.
Sebastian Rosenkötter und Louis Gäbler