Tragischer Radunfall in Bad Schwartau: Mann prallt gegen Absperrgitter

Es ist ein Fall, der bei allen Beteiligten ein ungutes Gefühl zurücklässt. Ein Radfahrer ist am Montagmorgen, 21. September, um 5.50 Uhr in der Kaltenhöfer Straße verunglückt. Er prallte gegen ein Absperrgitter, das in Höhe der Brücke aufgebaut wurde, um die Durchfahrt für Fahrzeuge zu verhindern. Der 59-Jährige war von Sereetz kommend in Richtung Bad Schwartau unterwegs. Kurz hinter der Einmündung der Lübecker Straße übersah der Mann eine Absperrung und prallte mit seinem Rad dagegen. „Der Ostholsteiner stürzte über die Bake und kam auf dem Asphalt auf“, sagt Polizeisprecherin Vanessa Gräfin von Hahn. Dabei zog er sich schwere Verletzungen zu, er wurde sofort notärztlich versorgt und in eine Lübecker Klinik gebracht. Nutzer der Straße sprechen von „Behördenirrsinn“: Doch der Fall ist damit noch nicht erledigt. An der Unfallstelle stellten Unbekannte Grabkerzen und ein Schild mit der Aufschrift „Stoppt den Behördenirrsinn – Lebensgefahr“ ab. Der Grund für den Unmut ist offenbar das Handeln der Stadt Bad Schwartau. Dort hatte man den betroffenen Teil der Kaltenhöfer Straße bereits seit langem im Visier. „Weil dort immer wieder illegal Müll abgeladen wurde“, sagt Ordnungsamtsleiter Bernd Kubsch. Und auch die marode Brücke kann der Last von schweren Fahrzeugen nicht weiter stand halten. Die Straße sollte daher für den Fahrzeugverkehr gesperrt werden. „Am Freitag, 18. September, wurde daraufhin ein Absperrgitter errichtet“, sagt Kubsch. Wenige Meter vor dem Absperrgitter wurde ein Schild aufgestellt, das „Durchfahrt verboten“ signalisiert. Absperrgitter wurde wieder entfernt: Was zu diesem Zeitpunkt noch fehlte: Der Zusatz, dass Radfahrer dennoch freie Fahrt haben. Als der 59-Jährige also am Montagmorgen die Stelle passierte, hatte er rein formal betrachtet keine Berechtigung zur Durchfahrt. Noch am selben Tag wurde allerdings dann von der Stadt Bad Schwartau das Schild „Radfahrer frei“ montiert. „Es ist alles wirklich sehr unglücklich gelaufen“, sagt Bernd Kubsch. Mittlerweile wurde das Absperrgitter wieder abgebaut. Stattdessen steht nun eine senkrechte Warnbake mit Lampe in der Mitte des Weges. Der Radfahrer soll sich laut Angaben der Polizei nicht in Lebensgefahr befinden. Allerdings muss er sich für seine unberechtigte Durchfahrt verantworten. Polizeisprecherin von Hahn bestätigt: „Der Radfahrer muss nun mit einem Ordnungswidrigkeitenverfahren rechnen.“ Das Bußgeld für einen „Durchfahrt verboten”-Verstoß mit dem Fahrrad beläuft sich laut Bußgeldkatalog auf 25 Euro. Lesen Sie auch Tödlicher Unfall mit Motorrad in Neustadt: Fahrer hatte keinen Helm auf Fehmarn: 23-Jähriger prallt bei Niendorf mit dem Auto gegen Baum Von Maike Wegner