Umfrage: Was denken die Neustädter über Tourismus?

Tourismuschefin Vera Heß erläutert, dass jahrelang nur die Gäste nach ihren Wünschen und Bedürfnissen gefragt worden seien. Damit ist nun Schluss. In den kommenden Tagen werden 3000 Fragebögen in Neustadt, Pelzerhaken und Rettin verteilt. Die Teilnahme ist freiwillig und anonym. Die Bögen können auf Papier oder mit Hilfe eines Zugangsschlüssels online ausgefüllt werden. Vera Heß hofft auf eine Rückläuferquote von mindestens 30 Prozent. Dann gebe es aussagekräftige Erkenntnisse, die in den Masterplan für die kommenden 10 bis 15 Jahre einfließen könnten. Die Auswertung übernimmt das Institut für Tourismus- und Bäderforschung in Nordeuropa (NIT). Die Kosten hierfür belaufen sich auf rund 5000 Euro. Damit möglichst viele Bürger den Umschlag aus ihren Briefkästen holen und öffnen, haben sich Heß und ihr Team einen besonderen Anreiz überlegt. Pro ausgefülltem Fragebogen wird ein Euro gespendet. Das Geld geht an die Neustädter Tafel und an das „Kinder und Jugend Netzwerk Neustadt“. Die touristische Entwicklung Neustadts ist nämlich noch längst nicht abgeschlossen. In den kommenden Jahren muss die Seebrücke in Pelzerhaken erneuert werden. Der Umbau vom Haus des Gastes ist besiegelt und das Thema „ausreichend Parkplätze“ gilt als Dauerbrenner. Hinzu kommen Überlegungen, in Rettin einen Wohnmobilstellplatz zu bauen und den Surfstrand von Pelzerhaken weiterzuentwickeln. Nicht zu vergessen das Megaprojekt Hafenwestseite. Vera Heß erhofft sich, den Bürgern vermitteln zu können, welche Vorteile der Tourismus mit sich bringt. Neben Arbeitsplätzen seien dies unter anderem am Sonntag geöffnete Geschäfte, sowie die Zahl der vorhandenen Bäcker und Apotheken. „Es gibt eine gewisse Abhängigkeit vom Tourismus“, sagt Heß. Und auch der Dauerstau in der Eutiner Straße sei eine Folge. In dem Fragebogen geht es auch um die Bewertung von Aussagen. Dazu gehören Sätze wie: „Der Tourismus sorgt für ein positives Image von Neustadt.“ Und „Durch den Tourismus werden manche Dinge hier in Neustadt teurer, z. B. der Wohnraum oder das Essengehen.“ sowie „In Neustadt werden zu viele Unterkünfte für Touristen gebaut.“ Auch soll herausgefunden werden, welche touristischen Orte die Neustädter besuchen. Gehen sie an den Strand, in die Ancora-Marina oder in den Stadthafen? Und was für einen Stellenwert haben eigentlich Gesundheit, Einzelhandel, Handwerk und Gewerbe im Vergleich zum Tourismus – bezogen auf die zukünftige Entwicklung? Die Ergebnisse sollen im September in einer Sitzung des Tourismusausschusses vorgestellt werden. ser

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