Veranstaltungen in Grömitz: Sommer mit Bauarbeiten und ohne Ostsee in Flammen

Tausende Menschen, dicht gedrängt am Strand und auf der Promenade, eine mehrstündige Party und zur Krönung ein Feuerwerk der Extraklasse – das ist Ostsee in Flammen. Die Großveranstaltung gilt als Grömitzer Aushängeschild. 2020 wurde das Spektakel aufgrund der Corona-Pandemie abgesagt. Für 2021 sieht es nicht besser aus: Der neue Grömitzer Tourismuschef Stefan Krieger sagte den LN: „Wir planen keine Großveranstaltung, kein Ostsee in Flammen.“ Stattdessen soll es kleine Events geben, bei denen sich die Besucher sicher fühlen. Auch stehen umfangreiche Bauarbeiten an. Grömitz: Tourismuschef setzt auf digitalen Service: Stefan Krieger, der seit Anfang Februar im Amt ist, will in den kommenden Monaten und Jahren vor allem die Digitalisierung vorantreiben. Dabei geht es ihm in erster Linie darum, den Service für Gäste auszubauen. Seine Vision: Urlauber erhalten direkt am Anreisetag digital Infos zu aktuellen Veranstaltungen und Aktivitäten. „Der Gast muss sich sonst alles selbst erschließen. Wir wollen die Leute und ihr Lieblingsurlaubsort werden“, führte Krieger aus. Jedoch soll es auch weiterhin Plakate und Flyer geben, da er niemanden ausschließen wolle. Handlungskonzept statt noch eine Wurstbude: Auch müsse es einen klaren Fahrplan für die touristische Entwicklung von Grömitz geben. Projekte wie die Neugestaltung der Seebrücken, den Bau des Dünenparks, die Aufwertung der Promenade und die Umsetzung des Ortsentwicklungskonzeptes seien einige Bausteine. Jedoch: „Das machen andere Orte wie Heiligenhafen und Scharbeutz auch. Die Frage ist vielmehr, was macht Grömitz in Zukunft aus? Mittelfristig soll es ein Handlungskonzept geben“, erläuterte Krieger. Dies könne zur Folge haben, dass nicht die x-te Wurstbude gebaut werde, nur weil sie laufe. Auch gehe es darum, Bürger, Politik und Urlauber mitzunehmen. Parkleitsystem soll Grömitzer Besucher lenken: Bezogen auf die Saison 2021 erwartet der Tourismuschef Monate mit besonderen Herausforderungen. „Wir müssen gucken, was vor Ort machbar ist“, sagte er und spielte damit auf die Corona-Pandemie an. Um Menschenansammlungen zu verhindern, soll ein Parkleitsystem eingeführt werden. „Die Besucher sollen sich sicher fühlen“, betonte Krieger. Zugleich sprach er sich dagegen aus, bei der Strandampel mitzumachen. Diese zeigt bislang von Niendorf bis Rettin an, wie voll Strandabschnitte sind. „Ich bin dafür, das defensiver zu machen, nicht mit roten Ampeln. Besucherlenkung fängt nicht erst am Strand an“, sagte Stefan Krieger. Ostholsteins Seebrücken auf einer Karte: Arbeiten an der Seebrücke auch im Sommer: Neben diesen noch sehr theoretischen Überlegungen ist die praktische Umgestaltung des Ortes bereits in vollem Gange. Die fast 400 Meter lange große Seebrücke soll in den kommenden Wochen ein neues Geländer erhalten. Zudem soll der Bau zweier Erlebnis-Plattformen mit Sitz- und Spielmöglichkeiten noch diesen Sommer starten. Laut Lars Widder (Leiter Finanzen und Verwaltung) hat die Politik die Zustimmung für Bauarbeiten während der Hauptsaison bereits erteilt. Wegen Meeresspiegel: Kleine Seebrücke wird höher: Seit Wochenbeginn wird die 48 Meter lange kleine Seebrücke im Bereich des zukünftigen Dünenparks entfernt und durch eine ebenso lange Variante ersetzt. Wobei diese etwas höher sein wird. „Das ist eine Reaktion auf den steigenden Meeresspiegel“, sagte Lars Widder. „Sie wird barrierefrei sein, da wir allen Menschen einen unbeschwerten Urlaub ermöglichen wollen“, ergänzte Krieger. Lesen Sie auch Vom Dünenpark bis zur Seebrücke: Das sind die Großprojekte in Grömitz Ostholstein: Hier entstehen 2021 Häuser, Wohnungen und Bauland Ferienzentrum in Heiligenhafen: Pläne für Neubau treffen auf Widerstand Grömitz: Promenade wird verschwenkt: Ebenfalls gebaut werden soll in diesem Jahr im Bereich Dünenpark. Das Millionenprojekt zwischen Gosch und Restaurant Falkenthal sieht auf rund 22 000 Quadratmetern unter anderem die Errichtung einer neuen DLRG-Wache, eines Hostels, Shops und eines Beach-Clubs vor. Auch soll die Promenade verschwenkt werden. In einem ersten Schritt dürfte in 2021 mit dem Bau des DLRG-Gebäudes begonnen werden, wobei die entsprechenden Ausschreibungen noch erfolgen müssen. Von Sebastian Rosenkötter