Verkauft: Vicelin-Kapelle Riepsdorf bekommt einen neuen Besitzer

Die über 50-jährige Geschichte der Vicelin-Kapelle in Riepsdorf geht zu Ende. Wie der Rat der evangelischen Kirchengemeinde Cismar mitteilt, ist die Kapelle nach der Entwidmung jetzt verkauft worden und wird mit dem 1. Februar an den neuen Besitzer übergeben. 1968 wurde das kleine Gotteshaus mit Mitteln des landeskirchlichen Kapellen-Bauprogramms erbaut und zeitgleich der neu gegründeten Kirchengemeinde Cismar angegliedert. Anfangs erfuhr die Kapelle aus den Dörfern Riepsdorf, Gosdorf und Quaal viel Zuspruch. Dies änderte sich aber im Laufe der Jahre. Die Kapelle und der später angebaute Gemeinderaum wurden immer weniger genutzt. Finanzsituation der Kirchengemeinde ist angespannt: Von Anfang an war die wirtschaftliche Lage der Kirchengemeinde Cismar sehr angespannt. In den vergangenen Jahren entwickelte sich an den Gebäuden in Riepsdorf ein erheblicher Sanierungsstau. 2015 erging die Aufforderung des Kirchenkreises an die Kirchengemeinde, eine Lösung zu finden, die die Kirche von jeglichen finanziellen Belastungen durch die Kapelle freihalten soll. Verkauf der Kapelle war alternativlos: Lange wurde im Kirchengemeinderat um eine Lösung dieses Problems gerungen. Am Ende stellte sich aber der Verkauf als der einzig gangbare Weg dar. Der zuständige Pastor Kiersch aus Kellenhusen betont dazu: „Diese Entscheidung ist uns nicht leichtgefallen. Der Verkauf der Liegenschaft in Riepsdorf ist aber die einzige Alternative, die die Existenz der Kirchengemeinde nicht infrage stellt.“ Lesen Sie auch Curau: Pastor führt im Lockdown mit Videos auf Youtube durch die Kirche Vicelin-Kapelle: Präzedenzfall für Ostholstein? Riepsdorf/Cismar/Neustadt - Kirchengemeinde Cismar in wirtschaftlicher Schieflage Besonders betroffen zeigt sich der Gemeinderat aber über die Tatsache, dass sich die Kirchengemeinde nicht angemessen von ihrer Kapelle verabschieden kann. Corona mache einen Abschiedsgottesdienst leider unmöglich, so Kiersch. Vor diesem Hintergrund will der Kirchengemeinderat am Sonnabend, 23. Januar, noch ein letztes Mal die Glocken läuten lassen. Runder Tisch zur Zukunft der Kirche: Wie die kirchliche Präsenz der Kirchengemeinde in Riepsdorf in Zukunft gestaltet werden kann, soll ein Runder Tisch mit den Bürgern diskutieren. Aber, so Kirsch, leider sorge auch hier Corona dafür, dass dieser Plan bis jetzt noch nicht umgesetzt werden konnte. Von LN