Acht verendete Wildvögel: Geflügelpest in Segeberg erneut bestätigt

Seit Monaten war Ruhe. Jetzt hat sich die Geflügelpest-Situation im Kreis Segeberg wieder verschärft: Bisher hat das Landeslabor in Neumünster acht Fälle des Subtyps H5 bei Wildvögeln bestätigt. Zu den tot aufgefundenen Tieren gehören sechs Höckerschwäne, eine Wildente sowie eine Wildgans. Die Fundorte waren der Große Segeberger See, der Nehmser See sowie der Seekamper See. Auch in Lübeck und den Kreisen Stormarn, Plön und Ostholstein haben solche Befunde in den vergangenen 14 Tagen deutlich zugenommen, heißt es vom Kreis Segeberg. „Damit müssen wir die Situation neu bewerten“, sagt Chef-Veterinär Markus Overhoff und appelliert eindringlich an alle Nutztiergeflügelhalter, die nach wie vor geltende Aufstallungspflicht einzuhalten und alle möglichen Schutzmaßnahmen für das Nutzgeflügel konsequent umzusetzen. Dabei gelten für alle Personen, die Geflügel halten, egal ob privat oder gewerblich, dieselben tierseuchenrechtlichen Maßnahmen. Hausgeflügel dringend schützen: Overhoff: „Geflügelpest lässt sich sehr leicht über die Kleidung, Schuhe, Hände verbreiten. Ein wenig Mist unter den Schuhen reicht beispielsweise aus, um damit das Virus weiterzutragen.“ Deshalb sollte beim Betreten der eigenen Ställe Schutzkleidung getragen werden. An den Eingängen der Ställe sollten mit Desinfektionsmittel getränkte Matten ausgelegt werden. Die Hände sollten vor Betreten der Ställe gewaschen und desinfiziert werden. Betriebsfremde Personen haben grundsätzlich keinen Zugang zu Ställen. Das Auftreten von vermehrten Todesfällen müsse unverzüglich dem Veterinäramt gemeldet werden. Hoffen auf das Ende des Vogelzugs: Grund für die nach dem Ausbruch 2020 wieder vermehrt auftretenden Vogelgrippe-Fälle sei laut Friedrich-Löffler-Institut der einsetzende Vogelzug von Südwest nach Nordost. „Wenn dieser im Frühjahr vorüber ist, müsste sich die Situation bei uns wieder entspannen“, hofft Markus Overhoff. Bis dahin müsse alles getan werden, um das Einschleppen des Virus in die Nutztiergeflügelhaltungen zu verhindern. Tote oder sterbende Vögel nicht anfassen: Zur Sicherheit sei es dringend erforderlich, dass tote und sterbende Vögel grundsätzlich nicht angefasst, in Ruhe gelassen und gemeldet werden. „Das einzige, was man in diesem Moment noch für einen Vogel tun kann, ist Respekt zu zeigen und ihn friedlich sterben zu lassen. Wer sich ihm nähert, löst einen Fluchtreflex aus und macht es für das Tier dadurch nur noch schlimmer.“ Segebergs Kreis-Veterinäramt ist telefonisch zu erreichen unter der Nummer 045 51/951 93 34 sowie per Mail an veterinaer@segeberg.de. Darüber hinaus besteht an den Wochenenden die Möglichkeit, das Kreisveterinäramt über den Fund toter Vögel über die Rettungsleitstelle unter Telefon 112 zu informieren. Von Heike Hiltrop