Bad Segeberg: Aldi und Edeka in Christiansfelde investieren kräftig

Der Aldi-Markt im Anny-Schröder-Weg ist bereits leer geräumt. Container und die ersten Baumaschinen stehen für den Abriss bereit. Im benachbarten Edeka-Markt Burmeister sind die Bagger auch schon angerückt: Der Markt soll nicht nur größer, sondern vor allem auch moderner werden. Nicht alles wird im laufendem Betrieb zu machen sein. Anfang 2021 werden sich die Kunden auch auf zehn Wochen ohne Edeka einstellen müssen. „Wir werden unseren Markt um 450 Quadratmeter vergrößern. Das geht nur an der Rückseite. Deshalb muss die Ladezone in einem ersten Stepp auf die Seite des Marktes verlegt werden“, erzählt Marktleiter Wolfgang Burmeister. Er schaut kurz bei den Arbeitern der Firma Ammersbeker Grundbau vorbei, die bereits alle Vorbereitungen für die Verlegung treffen. Beauftragt wurden sie nicht von Wolfgang Burmeister, sondern von den Eigentümern der Immobilie, einer dänischen Objektgesellschaft. Dallmeyers Backhus richtet Café ein: Bei der Erweiterung soll es natürlich nicht bleiben. Weitere Maßnahmen: Die Leergutannahme wird verschoben, neue Brandschutzwände eingezogen, und auch die Leitungen für die Brandmeldeanlagen werden komplett erneuert. Große Änderungen wird es zudem für den Bäcker „Dallmeyers Backhus“ geben, der jetzt im Eingangsbereich des Edeka-Marktes zu finden ist. „Er wird weiter in den Markt rücken und mit Tischen und Stühlen zum Verweilen einladen“, verrät Wolfgang Burmeister. Heller und größer, mit mehr Platz und breiteren Gängen soll der neue Aldi-Markt in Christiansfelde werden. Bereits am vergangenen Sonnabend wurde der alte Markt leer geräumt. Nach dem unmittelbar bevorstehenden Abriss wird komplett neu gebaut. Dabei soll die Verkaufsfläche von rund 800 auf gut 1300 Quadratmeter erweitert werden. Während der gut siebenmonatigen Bauphase wird es – anders als an anderen Aldi-Standorten – keinen Verkauf in einem Zelt geben. Die Neueröffnung ist in Absprache mit dem benachbarten Edeka-Markt zum Osterfest Anfang April geplant. Die Änderungen im Innenbereich des Edeka-Marktes werden enorm sein: Neue Tiefkühlmöbel, neue Kassen, die Obst- und Gemüseabteilung erhält ein neues Outfit, und Fleischermeister Johann Saathoff fiebert schon dem Tag entgegen, an dem die neue Bedientheke für Fleisch, Wurst und Käse geliefert wird. „Das ist der modernste Tresen, den es von der Firma Eichinger gibt“, sagt Wolfgang Burmeister nicht ohne Stolz. 1,4 Millionen-Investition nur für die Einrichtung: Während die Kosten für die baulichen Veränderungen vom Eigentümer der Immobilie getragen werden, muss Burmeister für alle Neuerungen im Innenbereich tief in die Tasche greifen. 1,4 Millionen Euro sind dafür nach seinen Angaben veranschlagt. Das ist eine Menge „Holz“ für den Kaufmann, der 2006 den Sprung in die Selbstständigkeit gewagt und nicht nur den Edeka-Markt in Christiansfelde, sondern auch den in Gieschenhagen übernommen hat. Zehn Wochen bleibt der Edeka-Markt geschlossen: Die Bauarbeiten sollen auf jeden Fall bis zum Ende des Jahres bei laufendem Verkaufsbetrieb ausgeführt werden. In den ersten Wochen des neuen Jahres aber wird es einen großen „Cut“ geben müssen, der den Kunden sicherlich nicht gefallen wird: „Die Arbeiten im Innenbereich sind so umfangreich, dass sie nur ausgeführt werden können, wenn der Verkauf ruht. Dafür sind mindestens zehn Wochen veranschlagt. Das ist eine lange Zeit. Wir hoffen, dass uns unsere Kunden die Treue halten und unseren Edeka-Markt in der Straße Gieschenhagen aufsuchen“, hofft Burmeister. Die Zeit wird nicht einfach werden, denn auch ohne Verkauf müssen die Gehälter für die 45 Mitarbeiter weitergezahlt werden. „Viele Kunden denken, das würde alles von Edeka übernommen, aber das ist nicht so. Ich bin für die Gehälter verantwortlich und sorge natürlich für meine Mitarbeiter. Ein Teil von ihnen wird in der Filiale Gieschenhagen eingesetzt. Die anderen werden hier helfen“, kündigt Wolfgang Burmeister an. Rossmann-Filiale hält die Stellung: Während der zehn Wochen ohne Lebensmittelversorgung durch Aldi und Edeka wird die Rossmann-Filiale in Christiansfelde die Stellung halten. „Es bleibt alles bestehen, wie es ist“, bestätigt Unternehmenssprecher Bjarne Betz. Das soll offenbar auch der Fall sein, wenn der gemeinsame Eingangsbereich von Rossmann und Edeka umgebaut wird. Dass der Umbau des Edeka-Marktes genau in die Zeit wie der Abriss und Neubau des Aldi-Marktes fällt, hat seinen Grund: „ Aldi und Lidl haben sich immer mehr angeglichen und bemühen sich, das Discounter-Image abzulegen. Wir hätten mit unserer Einrichtung noch gut und gerne fünf Jahre weitermachen können, aber wenn der völlig neu gebaute Aldi-Markt modern und hübsch Neueröffnung feiert, wollen wir nicht hintenanstehen“, sagt der Marktleiter. Neueröffnung für Anfang April geplant: Die Corona-Pandemie hat zwar bereits für ein paar Verzögerungen gesorgt, aber Wolfgang Burmeister hofft, an dem ursprünglichen Wiederöffnungstermin festhalten und zeitgleich mit Aldi die neuen Türen öffnen zu können. Burmeister: „Geplant haben wir mit einer Neueröffnung zum nächsten Osterfest Anfang April.“ Von Petra Dreu