Bad Segeberg: Regioschau 2021 auf der Rennkoppel soll stattfinden

Es soll die achte regionale Leistungsschau in Bad Segeberg werden. Die Veranstaltungsfirma Creativevent macht sich motiviert ans Werk: Trotz Corona starten die Vorbereitungen. Statt zwei Tage soll die Wirtschafts- und Verbrauchermesse sogar drei Tage dauern. Geplant ist sie für 23. bis 25. April im kommenden Jahr. Ist das nicht zu riskant? „Niemand weiß so richtig, wie weiter. Aber irgendwie muss man wieder anfangen“, sagt Geschäftsführer Ingo Micheel, dem nach eigener Aussage während der Corona-Pandemie fast der komplette Umsatz weggebrochen ist. Auch das Stadtfest in Bad Segeberg hatte er absagen müssen. „Klar, es ist eine ganz schöne Wackelpartie. Aber ob man in der Stadt shoppen geht oder zu einer Verbrauchermesse – da gibt es keinen Unterschied. Bisher gibt es nichts, worauf wir verzichten müssen.“ Regioschau: Einbahnstraße im Messezelt: Die Regioschau unterscheide sich zu anderen Volksfesten. „Wir haben eine große Freifläche und ein großes Zelt, das sich belüften lässt.“ Nach einem Gespräch mit dem Gesundheitsamt des Kreises stünden die Chancen bisher gut, dass sich das Vorhaben auf der Rennkoppel umsetzen lässt. Abstände, Mundschutz, Desinfektionsspender an den Kassenbereichen: „Damit haben wir im Außenbereich keine weiteren Einschränkungen.“ Wohl aber im großen Messezelt: „Mit einer Einbahnstraßenregelung, Einlasskontrolle und Mundschutz hätten wir unseren Verpflichtungen genüge getan.“ Vielleicht sei das im April 2021 auch gar nicht mehr nötig – je nachdem, wie sich die Infektionszahlen entwickeln. Bei anderen Events habe sich das Konzept bereits bewährt. Zum Beispiel beim Antik- und Trödelmarkt auf Gut Sierhagen. „Das funktioniert und wird von den Menschen auch angenommen. Da setze ich drauf“, sagt Micheel. Andererseits seien die Leute generell sehr verhalten. „Auch das birgt ein Risiko.“ Dass die Messe aufgrund kurzfristiger Änderungen im April abgesagt werden muss, könne durchaus passieren. Auf 6,5 Hektar plant Creativevent die Wirtschafts- und Verbrauchermesse auf dem Landesturnierplatz in Bad Segeberg. Die Schau wird durch Aspekte der Aus- und Weiterbildung und den „Tag des Ehrenamtes“ ergänzt. Zum ersten Mal ist ein weiterer Veranstaltungstag für die Ausbildung geplant: Am Freitag können Schulklassen die Stände besuchen. Schwerpunkte sollen etwa Elektromobilität, Mobilität im Alter oder Klimaschutz sein. Denkbar sind Anbieter innovativer landwirtschaftlicher Produkte und ein Diskussionsforum zur Innenstadtentwicklung mit der Kreisstadt als Mittelzentrum. Geplant ist bisher ein Offroad-Parcours, auf dem Autohäuser Fahrzeuge präsentieren können, ein Natur-Erlebnis-Pfad und historische Landmaschinen der Oldie-Schlepper-Freunde Raum Segeberg. Es gibt Gespräche mit Sponsoren für ein Kinderland. Wiederholt werden soll das Jugend-Fahrradturnier des ADAC, veranstaltet vom Motorsportclub Holstein: Kinder bis zur fünften Klasse nutzen auf 800 Quadratmetern einen Geschicklichkeitsparcours. Die Teilnahme gilt als Qualifikation für das große Landes-Fahrradturnier des Clubs. Vereinen oder Einrichtungen, die einen anerkannten, gemeinnützigen, mildtätigen oder karitativen Nachweis erbringen können, werden bei der Regioschau kostenlos Außenflächen zur Verfügung gestellt. Allen Teilnehmern stehen kostenlose Bühnenzeiten auf der Außen- oder Innenbühne zur Verfügung. „Es ist nicht einfach, derzeit irgendetwas auch nur annähernd zuverlässig zu planen. Und doch wäre es fatal, den Kopf in den Sand zu stecken“, zeigt sich Micheel optimistisch. Die Schwerpunktthemen der Leistungsschau sollen sich in den kommenden Monaten und mit den Anmeldezahlen ergeben. In Kürze gibt es ein Brainstorming mit Mitarbeitern der Wirtschaftsentwicklungsgesellschaft des Kreises Segeberg (WKS). Gespräche mit der Kreishandwerkerschaft, der Industrie- und Handelskammer sowie dem Kreisschulamt sollen folgen. Verträge werden ausgearbeitet: Einige wenige Rückmeldungen von Unternehmen seien positiv gewesen. Das sage aber noch nichts aus. Denn Herbst und Winter stehen erst vor der Tür. Aber je weniger Firmen teilnehmen würden, desto weniger finanzielle Manövriermasse gebe es auch fürs Programm. Die Veranstalter feilen noch an den Verträgen für die Aussteller. In einem gewissen Zeitrahmen soll es das volle Geld zurückgeben, sollte doch etwas dazwischenkommen. „Aber es kommt der Zeitpunkt, wo es kein Zurück mehr gibt. Nämlich dann, wenn die Ausgaben losgehen“, sagt der Geschäftsführer. Plakate müssen gedruckt und Werbemittel produziert werden. Micheel hofft, dass es Anfang des Jahres bereits Neuigkeiten zu einem Impfstoff gibt. „Außerdem kommen wir ins Frühjahr. Wir wissen ja, dass wärmere Temperaturen tendenziell sinkende Infektionszahlen mit sich bringen. Aufgrund dieser Erfahrung bin ich zuversichtlich, dass es klappen könnte.“ Die Regioschau findet alle zwei Jahre statt. Zuletzt nahmen über 130 Unternehmen, Institutionen und Einrichtungen teil. Knapp 900 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter informierten über zwei Tage hinweg fast 9000 Besucher über die Vielfalt der Region und deren Leistungsfähigkeit. Von Irene Burow