Bad Segeberg trotzt mit Onlinekonzerten der Corona-Flaute

„Sounds x Words“ heißt eine neue Konzert- und Poetry Slam-Reihe, mit der das Jugendbüro Bad Segeberg in Kooperation mit dem Jugendzentrum Mühle, der Arbeitsgemeinschaft Soziokultur und dem Land Schleswig-Holstein die veranstaltungsarme Zeit der Corona-Pandemie überbrücken wollen. Zwei Konzerte sind bereits online. Am Sonnabend, 5. September, folgt um 20 Uhr auf dem YouTube-Kanal des Jugendbüros die Premiere des dritten Konzerts. Mit von der Partie sind dabei die Band „Penshit“ und die Singer-Songwriter „Thimann“ und „Wondeer“. „Jugendliche Poetry-Slammer und Musiker brauchen eine Plattform, auf der sie sich präsentieren können. Und sie brauchen die Resonanz ihres Publikums“, sagt der Leiter des Jugendbüros Thomas Minnerop. Beides sei bei „Sounds x Words“ gegeben. Der YouTube-Kanal des Jugendbüros ist die Plattform, Kommentare zeigen, ob die Musik gefällt oder nicht gefällt. Es gibt sogar noch einen weiteren Synergieeffekt: Die Musiker und Slammer können die professionellen Aufnahmen nutzen, um Werbung für sich und ihre Musik zu machen. Übungsplattform für Auszubildende: Zu verdanken sind die Onlinekonzerte einem Fördertopf des Landes, das 80 Prozent der anfallenden Kosten übernommen hat. „7500 Euro haben wir aus Kiel erhalten“, freut sich der „Berufsjugendliche“ Thomas Minnerop. 1500 Euro steuert er aus seinem Budget bei. Das allein hätte jedoch nicht für das Projekt „Sounds x Words“ gereicht. Minnerop: „Die Aufnahmen und ihre Vor- und Nachbereitung hätten normalerweise 30 000 Euro gekostet. Das hätten wir niemals finanzieren können.“ Dass das Projekt dennoch zustande kam, ist einem alten Segeberger zu verdanken: Hendrik Mietrach. Er hat die Idee nicht nur entwickelt, sondern auch seine Chefs bei „GrandPA“ in Hamweddel begeistert, deren Unternehmen für Veranstaltungstechnik derzeit natürlich auch die ganze Wucht der Corona-Einschränkungen zu spüren bekommt. „Sie nutzen die Onlinekonzerte nun als Übungsplattform für ihre Auszubildenden. Sie haben nicht nur eine Bühne nachgebaut, sondern auch ein Ton- und Lichtkonzept erstellt“, erzählt Thomas Minnerop, der zudem der Medien-Uni in Lübeck dankbar ist, die das professionelle Equipment für die Aufzeichnungen zur Verfügung gestellt hat. Poetry-Slamer, Singer-Songwriter, Rapper und Bands, die sich an der Reihe „Sounds x Words“ beteiligen möchten, können sich nicht nur auf einen Aufnahmetag unter professionellen Bedingungen freuen. Sie erhalten zusätzlich Fotos und Videos zur freien Verwendung und können sich über dem YouTube-Kanal des Jugendbüros einem breiten Publikum präsentieren. Bewerbungen mit Text-, Audio- oder Videodateien, die fünf Minuten nicht überschreiten sollten, nimmt Thomas Minnerop vom Jugendbüro unter der Mailadresse thomas.minnerop@vjka.de entgegen. Weitere Infos gibt es bei ihm unter der Mobilnummer 0177-2230158. Hier geht es zum YouTube-Kanal des Jugendbüros Bad Segeberg. Vier Konzerte sind bereits im „Kasten“: Vier Konzerte sind bislang aufgezeichnet. Den Anfang machten die beiden Rapper Marian Kaletsch und Leon Paschen, die als „Cover Up Hip-Hop“ auf Hits ihrer Vorbilder zurückgegriffen haben. „Das hat tierisch viel Spaß gemacht. Weil ihr Bassist ausgefallen ist, musste ich kurzfristig einspringen. Aber das war mir eine Ehre“, denkt Thomas Minnerop zurück. Für das zweite Onlinekonzert stand Singer-Songwriter Markus Sommer im Aufnahmestudio. Bereits aufgenommen, aber noch in der Bearbeitung, ist das Konzert der Segeberger Musikstudentin Joy Bogart mit ihrer Band. Mit „Shitpen“, „Thimann“ und „Wondeer“ kommt beim nächsten „Sounds x Words“ erstmals eine Dreier-Produktion zum Zuge. Hinter „Shitpen“ verbergen sich die Segeberger Musiker Ruben Bracikowski (Gitarre, Leadvokals), Benedikt Stauder (Bass, Vokals) und Jan Seiler am Schlagwerk. Den Namen „Thimann“ hat sich der Singer-Songwriter Thilo Weidtmann aus Hamdorf gegeben. Der Nachname von Jasmin M. wird ein Geheimnis bleiben. Beim nächsten Konzert ist die Singer/Songwriterin als „Wondeer“ zu hören. Poetry Slammer bitte melden: Bislang hat die Musik bei „Sounds x Words“ die Oberhand. Thomas Minnerop hofft, dass sich auch Poetry Slammer für die Reihe bewerben. Geben wird es die Online-Aufzeichnungen nur solange, bis Poetry Slams und Konzerte wieder live durchgeführt werden können. Minnerop, der die Onlinekonzerte locker und flockig zusammen mit dem Leiter des Jugendzentrums Mühle, Julian Kott, moderiert: „Darauf warten alle bereits sehnsüchtig.“ Von Petra Dreu